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Auf dem Innovationspfad: Deutsche Biotechnologie ist wichtiger Schrittmacher der Pharmaforschung

Geschrieben am 15-05-2009

Frankfurt am Main (ots) - Aktuelle Studie von PwC und dem
Arbeitskreis BioRegionen: Finanzkrise stärkt Zusammenarbeit mit
Arzneimittelherstellern / Überwiegend gute Noten für den Standort
Deutschland / Kooperationen essentiell

Pharmahersteller, Biotech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen
am Standort Deutschland sind stärker auf eine Zusammenarbeit
angewiesen. Allerdings sehen die Vertreter der Industrie noch
deutlichen Optimierungsbedarf bei der Verknüpfung von
Grundlagenforschung und kommerzieller Forschung und Entwicklung. Zu
diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Drug Discovery and
Biotechnology in Germany", die von der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) gemeinsam mit dem
Arbeitskreis BioRegionen Deutschland erarbeitet wurde und auf der
weltgrößten Biotechnologiemesse BIO in Atlanta am 18. Mai vorgestellt
wird.

Steigender Anteil biotechnologischer Arzneimittel

"Deutschland wird von diesem Trend überproportional profitieren.
Die nun vorgelegte Studie belegt die Stärken und die Attraktivität
Deutschlands für die Entwicklung neuer Pharmaka durch
biotechnologische Methoden: Die Wissenschaft ist exzellent und die
Pipeline der deutschen Biotechnologieunternehmen ist praller gefüllt
denn je", betont Dr. Kai Bindseil, Leiter BioTOP Berlin-Brandenburg
und Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen.

Effiziente Kooperationen essentiell

Für Dr. Volker Fitzner, den verantwortlichen Advisory-Partner im
Bereich Chemicals & Pharma bei PwC, sind die effizienten
Kooperationen zwischen großen Arzneimittelherstellern, Biotech-Firmen
und Forschungseinrichtungen für die deutsche Pharmabranche von
entscheidender Bedeutung. "Nach unseren Schätzungen wird im Jahr 2020
weltweit jedes zweite neue Medikament ganz oder teilweise aus der
Pipeline von Biotechnologieunternehmen stammen". Die
Ausgangsbedingungen für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen
Pharmakonzernen und den in der Regel kleinen bis mittelständischen
Biotech-Unternehmen sind derzeit günstig. Da der Patentschutz für
viele 'Blockbuster'-Präparate in wenigen Jahren ausläuft, sichern
sich Pharmahersteller durch Kooperationsvereinbarungen und
Beteiligungen oder Übernahmen von Biotech-Firmen den Zugriff auf neue
Wirkstoffe und potenzielle innovative Arzneimittel.

Finanzierung: Kooperation mit Pharmaunternehmen für Biotech
wichtig

Auf der anderen Seite sind viele Biotech-Firmen dringend auf die
Zusammenarbeit mit etablierten Pharmaherstellern angewiesen. Denn die
Wirtschafts- und Kapitalmarktkrise beeinträchtigt insbesondere die
Finanzierung von Forschung und Entwicklung durch Risikokapital massiv
und macht Börsengänge nahezu unmöglich. "Geldgeber aus der
Pharmabranche sind derzeit zweifellos in einer bevorzugten
Verhandlungsposition. Für den Erfolg einer Kooperation sind
Unabhängigkeit und Flexibilität des Biotech-Partnerunternehmens
allerdings von größter Bedeutung. Eine Partnerschaft, die sich zu
Lasten dieser Vorteile der kleineren Biotech-Unternehmen auswirkt,
bringt erfahrungsgemäß nur selten die erhofften Ergebnisse", betont
Dr. Claudia Ulbrich, Senior Advisor im Bereich Pharma/ Life Sciences
bei PwC.

