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Börsen-Zeitung: Späte Einsicht, Kommentar zu den verschärften Regeln des Corporate Governance Kodex von Angela Wefers

Geschrieben am 01-06-2009

Frankfurt (ots) - Durchaus eindrucksvolle Beschlüsse hat die
Regierungskommission Corporate Governance Kodex zur Verschärfung des
Regelwerks guter Unternehmensführung gefasst. Die Vorstände und
Aufsichtsräte erhalten damit nicht nur einen engeren
Handlungsspielraum und werden noch stärker in die Verantwortung
genommen, die Kommission hat auch einen Paradigmenwechsel
eingeleitet.

Das Credo des reinen Shareholder Value hat ausgedient. Der
Vorstand bekommt künftig den Stakeholder Value als
Orientierungsmaßstab. Neben dem Unternehmensinteresse und dem der
Aktionäre soll der Vorstand auch die Belange der Arbeitnehmer und der
mit dem Unternehmen verbundenen Gruppen berücksichtigen.

Die Kommission übernimmt die meisten der von der Politik
geforderten und im Gesetzentwurf zur Angemessenheit von
Vorstandsvergütungen ins Visier genommenen Änderungen in den Kodex.
In einigen Punkten geht sie sogar darüber hinaus. So soll der gesamte
Aufsichtsrat künftig Bandbreiten für die Vorstandsvergütung
beschließen. Zudem hat die Kommission die Zahl der konzernexternen
Aufsichtsratsmandate für Vorstände börsennotierter Gesellschaften auf
maximal drei heruntergesetzt. Nur die von der Politik geplante
zweijährige Cooling-off-Periode für den Wechsel vom Vorstand in den
Aufsichtsrat lehnt sie rundweg ab.

So deutlich diese Demonstration des Willens zu einer
verantwortungsbewussten Unternehmensführung auch ist, sie kommt zu
spät. Die Koalition wird sich dadurch nicht mehr bremsen lassen, eine
ganze Reihe von Prinzipien gesetzlich zu verankern. Zu weit sind die
politischen Beratungen gediehen.

Statt zu opponieren, hätte die Wirtschaft besser frühzeitig
kooperiert. Noch bei der sachlich geführten und keineswegs
emotionalisierten Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestags machten
ihre Vertreter nicht den Eindruck, als wollten sie nach den durch die
Krise offengelegten Ausfällen in den Führungsetagen am Regelwerk
nachbessern.

Vor der Anhörung und nicht danach hätte die Kodexkommission
politisch ein Zeichen des guten Willens setzen können, dass die
Wirtschaft selbst Lehren aus der Krise zieht. So scheint sie nur dem
Gesetzgeber nachzuklappern. Der Kodex als anerkannte Einrichtung
einer flexiblen Selbstkontrolle der Wirtschaft ist damit kaum mehr zu
retten.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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