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Neue OZ: Kommentar zur Insolvenz von Karmann

Geschrieben am 08-04-2009

Osnabrück (ots) - Wut im Bauch

Die Menschen in Osnabrück sind geschockt. Das
Traditionsunternehmen Karmann hat gestern Insolvenz angemeldet. Mehr
als 3000 Arbeitnehmer fragen sich warum? Doch nicht nur das. Auch die
Frage nach der Verantwortlichkeit drängt sich auf. Zunächst ist da
die Geschäftsführung, die in den vergangenen Jahren die Zeichen der
Zeit nicht erkannt hat und notwendige Umstrukturierungsmaßnahmen
nicht vornahm. Die Automobilindustrie ist schon lange im Umbruch -
aber auch Karmann hat die Signale des Marktes zu spät gehört. Zu
lange ist an der Abhängigkeit von den großen Autobauern festgehalten
worden. Ein Fehler der Unternehmensführung, die nicht nur in diesem
Punkt versagte.

Versagt hat die Karmann-Führung ebenso beim Krisenmanagement der
vergangenen Monate. Statt die Belegschaft ehrlich und offensiv über
die wirtschaftliche Situation zu informieren, wurde geschwiegen und
taktiert. Die Wahrheit sagte niemand. Im Gegenteil: Noch vor gut
einer Woche wurden finanzielle Engpässe verharmlost, die Belegschaft
hingehalten, bis gestern, als die Insolvenz bekannt gegeben wurde.
Von sozialer Verantwortung der Gesellschafter keine Spur.

Die Enttäuschung, ja die Wut der Karmann-Beschäftigten über das
Management kann jeder verstehen, der die Entwicklung der vergangenen
Wochen kennt. Denn jetzt trifft es die, die Karmann 20, 30 oder noch
mehr Jahre die Treue gehalten haben und die das Unternehmen zu dem
gemacht haben, was Karmann einmal war. Sie stehen im Moment mit
leeren Händen da - keine Abfindung, keine Transfergesellschaft, keine
wirkliche Perspektive für ihre Zukunft.
Und die Politik? Auch sie hat viel versprochen und nur wenig
gehalten. Finanzielle Unterstützungen fielen bisher gering aus,
geweckte Hoffnungen in neue Aufträge für den Fahrzeugbau blieben
unerfüllt. Lippenbekenntnisse. Das war's. Zu wenig, um ein
Traditionsunternehmen wie Karmann zu retten. Jetzt geht es um
Schadensbegrenzung. Der Insolvenzverwalter hat viel zu tun.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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