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Börsen-Zeitung: Mit Vorsicht genießen, Kommentar zum jüngsten Weltwirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds, von Peter De Thier.

Geschrieben am 22-04-2009

Frankfurt (ots) - Aus der Sicht der Industrieländer und
insbesondere der Bundesrepublik hätte der Internationale
Währungsfonds (IWF) kaum ein dunkleres Bild zeichnen können. Um fast
4% soll dieses Jahr die Wachstumsrate in den führenden
Industrienationen einbrechen, die deutsche Wirtschaft soll gar um
5,6% schrumpfen, heißt es im jüngsten Weltwirtschaftsausblick (WEO).
Begründet wird dies zu Recht mit der hohen Exportabhängigkeit sowie
der Struktur der deutschen Ausfuhren. Unter den Folgen der
eingefrorenen Kreditmärkte sowie der nachlassenden Exportnachfrage
leiden aber auch jene Schwellen- und Entwicklungsländer, die noch vor
wenigen Jahren mit ihren exorbitanten Wachstumsraten Katalysatoren
der Weltwirtschaft waren. Sie sind von der Handelsfinanzierung
weitgehend abgeschnitten und sind von jenen "erheblichen
Abwärtsrisiken", die der Währungsfonds an mehreren Stellen
hervorhebt, besonders stark betroffen.

Gleichwohl ist ein Silberstreif am Horizont auszumachen, in den
Worten von IWF-Chefökonom Olivier Blanchard "ein Licht am Ende eines
langen Tunnels". Sofern Regierungen und Notenbanken nicht die Zügel
schleifen lassen, sondern ihr gesamtes wirtschafts- und
geldpolitisches Instrumentarium ausschöpfen, um die Konjunktur
wiederzubeleben und die Finanzmärkte weiter zu stabilisieren, kann es
2010 schon wieder bergauf gehen. Obwohl Ökonomen übereinstimmend eine
langsame Erholung erwarten, könnte sich für eine ausfuhrorientierte
Volkswirtschaft wie die deutsche das Blatt schneller wenden, wenn der
stagnierende Welthandel wieder auf Touren kommt.

So pessimistisch die jüngste kurz- bis mittelfristige Voraussage
des IWF auch ausfallen mag, sie ist dennoch mit Vorsicht zu genießen.
Schließlich hat der Währungsfonds zu keinem Zeitpunkt in seiner
Geschichte so häufig seine Konjunkturprognosen korrigiert. Früher
wurden die Zahlen zweimal im Jahr aktualisiert. Mittlerweile wird der
WEO alle drei Monate revidiert, manchmal sogar nach vier Wochen. So
wurde im Januar für Deutschland lediglich ein Minus von 2,5%
erwartet, das binnen kurzer Zeit auf mehr als das Doppelte stieg. Im
Sommer oder spätestens Herbst könnten die Zahlen schon wieder ganz
anders aussehen. Vielleicht auch deutlich besser. Nur das positive
Vorzeichen vor dem Komma wird auf sich warten lassen.

(Börsen-Zeitung, 23.4.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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