Südwest Presse: Kommentar zu Raucher, Ausgabe vom 30.05.2009
Geschrieben am 29-05-2009 |
Ulm (ots) - Endlich, mag mancher nicht rauchende Bürger sagen, wird den Qualmern mal so richtig gezeigt, wie gefährlich
Tabak ist. Doch der auf einer EU-Forderung basierende Beschluss, Ekelbilder auf Zigarettenschachteln zu
drucken, reicht nicht aus. Zwar ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Zahl junger Raucher zu senken. Gleichzeitig aber steigt
die der Nikotin-Toten immer weiter. Die bereits vorhandenen Warnsprüche auf Packungen á la "Rauchen
kann tödlich sein" haben vielleicht bei einigen jungen Menschen Wirkung gezeigt. Doch sie nutzen sich
schnell ab. Und ein gestandener Raucher ignoriert sie geflissentlich. Das wird sich mit den Bildern ähnlich
verhalten. Sie können dank des Schock-Effektes allenfalls verhindern, dass Jugendliche überhaupt anfangen. Es muss politisch wie gesellschaftlich anerkannt werden, dass der Nikotinkonsum für viele Menschen eine
echte, behandlungsbedürftige Sucht ist, und nicht nur eine schlechte Angewohnheit, die sich mit dem Foto
einer Raucherlunge austreiben ließe. Deshalb sollte der Staat nicht nur in Prävention, sondern auch in
Entzugsprogramme investieren und Aussteigewilligen helfen. Die Ausgaben würden sich langfristig lohnen. So
zynisch das klingt: Die Behandlung eines Lungenkrebses kommt weit teurer. Aber solange die hohen Tabaksteuern für den Staat eine gute Einnahmequelle sind, wird es wohl bei Sprüchen
und Bildchen bleiben.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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