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"Panorama": Verkauf überteuerter Medikamente mit Beihilfe von Krankenhäusern

Geschrieben am 06-05-2009

Hamburg (ots) - Nach Recherchen des ARD-Magazins
"Panorama"(Sendung: Donnerstag, 7. Mai, um 21.45 Uhr im Ersten)
nutzen Pharmaunternehmen Kliniken und Krankenhäuser, um den Absatz
besonders teurer Medikamente zu steigern. Die Methode ist einfach:
Die Unternehmen verkaufen solche Medikamente für einen symbolischen
Preis an Krankenhäuser. Dort werden Patienten auf das Mittel
"eingestellt". Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus verschreiben
niedergelassene Ärzte häufig dieses Arzneimittel weiter, obwohl es in
der Apotheke sehr viel teurer ist als vergleichbare, ebenso wirksame
Medikamente. Bemerkenswert ist etwa der Fall eines Medikamentes zur
Blutdrucksenkung, das regulär in der Apotheke mehr als 134 Euro
kostet, während es an Krankenhäuser für einen Euro abgegeben wird.

Die parlamentarische Staatsekretärin im
Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk, bestätigt in
"Panorama": "Wir wissen, dass es diese Praktiken gibt, und wir
wollten sie gesetzlich abstellen." Offenbar hätten die bisherigen
Mechanismen zur Unterbindung dieses Missbrauchs nicht gereicht. Nun
wolle man nachbessern.

Tatsächlich ist es den Pharmaunternehmen seit 2006 untersagt, so
enannte "Naturalrabatte" zu geben, auf deutsch gesagt: Medikamente zu
verschenken. Ein Bar-Rabatt ist aber weiter erlaubt, daher kann diese
Regelung durch einen "Verkauf" zu symbolischen Preisen umgangen
werden.

Dass hinter diesen symbolischen Preisen ein Kalkül der
Pharmaunternehmen steckt, bestätigt eine Pharmamitarbeiterin anonym
in "Panorama". Die Pharmaunternehmen hätten danach ein besonderes
Interesse, chronische Patienten im Krankenhaus mit ihrem Medikament
"anzufixen". Der Patient schlucke so über Jahrzehnte teure Pillen,
obwohl es gleich gute, aber günstigere Alternativen gebe.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe
entstehen den Versicherten durch diesen Mehrabsatz überteuerter
Medikamente jedes Jahr Zusatzkosten von mehreren hundert Millionen
Euro.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht kein Fehlverhalten
seitens der Krankenhäuser. Die Medikamente würden den
Krankenhausapotheken ja nicht geschenkt, erklärt DKG-Geschäftsführer
Georg Baum in "Panorama". Ein "gedumpter Herstellerabgabepreis" sei
schließlich ganz legal.

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199


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201402

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