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art 6/09: Raubkunst aus dem zweiten Weltkrieg löst kontroverse Diskussion aus

Geschrieben am 22-05-2009

Hamburg (ots) - Zahlreiche Kunstwerke wurden während der NS-Zeit
von deutschen Machthabern entwendet, ihre Rückgabe an die jüdischen
Besitzer oder deren rechtmäßige Erben ist allerdings umstritten.

Die Erben des Expressionisten George Grosz verklagten kürzlich das
Museum of Modern Art in New York auf Rückgabe von zwei Gemälden und
einem Aquarell. Von einem Ende der Wiedergutmachung halten sie
nichts. Auch Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger gab drei
Renaissancegemälde an die rechtmäßigen Erben der Holocaust-Opfer
zurück.

Der britische Kunstexperte und Sohn jüdischer Flüchtlinge Sir
Norman Rosenthal treibt die Diskussion auf die Spitze, indem er ein
Ende der Rückgabe von Kunstwerken fordert. Raphael Gross, der
Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt, das derzeit die
Ausstellung "Raub und Restitution" zeigt, vermutet jedoch ökonomische
Interessen hinter Rosenthals Forderungen, da dieser selbst im
Kunsthandel aktiv ist.

Schon 1953 soll der damalige Direktor des Städel-Museums in
Frankfurt, Ernst Holzinger, "die sofortige Einstellung aller
Restitutionen von Objekten, die im freien Handel erworben wurden"
gefordert haben. Dabei hat er selbst als Sachverständiger des
Reichserziehungsministeriums, das beschlagnahmte jüdische Kunstwerke
prüfte und für das Museum ankaufte, gearbeitet. Ein aktuelles
Forschungsprojekt soll nun die Rolle des Städels innerhalb der
NS-Kulturpolitik aufarbeiten. Dazu fühlt man sich im Städel
verpflichtet, denn "Kunst, die einem rechtmäßig oder moralisch nicht
gehört, will man auch nicht im Haus haben", so Direktor Max Hollein.
Gross beurteilt dieses Vorhaben kritisch, "denn eine Institution, die
über sich selbst forschen lässt, wird womöglich zu anderen
Ergebnissen kommen."

art ist Europas größtes Kunstmagazin und Marktführer im Segment
der Kunstzeitschriften. Die monatlich erscheinende Zeitschrift
informiert auf journalistisch anspruchsvolle, verständliche und
unterhaltsame Weise über alle wichtigen Ereignisse, Entwicklungen und
neuen Trends der internationalen Kunstszene. Neben Malerei, Plastik
und Architektur wird auch über jüngere Gattungen wie Fotografie,
Videokunst, Design und CrossCulture berichtet.

Originaltext: Gruner+Jahr, art
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2

Pressekontakt:
Maike Pelikan
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 83
E-Mail presse@art-magazin.de
Internet www.art-magazin.de


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