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Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 24.04.09 (Woche 17) bis Freitag, 05.06.09 (Woche 23)

Geschrieben am 23-04-2009

Baden-Baden (ots) - Freitag, 24. April 2009 (Woche 17)/23.04.2009

22.00 Nachtcafé
Gäste mit Wieland Backes
Weg mit den Waffen, Schluss mit der Gewalt?

Im März der Amoklauf von Winnenden mit 16 Toten, gerade mal vier
Wochen später und unweit vom Ort des Schulmassakers entfernt nun der
unfassbare Vierfachmord in Eislingen: In beiden Fällen galten die
Täter als "die netten Jungs von nebenan", waren im örtlichen
Schützenverein engagiert und konnten sich Zugriff zu Waffen
verschaffen. Im Land begeistern sich etwa zwei Millionen Schützen für
den Schießsport. Es sind traditionsreiche, gerade auf dem Land stark
besuchte Vereine, die somit auch ein beachtliches Wählerpotential
bilden. Millionen Gewehre und Pistolen lagern in deutschen
Haushalten. Sind dies alles tickende Zeitbomben oder bleiben
Eislingen und Winnenden nur Einzelfälle? Schon nach dem Blutbad von
Bad Reichenhall vor zehn Jahren forderte die Politik ein strengeres
Waffengesetz, was hat sich verändert? Das deutsche Waffengesetz gilt
international als eines der strengsten. Müssen dennoch in Deutschland
schärfere Geschütze gegen ein zu lasches Waffengesetz aufgefahren
werden? Lassen wir den Waffennarren zu viel Narrenfreiheit?

Die Gäste:

Der Vierfachmord in Eislingen löst Fassungslosigkeit über
Jugendgewalt aus. Pfarrerin Kathinka Korn pflegte engen Kontakt zur
Familie des mutmaßlichen Mörders Andreas H. Der 18-jährige soll
zusammen mit einem Freund 31 Kugeln abgefeuert und damit seine
komplette Familie ausgelöscht haben. Den getöteten Familienvater
beschreibt die Pfarrerin als sehr bestimmende Persönlichkeit: "Ich
bin mir sicher, dass die ganze Familie unter der Dominanz des Vaters
litt". An die Waffen kamen die beiden Täter sehr wahrscheinlich bei
einem Einbruch im örtlichen Schützenvereinsheim.

Anlass für Landesinnenminister Heribert Rech, das Waffenrecht
erneut auf den Prüfstand zu stellen. "Die Zahl der Waffen muss so
gering wie möglich gehalten werden", sagt der CDU-Politiker. Zur Zeit
bereiten die Innenministerien eine Amnestie für Bürger vor, die ihre
illegalen Waffen freiwillig abgeben. Zudem plädiert Rech für ein
Blockiersystem, damit Waffen ausschließlich vom Eigentümer bedient
werden können.

Auch der 17-jährige Amokläufer von Winnenden kam an Waffen und
richtete am 11. März ein Massaker an: Für Gisela Mayer ist seitdem
nichts mehr wie vorher - Tim K. erschoss ihre 25-jährige Tochter
Nina. "Der Amoklauf ist das Ergebnis einer Zunahme von Brutalität
unter jungen Menschen!", sagt die 52-jährige Lehrerin und setzt sich
für eine Verschärfung des Waffenrechts sowie für ein Verbot von
Killerspielen für Jugendliche ein.

"Legale Waffen machen die Welt sicherer und stärken die
Demokratie", sagt Peter Viczena. Der Waffenhändler spricht sich
strikt gegen eine Verschärfung des Waffengesetzes aus. "Ein
Waffenverbot verhindert Gewalt und Amokläufe sicher nicht, ganz im
Gegenteil: Ein Verbot fördert sogar den Handel mit illegalen Waffen",
sagt der Schießtrainer und verlangt deshalb wieder eine Lockerung des
geltenden Waffengesetzes.

Die derzeitige Aufregung über Computer-Spiele und sogenannte
Ballerspiele kann Ibrahim Mazari nicht nachvollziehen. Der 34-jährige
ist selbst leidenschaftlicher Spieler und veranstaltet
Egoshooter-Parties. Allein auf seiner Plattform sind 2,5 Millionen
Fans organisiert, die von der taktischen Herausforderung am
Bildschirm fasziniert sind: "Gefährlich wird es nur, wenn bei
Jugendlichen ohnehin eine psychische Erkrankung vorliegt", sagt der
Sozialwissenschaftler.

Steffen Holle flüchtete sich in die Welt der Killerspiele. Bis zu
16 Stunden am Tag zockte der 21-Jährige am Rechner, vernachlässigte
sich und seinen Freundeskreis, brach seine Ausbildung ab: "Diese
Spiele haben mich gefangen genommen. In der virtuellen Welt habe ich
immer mehr Anerkennung bekommen, die mir im realen Leben fehlte". Der
Computerspielsüchtige unterzog sich einer Therapie, die er soeben
abgeschlossen hat.

"Durch die ständige Berieselung des Gehirns mit Gewalt durch
Fernsehen oder Computerspiele gewöhnt man sich Gewaltbereitschaft an
und stumpft gegenüber Gewalt ab" - so die Erkenntnisse des Ulmer
Hirnforschers Prof. Manfred Spitzer. Die Folgen, so Spitzer, sind
Brutalisierung und Gewaltverbrechen, weil Ballerspiele und Morde auf
dem Bildschirm langfristige Spuren im Gehirn junger Menschen
hinterlassen.

