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Weltwirtschaftskrise: Durststrecke noch nicht vorbei / Deloitte Global Economic Outlook sieht Besserung frühestens 2010

Geschrieben am 20-04-2009

München (ots) - Die weltweite Rezession ist auch in der Euro-Zone
- und damit in Deutschland - deutlich spürbar. Um die Krise
erfolgreich zu überwinden, muss länderübergreifend gehandelt werden -
was letztendlich auch zur weiteren Integration Europas beitragen
könnte. Für einige osteuropäische Staaten rückt eine
Euro-Mitgliedschaft jedoch in weitere Ferne. Das Konsumverhalten der
Deutschen sowie ein vergleichsweise stabiler Arbeitsmarkt sorgen
bislang dafür, dass Deutschland - trotz starker Exportorientierung -
nicht zu den größten Opfern der Krise gehört. Weitaus schlimmer sieht
es in Großbritannien, Japan und Russland aus. Die USA könnten mit den
Reformen der Obama-Administration die Talsohle bald durchschritten
haben, wenn die Probleme der Banken in absehbarer Zeit gelöst werden.
Dies sind einige Erkenntnisse des vierteljährlichen Global Economic
Outlook von Deloitte, der die aktuelle Entwicklung der wichtigsten
Wirtschaftsregionen analysiert.

"Die Lage ist ernst, das Risiko einer lang anhaltenden globalen
Krise hoch. Dennoch können Optimisten einen Silberstreif am Horizont
erkennen: Die weltweiten Frachtsätze haben sich stabilisiert, die
Risikoaufschläge sinken und es fließen verstärkt Regierungsmittel in
die Systeme. Nach wie vor aber bleibt das Deflationsrisiko hoch und
auch das Gespenst des Protektionismus ist noch nicht gebannt",
erklärt Dr. Elisabeth Denison, Leiterin Research Deutschland bei
Deloitte.

Euro-Zone: gemeinsam handeln

In der Euro-Zone ist das BIP im letzten Quartal 2008 umgerechnet
auf eine Jahresrate um 5,8 Prozent gesunken, die Prognosen für das
erste Quartal 2009 sind wenig ermutigend. Die Exporte ließen um 7,3
Prozent nach. Will sich die Euro-Zone aus der Krise befreien, muss
sie multilateral handeln - beispielsweise durch Angleichen der
Zinssätze an die USA, um den Euro nicht erstarken zu lassen. Zwar
profitieren die Verbraucher von nachlassenden Preisen, jedoch könnte
dieser Effekt durch steigende Arbeitslosigkeit nivelliert werden. In
Deutschland hat die Kurzarbeits-Regelung einen dramatischen Einbruch
am Arbeitsmarkt bislang verhindert. EU-weit ist in den nächsten
Jahren damit zu rechnen, dass das Staatsdefizit in Irland, Spanien,
Griechenland und Frankreich sowie Italien und Portugal die
3-Prozent-Hürde übersteigen wird, 2010 wird sicherlich auch
Deutschland zu den Defizitsündern gehören. Im selben Jahr ist
frühestens mit einer Entspannung der Lage zu rechnen.

Europas Randgebiete: schlechte Aussichten

Die Perspektiven Großbritanniens sind alles andere als rosig. 2009
wird die Wirtschaft um 3,9 Prozent schrumpfen, die Verbraucher sparen
ihr Geld, die Arbeitslosigkeit steigt. Die Experten rechnen mit einer
Deflation zum zweiten Halbjahr 2009. Zurzeit wendet die Bank of
England Milliarden Pfund für ein umfassendes Programm auf - das
Ergebnis bleibt jedoch abzuwarten. Ebenfalls schlecht sind die
Aussichten in den osteuropäischen Staaten, insbesondere dem Baltikum
und Ungarn. Zu schaffen machen den Ländern vor allem nachlassende
Auslandsinvestitionen und Währungsprobleme. Dabei steht ihnen nicht
nur eine lange Rezessionsphase bevor, sondern auch ein verzögerter
Beitritt zur Währungsunion.

China: wirksame Konjunkturpakete?

Der Konjunktureinbruch in China betrifft in besonderem Maß auch
die sogenannten Tigerstaaten, deren Wirtschaft eng mit der
chinesischen verflochten ist. Insgesamt rechnen Experten aufgrund des
Exporteinbruchs mit einem chinesischen Wachstum von "nur" 6,5
Prozent. Das Stimulanzpaket scheint indes zu wirken: Im Februar 2009
wuchs die Industrieproduktion um 11 Prozent - doppelt so viel wie im
Vormonat. Die Indizes Manufacturing Purchasing Managers Index und
Non-Manufacturing Purchasing Managers Index zeigen jedoch
widersprüchliche Tendenzen.

Indien und Russland: keine Besserung in Sicht

Die aktuelle Stimmung in Indien ist pessimistisch. Dafür sorgen
Einbrüche im Produktions- und Landwirtschaftssektor sowie ein um 16
Prozent schwächerer Export im Januar 2009. Auch hier sehen die
Experten keine Erholung bis frühestens 2010 - nicht zuletzt auch,
weil die Konjunkturpakete insgesamt zu klein sind. Russland mit
seiner Rohstoffpreis-Abhängigkeit verzeichnet einen Rückgang der
Industrieproduktion, sodass etwa eine halbe Million Menschen im
Dezember 2008 ihren Arbeitsplatz verloren. Auch hier reichen die
Konjunkturpakete nicht aus - vor allem die Stimulation der Banken zur
Kreditvermittlung scheint unsicher. Insgesamt wird für 2009 mit einem
Schrumpfen der Wirtschaft um 5,7 Prozent gerechnet.

"Die beiden 'alten' Industrieregionen USA und Japan zeigen
unterschiedliche Tendenzen. In den USA kann der Politikwechsel der
Obama-Administration durchaus mittelfristige Erfolge bringen, auch
wenn die Lage derzeit noch recht unübersichtlich ist. In Japan
hingegen ist bislang keine Besserung in Sicht. Das Minus von 3,6
Prozent im letzten Quartal 2008 ist das schlechteste Ergebnis seit
dem Zweiten Weltkrieg, im laufenden Jahr wird eine Deflation wohl
nicht mehr abzuwenden sein", kommentiert Elisabeth Denison.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D258551,00.html
zum Download.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in 140 Ländern verbindet
Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler
Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To
be the Standard of Excellence" - für die 165.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
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Originaltext: Deloitte
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Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel.: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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