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Börsen-Zeitung: Steinbrücks Stein der Weisen, Kommentar zum vom Kabinett beschlossenen Bad-Bank-Modell von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 13-05-2009

Frankfurt (ots) - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat den
Stein der Weisen gefunden. Sein vom Kabinett beschlossenes
Bad-Bank-Modell entlastet das Kreditgewerbe vom Giftmüll in den
Bilanzen, stärkt das Vertrauen am Kapitalmarkt, bringt den
volkswirtschaftlichen Geldkreislauf wieder in Schwung und kostet die
Steuerzahler keinen müden Euro. So schön kann Krisenmanagement sein.
Einziger kleiner Makel: Keine Bank, deren Vorstand noch alle Nadeln
an der Tanne hat, wird das generöse Angebot zur Verklappung seiner
toxischen Wertpapierabfälle annehmen.

Es sei denn, der Verzicht auf diesen Sanierungsbeitrag hätte
unmittelbar den Gang zum Insolvenzrichter zur Folge. Dafür aber
scheint unter den privaten Banken nach derzeitigem Stand - wenn es
schlecht läuft - allenfalls Deutschlands "Worst Bank" Hypo Real
Estate in Frage zu kommen. Sogar die nicht zuletzt dank
Dresdner-Übernahme schwer gestresste Commerzbank hat schon erkennen
lassen, dass sie ihr "Abbau-Portfolio" von fast 40 Mrd. Euro, wenn
irgend möglich, mit Bordmitteln zu entsorgen gedenkt, statt auf die
staatliche Bad-Bank-Lösung zurückzugreifen - vor allem dann, wenn sie
sich dafür ein weiteres Mal der Tortur einer Beihilfeprüfung seitens
der EU-Kommission mit ungewissem Ausgang unterziehen müsste.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Steinbrücks neues Hilfspaket
ist als Angebot durchaus notwendig, es kann allein durch seine
Existenz zur Vertrauensbildung an den Märkten beitragen, und es
erscheint, was die Lastenteilung im theoretischen Fall der
Inanspruchnahme angeht, ausgewogen - den Steuerzahlern sind weitere
Opfer nicht mehr zuzumuten. Aber für Banken, die ihren Müll
eigentlich loswerden möchten, ist der Preis, etwa in Form
langjähriger und weitreichender Dividendensperren, einfach zu hoch.
Man muss ja schließlich irgendwann auch mal wieder Eigenkapital am
Markt aufnehmen.

Vertagt ist eine Lösung für die Landesbanken. Aber auch insoweit
wird es letztlich an Teilnahmewilligen fehlen - erst recht, wenn
Steinbrück am Ende nicht doch auf Kosten der Steuerzahler tief in die
Tasche greift. Helaba und Nord/LB haben es wirklich nicht nötig, und
in Bayern und Baden-Württemberg ist der jeweilige Alleingang
beschlossene Sache. Vielleicht wird es ja als Achtungserfolg in
Sachen Konsolidierung eine HSH NordWestLB geben. Mehr wohl nicht.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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