Der Mord an Yvan Schneider erschütterte ganz Deutschland: Im
August 2007 wurde der 19-jährige Gymnasiast von zwei jungen Männern
zu Tode geprügelt, in Blumenkübel einbetoniert und im Neckar
versenkt. "Unsere Gesellschaft ist in Gefahr, aber die Politik
versäumt es, auf die zunehmende Gewalt zu reagieren." kritisiert
Yvans Mutter Fabienne Schneider.

Freitag, 24. April 2009 (Woche 17)/23.04.2009

23.30 Nachtkultur
Die Kultur-Illustrierte
Moderation: Markus Brock

Unter anderem mit folgenden Themen:
Eine Ikone Hollywoods - Shirley MacLaine wird 75
Ein Mythos der Malerei - Vincent van Gogh im Kunstmuseum Basel
Tagebuch einer Krebserkrankung - Christoph Schlingensiefs neues Buch
Komödiant auf Tour - Roberto Benigni mit "TuttoDante" in Deutschland
unterwegs

Sonntag, 26. April 2009 (Woche 18)/23.04.2009

16.00 startklar - das automagazin

Die Themen:
Preise im Keller: Gebrauchtwagen sind günstig wie nie
Tarnen und Täuschen: Warum viele Autofahrer Blinkmuffel sind
Hirn gegen Technik: Der etwas andere Navi-Test

Mittwoch, 27. Mai 2009 (Woche 22)/23.04.2009

22.30 Auslandsreporter
Reisen auf Europas Flüssen: Oder-Neiße
Folge 4/5

375 Millionen wahlberechtigte Bürger der 27 EU-Länder werden
zwischen dem 4. und dem 7. Juni 2009 das neue europäische Parlament
wählen. Der "Auslandsreporter" besucht Europäer entlang alter Grenz-
und Konfliktlinien. Flüsse verbinden und trennen, die Menschen an den
Ufern sind sich nah und doch oft fremd. Hat EU-Europa sie einander
näher gebracht oder Unterschiede deutlicher gemacht? In fünf
Reportagen fragen wir nach ihrem Verhältnis zum politischen und zum
gefühlten Europa.

Gibt es die Stadt Slubfurt bereits? Oder ist sie noch ein Traum,
ein Spiel mit Möglichkeiten, die Vereinigung von Frankfurt auf der
deutschen und Slubice auf der polnischen Seite zu einer
grenzüberschreitenden europäischen Großstadt, getrennt nur durch die
Oder? Für Michael Kurzwelly, Künstler und Dozent in Frankfurt, ist
sie schon Realität. Im Sommer will er Wahlen organisieren für ein
Slubfurter Stadtparlament. Ein Beispiel dafür, wie Europa Versöhnung
stiftet. Polen und Deutschland, so lange durch Kriege und Vorurteile
getrennt, wollen und können heute als EU-Mitglieder zusammen
arbeiten.

Die Sendung zeigt die Reise auf einem geschichtsträchtigen Fluss,
eine lange umstrittene Grenzlinie; beginnend am Zufluss der Oder, der
Neiße in Guben, einer Stadt, die man früher "Perle der Niederlausitz"
nannte, auseinandergerissen nach 1945, heute strukturschwaches Gebiet
auf beiden Seiten. Das schwierige Unterfangen, grenzüberschreitend
zusammenzuarbeiten, zeigt sich in einem deutsch-polnischen Projekt:
dem Erhalt einer Kriegsruine, der gotischen Stadtkirche.

Nach der Neißemündung, geht es vorbei an Dörfern links und rechts
des Flusses, deren gemeinsame Vergangenheit sich noch an den
Fährstrassen erkennen lässt, die auf polnischer wie auf deutscher
Seite in die Oder führen. Beide Seiten arbeiten an ihrer
Wiederbelebung. Zwischen Gozdowice und Güstebieser Loose ist sie
schon verwirklicht, ein alter Schaufelrad-Dampfer verbindet die Orte.

"Auslandsreporter" passiert das ehemalige Küstrin, heute Kostrzyn,
einst preußische Festung. Friedrich der Große saß hier in Haft, heute
ein Trümmerfeld, geschleift nach dem Krieg, die alten Steine nach
Warschau geschafft zum Wiederaufbau der Altstadt. Jetzt bewahren die
Polen das deutsche Erbe, wollen den historischen Stadtkern sogar
wieder aufbauen.

Weiter flussabwärts, der "Nationalpark Unteres Odertal", ein Tier-
und Pflanzenparadies in einer der letzten ursprünglichen
Flusslandschaften Europas. Auch er ist Ergebnis deutsch-polnischer
Zusammenarbeit.

Kurz vor der Mündung in die Ostsee schließlich Szczecin, Stettin,
die polnische Metropole. Sie kehrt die Verhältnisse um, die man zumal
auf deutscher Seite erwarten würde. Das Wirtschaftszentrum am Haff
schafft Arbeitsplätze - auch im immer dünner besiedelten deutschen
Umland.

Eine Reise entlang der Oder, einem noch immer wenig bekannten
Strom, an dem vieles im Fluss ist, an dem sich die Grenzen zu
verwischen beginnen.

Freitag, 5. Juni 2009 (Woche 23)/23.04.2009

Geänderte Gäste beachten!

01.00 Zimmer frei!
Gast: Marianne & Michael, Volksmusik-Stars

Pressekontakt: Georg Brandl, Tel. 07221/929-2285, E-Mail:
georg.brandl@swr.de

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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