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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Arcandor

Geschrieben am 09-06-2009

Köln (ots) - Bitter
BRIGITTE SCHOLTES, Frankfurt,
zu Arcandor

Die Insolvenz von Arcandor ist bitter für die Beschäftigten - aber
sie
ist trotz allem die richtige Lösung. Denn der Handels- und
Touristikkonzern hatte
in der jetzigen Form keine Zukunft mehr. Das hat auch die
Bundesregierung eingesehen:
Wenn die Eigentümer schon nicht mehr bereit sind, dem Unternehmen
weitere Hilfen bereitzustellen,
warum sollten das die Steuerzahler tun?

Nun dürfte Arcandor zerschlagen werden, nun werden wahrscheinlich
viele der 43000
Arbeitsplätze verloren gehen aus den Sparten, für die der Konzern
Insolvenz angemeldet
hat. Und doch dürfte dies die nachhaltigere Lösung sein. Denn für
große Teile des
Konzerns dürften sich beim Insolvenzverwalter bald potente
Interessenten melden. Zudem
will die Bundesregierung den Beschäftigten helfen - in welcher Form
auch immer.

Je länger sich die Verhandlungen über Arcandor hingezogen hatten,
desto schlechter
waren aber auch die Aussichten für eine Rettung geworden.
Offensichtlich hat die Bundesregierung
aus dem Fall Opel gelernt: Da hatte man in aller Eile eine Lösung
herbeigeführt, die
sich im Nachhinein betrachtet als noch nicht sonderlich tragfähig
erwiesen hat. Außerdem
haben die Bürger nicht zuletzt bei der Europawahl deutlich gemacht,
dass sie ein schnelles
Ver^schleu^dern von Steuergeldern mehrheitlich offenbar nicht
gutheißen. Die Vergangenheit
hat schließlich häufig genug gezeigt, dass Staatshilfe für viele
marode Unternehmen
deren Sterben nur verlängert hat.

Deshalb tut die Politik gut daran, sich jetzt auf die Unternehmen
zu konzentrieren,
die unverschuldet unter den Folgen der Finanzkrise zu leiden haben.
Das sind vor allem
die vielen kleinen und mittelständischen Firmen, die zur Finanzierung
auf Kredite
der Banken angewiesen sind - und die werden derzeit immer noch nur
zögerlich vergeben.
In diesen Unternehmen sind 90 Prozent der Arbeitnehmer beschäftigt.
Sie aber sind
das Rückgrat der deutschen Wirtschaft - auch wenn derzeit die großen
Konzerne die
Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die kleinen und mittleren Unternehmen
stärken - das
sollte jetzt angegangen werden. Davon profitieren letztlich weitaus
mehr Menschen.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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