Exzellente Grundlagenforschung am Standort Deutschland

Die befragten Experten schätzen die exzellente Grundlagenforschung
in Deutschland und geben dem Standort auch in anderen Bereichen
überwiegend gute Noten. Um langfristig international wettbewerbsfähig
zu bleiben, müssen sich allerdings die Rahmenbedingungen in einigen
Bereichen verbessern, insbesondere mit Hinblick auf verlässliche
politische und steuerliche Weichenstellungen. Durch eine stärkere
Vernetzung von Grundlagenforschung und industriellen Anwendern wird
sich der Bereich Forschung und Entwicklung besser entwickeln können.

Innovationspotential: Bessere Konditionen für ausländische
Forscher

Unterschiedlich beurteilen die Befragten die künftige
Fachkräftebasis. Während die großen Pharmaunternehmen zuversichtlich
sind, dass in Deutschland auch künftig ausreichend Personal für
Forschung und Entwicklung zur Verfügung steht, fällt die Einschätzung
von Biotech-Firmen und Forschungseinrichtungen eher zurückhaltend
aus. Letztere mahnen unter anderem bessere Lebens- und
Arbeitsbedingungen für ausländische Forscher und ihre Familien an, um
die Zuwanderung nach Deutschland attraktiver zu machen.
Gesundheitsreform führt zu Veränderungen der klinischen Entwicklung
Rund die Hälfte der neuen Wirkstoffe, die vornehmlich aus der
Pipeline von Biotechnologieunternehmen kommen werden, adressieren
Erkrankungen wie Krebs, Stoffwechseldefekte, neurodegenerative und
Autoimmunerkrankungen sowie altersbedingte Krankheiten wie z.B.
Alzheimer. Die Substanzen werden neben Zelltherapien und Impfstoffen
auch RNA/ DNA basierte Wirkstoffe umfassen. Computergestützte
Prozesse nehmen zukünftig eine größere Rolle bei der Entdeckung und
Entwicklung neuer Wirkstoffe ein. Inwieweit dies zukünftig einen
Einfluss auf Veränderungen im Zulassungsverfahren von Arzneimitteln
hat, beurteilen die Befragten unterschiedlich. Ein Gesundheitssystem,
das bereits jetzt an seine finanziellen Grenzen stößt, wird zukünftig
nur Arzneimittel, die nachweislich wirksam sind, erstatten. Dies
wirkt sich nach Meinung der Befragten deutlich auf den Bereich der
klinischen Entwicklung aus, um zukünftig eine individuellere
medizinische Versorgung zu ermöglichen.

Vielfalt biotechnologischer Forschung in Deutschland

Für die vorliegende Studie wurden die Mitglieder des Arbeitskreis
der BioRegionen gebeten, Unternehmen oder Forschungsinstitute zu
benennen, die herausragend im Bereich der Pharma¬entwicklung durch
biotechnologische Methoden sind. Darüber hinaus gaben dreißig
Experten von Biotech-Firmen, Forschungseinrichtungen und
Pharmaherstellern im Rahmen von Interviews Auskunft zu Lage und
Perspektiven der biotechnologischen Pharmaforschung in Deutschland.
Die Studie bietet einen detaillierten Überblick über die Geschäfts-
und Forschungsaktivitäten der maßgeblichen Unternehmen, die sich in
den einzelnen BioRegionen angesiedelt haben. "Die aktuelle Analyse
zeigt, dass jede der BioRegionen in Deutschland ihre eigenen
spezifischen Stärken hat. Man kann es mit einem bunten Blumenstrauß
vergleichen: Jede einzelne Blüte ist farbig, aber das Gesamtbild
zeigt sich erst, wenn man die einzelnen Teile zusammenführt", so Dr.
Jens Katzek, Geschäftsführer der BIO Mitteldeutschland und
Koordinator des Projektes.

Die Studie ist als Download erhältlich unter
www.pwc.de/de/chemie-pharma.

Redaktionshinweis

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transactions und Consulting (Advisory)

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:

Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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