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"Lenin kam nur bis Lüdenscheid" am Dienstag, 23. Juni 2009 um 22.45 Uhr, direkt nach den "Tagesthemen" im Ersten

Geschrieben am 10-06-2009

München (ots) - "Lenin kam nur bis Lüdenscheid. Bis Solingen ist
er nicht gekommen. Aber fünfundzwanzig Kilometer weiter östlich, im
Zeltlager in Lüdenscheid, schien die Weltrevolution bereits
geglückt", erinnert sich der 1964 in Solingen geborene Richard David
Precht an den linken Kosmos seiner Kindheit. Der Dokumentarfilm
"Lenin kam nur bis Lüdenscheid", der auf dem gleichnamigen Buch des
Bestseller-Autors basiert, liefert eine unverklärte Sicht - den
unvoreingenommenen Blick eines Kindes - auf ein wichtiges Kapitel der
jüngsten deutschen Geschichte und gleichzeitig ein Fallbeispiel, das
die 68er in ein neues, ebenso unterhaltsames wie erhellendes Licht
rückt.

1964 ist das Jahr, in dem Bundeskanzler Ludwig Erhard die
Ablehnung der Oder-Neisse-Grenze zwischen Deutschland und Polen
bekräftigt, der Oberste Sowjet Nikita Chruschtschow in Russland
sämtliche Ämter verliert und die ersten Menschen in Solingen und
anderswo gegen die Gefahr eines Atomkrieges demonstrieren. Während
sich das Gesicht der Welt auf dem globalen politischen Parkett
tiefgreifend verändert, versucht eine Solinger Familie, sich und
ihren Kindern ein kleines linkes Universum inmitten kapitalistischen
Feindeslandes zu konstruieren. Vater Precht liest Marx und Engels,
während Sohn Richard die Rauschebärte der Avantgarde mit dem des
Tiervaters Brehm verwechselt. Überhaupt entwirft der Junge in seinem
Kinderzimmer seine ganz eigene Welt - einen Mikrokosmos, der vieles
durcheinander wirft: Die DDR stellt er sich als riesigen, durch eine
hohe Mauer geschützten Zoo vor - er hatte gelesen, dass der Tierpark
Berlin-Ost tatsächlich der größte der Welt sei. Mutter Precht trennt
scharf zwischen Gut und Böse, sozialistischen Werten und
kapitalistischer Verdummung. "Coca-Cola" ist zu Hause ebenso verpönt
wie "Raumschiff Enterprise". Richard und seine Geschwister dürfen
"Asterix" lesen, weil das französisch, also irgendwie subversiv ist
und die Römer die Besatzer sind - so ähnlich wie die Amerikaner.

Der Film ist eine liebevolle Auseinandersetzung mit der Wucht
idealistischer Erziehung, die so fortschrittlich daherkam, aber ein
Kind nicht wirklich auf die Zukunft vorbereitete. Mit
(selbst-)ironischem Blick zeichnen der Autor Richard David Precht und
der Kölner Dokumentarfilmregisseur André Schäfer eine Kindheit in der
westdeutschen Provinz nach - und bringen die großen Ereignisse jener
Jahre in ganz andere, kleinere und sehr private Zusammenhänge.

"Lenin kam nur bis Lüdenscheid" ist eine Koproduktion der Kölner
Produktionsfirma FLORIANFILM, des WDR und SWR, gefördert von der
Filmstiftung Nordrhein-Westfalen. Die Redaktion haben Jutta Krug
(WDR, federführend) und Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR). Richard David
Precht erzählt seine ganz eigene Geschichte; dazu arbeitet der Film
auch mit heute inszenierten, zum Teil in Super 8 gedrehten
Familienszenen. Neben zahlreichen Fotos aus dem Familienarchiv der
Prechts schöpft der Film aus einem großen Fundus von Archivschätzen:
aus der Solinger Provinz, aus Vietnam, Berlin, vom DKP-Zeltlager in
Lüdenscheid und schließlich vom Mauerfall und dem Erwachsenwerden, wo
diese Geschichte endet.

Originaltext: ARD Das Erste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6694.rss2

Pressekontakt:
Dr. Lars Jacob
Presse und Information Das Erste
Tel.: 089/5900-2898
Fax: 089/5501259
E-Mail: lars.jacob@DasErste.de


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