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Öko-Muffel? Deutsche sind weniger umweltbewusst als andere Nationen

Geschrieben am 13-05-2009

Hamburg (ots) - Deutsche Wissenschaftler und Ingenieure sind
führend in der Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien wie
etwa für Solar- und Biogasanlagen oder Passivhäuser. Aber diese
Kompetenz färbt offenbar nicht auf die Verbraucher ab, denn vom Image
einer Öko-Nation sind die Deutschen weit entfernt. Das zeigt die
aktuelle "Greendex-Studie" der National Geographic Society, die
individuelle Konsumentenscheidungen in 17 Ländern erforscht und auf
ihre Nachhaltigkeit hin vergleicht. Deutschland rangiert bei dieser
Untersuchung nur im Mittelfeld. So mangelt es zum Beispiel am
Umweltbewusstsein der Deutschen: Nur 43 Prozent sind wegen der
aktuellen Umweltprobleme beunruhigt, der internationale Durchschnitt
liegt bei 55 Prozent. Auch fühlen sich nur 14 Prozent der Deutschen
für die ökologischen Probleme verantwortlich, der Durchschnittswert
liegt bei 31 Prozent. Überraschend sind diese Ergebnisse vor allem,
weil Umweltschutz durchaus zum Alltag der Deutschen gehört: Keine
andere Nation recycelt so viel, und eigens mitgebrachte Tragetaschen
gehören praktisch zu jedem Einkauf dazu. Auch dem Klimawandel sehen
die Deutschen recht gelassen entgegen; nur knapp jeder Dritte glaubt,
dass er sein Leben verschlechtern wird. Diese Sorge ist in anderen
Nationen mit durchschnittlich etwa 50 Prozent deutlich größer.

Für die Studie "Greendex 2009: Konsumentenentscheidungen und die
Umwelt" wurden 17.000 Menschen in Argentinien, Australien, Brasilien,
Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn,
Indien, Japan, Mexiko, Russland, Schweden, Spanien, Südkorea und den
USA via Internet befragt. Die Studie wurde 2008 um ersten Mal
durchgeführt und untersucht das individuelle Verbraucherverhalten in
den vier Bereichen Haushalt, Transport, Essen und Konsum. Deutschland
rangiert in dieser Studie mit einem Greendex von 51,1 auf Platz 10,
konnte aber sein Umweltverhalten gegenüber dem Vorjahr leicht
verbessern. Den ersten Platz hat erneut Indien erreicht, die
Vereinigten Staaten rangieren wieder an letzter Stelle.

Erfreulich ist das ökologische Verhalten im Haushalt: Die
Deutschen nutzen überdurchschnittlich viel Energiesparlampen und
setzen im privaten Bereich kaum Klimaanlagen ein. Positiv sind
außerdem die Isolierung der Häuser und das Heizverhalten ihrer
Bewohner. Allerdings haben die Deutschen nach wie vor den höchsten
Verbrauch an Trinkwasser, das in Flaschen bereitgestellt wird (68
Prozent). Zum Vergleich: Die Schweden trinken nur sechs Prozent ihres
Wassers aus Flaschen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass sich die armen Länder
umweltfreundlicher verhalten als hoch entwickelte Nationen. Das liegt
auch daran, dass Menschen in Entwicklungsländern normalerweise in
kleineren Häusern wohnen und einen geringeren Energiebedarf haben.
Ebenso sind Konsumverhalten und Lebensstandard sehr unterschiedlich:
So beziehen Brasilianer viel mehr Produkte aus der regionalen
Produktion und bilden auch häufiger Fahrgemeinschaften. Die Deutschen
dagegen lieben ihr eigenes Auto: 44 Prozent sind meistens allein
unterwegs, der öffentliche Nahverkehr wird deutlich weniger genutzt
als in vielen anderen Ländern. Einen Pluspunkt gibt es beim
Transport: Die Deutschen gehen am häufigsten zu Fuß oder fahren mit
dem Fahrrad (45 Prozent der Befragten).

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das ökologische Verhalten leicht
verbessert. Dabei zeigt die Studie auch, dass es vor allem
ökonomische Gründe sind, die eine Verhaltensänderung bewirken: Drei
von vier Befragten nennen steigende Preise für Benzin und fossile
Energieträger als Grund für einen geringeren Verbrauch.

Weitere Informationen zur Studie gibt es unter
www.nationalgeographic.com/greendex. Dort kann auch jeder Verbraucher
seinen persönlichen Greendex ermitteln und sich Tipps für mehr
Nachhaltigkeit im Alltag holen.

Originaltext: Gruner+Jahr, National Geographic
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6926
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6926.rss2

Pressekontakt:
Sandra Pickert
Kommunikation/PR
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 55 04
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 55 90
E-Mail pickert.sandra@guj.de


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