Minijobs - Neuregelungen ab Juli 2006

Berlin (ots) -

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Viele Deutsche bessern mit einem Minijob ihr Einkommen auf. Bei
diesen geringfügigen Beschäftigungen darf der monatliche
Bruttoverdienst des Arbeitnehmers 400 Euro nicht überschreiten. Die
wöchentliche Arbeitszeit spielt dabei keine Rolle. Was man als
Minijobber über die gesetzliche Rentenversicherung wissen muss,
erklärt Ulrich Theil, stellvertretender Pressesprecher der Deutschen
Rentenversicherung Bund.

O-Ton 23 sec
"Wichtig ist zu wissen, dass geringfügige Beschäftigungen
versicherungsfrei sind, das heißt für den Arbeitnehmer beitragsfrei.
Somit fließt der Verdienst aus einem Minijob brutto für netto in
seine Tasche. Für eine dauerhafte 400-Euro-Beschäftigung, also dem
klassischen Minijob, muss lediglich der Arbeitgeber pauschale Abgaben
zahlen."

Seit kurzem gelten höhere Pauschalabgaben für die Arbeitgeber.

O-Ton 24 sec
"Ab 1. Juli muss der Arbeitgeber eine Pauschalabgabe von insgesamt 30
Prozent, bisher waren es nur 25 Prozent, auf den Verdienst des
Arbeitnehmers zahlen. Davon gehen 15 Prozent in die gesetzliche
Rentenversicherung, 13 Prozent in die gesetzliche Krankenversicherung
und unverändert 2 Prozent Lohnsteuer an das Finanzamt."

Durch die Pauschalzahlung des Arbeitgebers erwerben Minijobber
auch Ansprüche in der Rentenversicherung, allerdings nur in sehr
geringem Umfang. Seit dem 1. Juli lohnt es sich deswegen besonders,
die Rentenversicherungsbeiträge aufzustocken:

O-Ton 32 sec
"Durch die Erhöhung der Pauschalabgabe an die gesetzliche
Rentenversicherung von 12 auf 15 Prozent hat sich der Abstand zum
vollen Beitragssatz von 19,5 Prozent um 3 Prozentpunkte verringert.
Ein Minijobber mit einem monatlichen Einkommen von 400 Euro muss
damit ab 1. Juli nur noch 18 Euro aus der eigenen Tasche für einen
vollwertigen Rentenversicherungsschutz auf den Arbeitgeberbeitrag
drauflegen. Früher waren das immerhin 30 Euro monatlich."

Durch die freiwillige Aufstockung der Rentenversicherungsbeiträge
erhöht man nicht nur seine Rente, so Theil. Die Beitragsmonate werden
auch voll auf die verschiedenen Wartezeiten angerechnet und der
Anspruch auf Erwerbsminderungsrenten und medizinische und berufliche
Rehabilitationen bleibt erhalten oder wird erstmals begründet.
Außerdem steht dem Minijobber damit die staatliche Förderung für die
private Altersvorsorge zu, die so genannte Riester-Rente.
Der Tipp des Rentenexperten: Minijobber sollten sich mit ihrem
Arbeitgeber, der übrigens gesetzlich verpflichtet ist, über die
Aufstockungsmöglichkeit zu informieren, in Verbindung setzen, damit
der volle Beitragsabzug reibungslos funktioniert. Vorab sollte man
aber den Rat der Fachleute der wohnortnahen Auskunfts- und
Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung einholen.

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Originaltext: Deutsche Rentenversicherung Bund
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