| | | Geschrieben am 07-05-2009 Berliner Morgenpost: Für Porsche-Chef Wiedeking wird es eng - Kommentar
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 Berlin (ots) - Überraschend schnell scheint sich die Zukunft der
 deutschen Automobilhersteller Porsche und Volkswagen geklärt zu
 haben. Statt einer Übernahme des Großen durch den Kleinen soll es nun
 eine Fusion geben. Und alle Beteiligten geben sich nach außen hin
 zufrieden - von den Arbeitnehmern über die Anteilseigner bis hin zu
 den seit Jahren verfeindeten Hauptakteuren Ferdinand Piëch und
 Wendelin Wiedeking.
 Dabei dürfte es gerade Porsche-Chef Wiedeking schwerfallen, das
 Scheitern seiner wagemutigen Pläne dauerhaft kaschieren zu können.
 Sein Husarenritt hat den Sportwagenbauer in eine seine Unabhängigkeit
 bedrohende Verschuldung geführt. Die Eile, in der nun eine Lösung
 gefunden wurde, ist weniger Ausdruck beherzter Tatkraft als vielmehr
 ein Zeichen dafür, wie sehr den Stuttgartern das Wasser bis zum Halse
 steht. Letztlich blieb Wiedeking und den Porsche-Eigentümern gar
 nichts anderes übrig, als von den hochfliegenden Übernahmeplänen
 Abschied zu nehmen und sich in eine Fusion zu flüchten.
 Ob Wiedeking diese Kehrtwende tatsächlich dauerhaft überstehen und
 die Leitung des neuen Autogiganten übernehmen kann, scheint fraglich.
 Zwar ist auch VW-Aufsichtsratschef Piëch mit seinem Vorschlag einer
 Übernahme Porsches durch den Wolfsburger Konzern nicht wirklich
 durchgedrungen. Vieles spricht aber dafür, dass sich die
 Machtverhältnisse in dem neuen Gebilde eindeutig zugunsten des
 Massenherstellers verschieben werden. Porsche bleibt, trotz der
 Beteuerung der Eigenständigkeit der Marken, voraussichtlich nicht
 viel mehr als Reste seiner einst stolzen Unabhängigkeit.
 Noch aber sind viele entscheidende Fakten unklar. Die Zerstrittenheit
 der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ist längst nicht überwunden.
 Und das, was jetzt als Zukunftsplan vorgelegt wurde, ist kaum mehr
 als eine vage Hülle. Die Frage nach den künftigen
 Eigentumsverhältnissen unter dem neuen Dach etwa ist unbeantwortet.
 Ebenso wichtig für die künftigen Machtverhältnisse wird die
 Entscheidung über die personelle Führung und den Sitz des
 integrierten Autokonzerns sein. Und dabei wird letztlich auch das
 Land Niedersachen - als zweiter Großaktionär bei VW - ein
 entscheidendes Wörtchen mitreden. Seine Stellung ist durch die
 jüngsten Entwicklungen eher noch stärker geworden.
 Vier Wochen haben sich die Eigentümerfamilien Zeit gegeben, um die
 bloße Hülle nun mit konkreten Inhalten zu füllen. Streit wird es
 dabei noch genügend geben. Und auch die Arbeitnehmer werden, trotz
 aller geäußerten Zustimmung zu den aktuellen Plänen, noch manche
 Kröte schlucken müssen. Schließlich ergibt das Ganze nur Sinn, wenn
 durch den Zusammenschluss auch tatsächlich Einsparpotenziale
 realisiert werden. Für manch ein Privileg auf der einen oder anderen
 Seite dürfte dies das Aus bedeuten.
 Letztlich werden aber alle Beteiligten eine neue Form des
 Miteinanders erlernen und sich in Bescheidenheit üben müssen. Denn
 eine langwierige Schlammschlacht kann sich angesichts der
 Wirtschaftslage niemand leisten.
 
 Originaltext:         Berliner Morgenpost
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2
 
 Pressekontakt:
 Berliner Morgenpost
 Chef vom Dienst
 Telefon: 030/2591-73650
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