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Schweinegrippe: Deutsche Wirtschaft schlecht vorbereitet - 75 Prozent deutscher Betriebe erwarten große wirtschaftliche Einbußen

Geschrieben am 27-04-2009

Hamburg (ots) - Die rasante Verbreitung des Schweinegrippevirus
(A/H1N1) in Mexico hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
WHO das Potenzial zu einer weltweiten Ausbreitung (Pandemie). Die
deutsche Wirtschaft rechnet im Fall einer Influenzapandemie mit
gravierenden Folgen. 75 Prozent der Betriebe erwarten einen großen
betriebswirtschaftlichen Schaden, sobald es zu hohen Erkrankungsraten
unter der Belegschaft kommt. Das ergaben jüngste Umfragen zur Studie
Themenkompass Pandemie 2009, die im Auftrag des IMWF Instituts für
Management- und Wirtschaftsforschung und des F.A.Z.-Instituts
erstellt wurde. Demnach sehen 41 Prozent der Unternehmen durch
mehrwöchige Produktionsausfälle ihre Existenz bedroht. Trotz dieser
Gefahren: Die Notfallplanung in deutschen Unternehmen stagniert.
Ebenso wie im Vorjahr kann nur jeder zweite Betrieb auf einen
Pandemieplan, zum Beispiel bei einer Schweinegrippe zurückgreifen.

Für den Fall einer Grippepandemie rechnet die große Mehrheit der
Betriebe mit negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben. 61
Prozent der Unternehmen sieht die eigene Auftragsabwicklung
gefährdet, sobald ein erheblicher Teil der Mitarbeiter
krankheitsbedingt ausfällt. Mehr als 40 Prozent sind von der
termingerechten Lieferung ihrer Zulieferer abhängig und stufen
mehrwöchige Produktionsausfälle als existenzbedrohend ein. Diese
Prognose deckt sich mit den Szenarien, die das Robert Koch Institut
(RKI) auf Grundlage von Grippepandemien der Vergangenheit entwirft:
Während die Erkrankungsrate in der Bevölkerung mit etwa 30 Prozent
veranschlagt wird, ist zu erwarten, dass die Abwesenheitsrate der
Beschäftigten noch deutlich höher liegt. Der Grund: Mitarbeiter
würden aus Angst vor einer Ansteckung zu hause bleiben oder erkrankte
Angehörige pflegen.

Die Unternehmen haben solche Szenarien noch nicht verinnerlicht:
59 Prozent der Befragten erwarten, dass in einem Pandemiefall der
Krankenstand in ihrem Unternehmen unter 30 Prozent liegen würde.
Entsprechend nachlässig zeigt sich ein Großteil der Betriebe mit der
Notfallplanung. Ein Drittel der Unternehmen sieht die
Pandemievorsorge als rein staatliche Aufgabe an. Ein Viertel der
Betriebe ist der Ansicht, dass die Bevorratungsstrategie der
öffentlichen Hand ausreiche und eigene Anstrengungen der Wirtschaft
überflüssig seien. Ein Irrtum, wie Fachleute einhellig anmahnen.
Unternehmenseigene Notfallpläne und Maßnahmekataloge sind
unerlässlich, um die Produktion im Krisenfall aufrechtzuerhalten und
den Mitarbeitern den größtmöglichen Gesundheitsschutz zu bieten.

Mit welche Folgen Unternehmen bei Ausbruch einer Pandemie rechnen:

- Gefährdung der Auftragsabwicklung durch hohe Erkrankungsraten (61
Prozent)
- Produktionsausfälle durch Terminprobleme der Zulieferer (43
Prozent)
- Mehrwöchige Produktionsausfälle (41 Prozent)
- Über die Folgen haben wir uns keine Gedanken gemacht (32 Prozent)

Bildunterschrift: Deutsche Unternehmen rechnen mit großen
betriebswirtschaftlichen Schäden.

© IMWF, F.A.Z.-Institut 2009


Hintergrundinformationen:
Das Marktforschungsinstitut forsa hat im Februar 2009 im Auftrag des
IMWF Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung und des
F.A.Z.-Instituts 100 Topentscheider aus der Deutschen Wirtschaft zu
ihren Vorbereitungen auf den Fall einer Influenzapandemie befragt.
Die Ergebnisse werden in der Studie "Themenkompass 2009 Pandemie"
veröffentlicht.

Pressekontakt:

Faktenkontor GmbH
Jörg Forthmann
Tel.: +49 40 22703-7787
Fax.: +49 40 22703-7961
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

Originaltext: IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65649
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