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Rheinische Post: Unwürdiges Opel-Geschacher

Geschrieben am 28-05-2009

Düsseldorf (ots) - von Thomas Reisener

Was sich derzeit im Kanzleramt abspielt, ist eine Frechheit. Die
Bundesregierung, bereit, den Kopf für Opel hinzuhalten, unterstreicht
ihr aufrechtes Bemühen um die Rettung des Unternehmens mit der
Entsendung ihrer wichtigsten Minister nebst Kanzlerin. Der
Opel-Eigentümer General Motors hingegen, obwohl in der Rolle des
Bittstellers, hat das nicht nötig und schickt einen drittklassigen
Vertreter. Der ist schlecht vorbereitet, hatnicht einmal Prokura und
weiß eigentlich nur eins: GM hätte vom deutschen Steuerzahler gerne
noch ein paar Hundert Millionen mehr - die verabredeten 1,5
Milliarden Euro reichen als Bürgschaft für Opel plötzlich doch nicht
mehr aus.
Notärzte und Luxus-Zimmermädchen wissen: Wenn sie ganz oben oder ganz
unten angekommen sind, zeigen die Menschen ihr wahres Gesicht. Das
gilt offenbar auch für Konzerne. Die Herablassung, mit der GM auf die
Anstrengungen der Deutschen um "ihre" Opelaner reagiert, grenzt an
Erpressung.
Zu Guttenberg hat viele Prügel kassiert, weil er im Vorfeld der
Verhandlungen eine Insolvenz von Opel nicht ausschließen wollte. Aber
das war richtig. Damit macht der Wirtschaftsminister deutlich, dass
die Bundesregierung bei aller Liebe zu Opel nicht über jedes
Stöckchen springen wird, das man ihr hinhält. Ein überfälliges
Signal, wie man gestern gesehen hat.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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