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Westdeutsche Zeitung: Gute Gründe für Zusammengehen von Karstadt und Kaufhof - Das neue deutsche Super-Kaufhaus = Von Martin Vogler

Geschrieben am 17-05-2009

Düsseldorf (ots) - Hertie und Woolworth haben bereits Insolvenz
angemeldet. Ein ähnliches Schicksal könnte der Karstadt-Kette drohen,
deren Mutterkonzert Arcandor laut nach Staatshilfe ruft. Doch
vielleicht ist die gar nicht mehr nötig, wenn die Metro-Gruppe, zu
der Kaufhof gehört, überraschend den Mitbewerber übernimmt. Dies
würde die deutsche Warenhauslandschaft gravierend verändern und für
die Bürger Folgen haben.

Positiv wäre es, wenn der Staat nicht wie gefordert für 650
Millionen Euro eine Bürgschaft übernehmen müsste, zu der noch Kredite
der Staatsbank KfW kämen. Auch wenn wir uns leider schon viel zu sehr
daran gewöhnt haben, dass der Staat Banken und andere Unternehmen
alimentiert: Jeder Nicht-Eingriff in die freie Marktwirtschaft ist
eine Wohltat und reduziert das Risiko für den Staat und damit uns
alle, am Ende auf enormen Kosten sitzen zu bleiben. Außerdem:
Staatshilfe für ein Unternehmen bedeutet auch immer eine
Wettbewerbsverzerrung zuungunsten der Mitbewerber, die im schlimmsten
Fall deshalb selbst notleidend werden. Es sprechen also gute Gründe
für die neue "Deutsche Warenhaus AG".

Andererseits entstünde mit insgesamt 247 Niederlassungen ein
Handelsgigant, dessen Größe und monopolartige Stellung Gefahren
birgt. Letzteres wird sicherlich auch das Kartellamt sehen. Ob es
zustimmen wird, ist offen, selbst wenn es der Metro gelingt, die
Vermieter der Karstadt-Immobilien in ein neues kompliziertes
Inhabergeflecht einzubauen.

Die gerne zitierte Gefahr, dass ein neues marktbeherrschendes
Unternehmen die Preise in die Höhe triebe, wird allerdings
überschätzt. Dafür sind die Verbraucher in Deutschland viel zu
preisbewusst. Sie würden rasch den klassischen Warenhäusern, etwa zu
Gunsten von Discountern, den Rücken kehren. Negative Folgen müssten
eher die Lieferanten befürchten.

Aus Konsumentensicht kritischer - und für Mitarbeiter existenziell
- ist die Frage, ob die Zahl der Filialen so hoch wie bisher bliebe.
Bisher sollen nur Arbeitsplätze in der Essener Karstadt-Zentrale
betroffen sein. Doch wenn etwa, wie in Düsseldorf, fünf Häuser, die
nur wenige Fußminuten auseinander liegen, zur gleichen Familie
gehören, könnte das Gedankenspiele auslösen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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