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Börsen-Zeitung: Spekulationsobjekt HRE, Kommentar von Björn Godenrath zur bevorstehenden Übernahme der Hypo Real Estate durch den Bankenrettungsfonds Soffin

Geschrieben am 06-04-2009

Frankfurt (ots) - Gesetzt den Fall, dass die Prüfung des ergänzten
Finanzmarktstabilisierungsgesetzes durch Bundespräsident Horst Köhler
zügig vonstattengeht, könnten die Aktionäre der Hypo Real Estate
(HRE) schon bald ein Übernahmeangebot vom Bankenrettungsfonds Soffin
erhalten. Angesichts der Dringlichkeit und Eindeutigkeit der zeitlich
begrenzten Maßnahmen ist vom Staatsoberhaupt keine Blockadehaltung zu
erwarten, sofern die Vorlage juristisch keinerlei Angriffsfläche
bietet.

Beim Soffin rüsten sie sich bereits für den Tag X - und je näher
das Übernahmeangebot rückt, desto stärker schießen die Spekulationen
ins Kraut, wie viel der Staat rausrücken wird. Vergangene Woche
wurden offensichtlich ohne Grundlage 1,85 Euro je Aktie ventiliert.
Da zog die Aktie um 15% auf 1,42 Euro an. Nun werden mit Bezug auf
das neue Gesetz "maximal" 1,26 Euro (Durchschnittspreis der ersten
Februarhälfte) genannt. Ergebnis: Die Aktie verliert in der Spitze
14% auf 1,06 Euro. Im Markt wird befürchtet, dass die Offerte
wesentlich niedriger liegt.

Mit 8,7% ist der Bund bereits im Kapital des Staats- und
Immobilienfinanzierers vertreten. Ist das Übernahmeangebot
ausreichend attraktiv gegenüber dem dann aktuellen Marktpreis,
könnten dem Soffin so viele Anteile angedient werden, dass er seine
Position vor der Rettungshauptversammlung deutlich komfortabler
gestaltet. Beschlüsse zu Kapitalschnitt und Rekapitalisierung können
auf dem Aktionärstreffen bereits mit 50% plus eine Aktie getroffen
werden. Gelingt diese Operation, braucht nicht auf das letzte Mittel
der Enteignung zurückgegriffen zu werden.

Es steht jedoch in den Sternen, wie die HRE-Aktionäre ticken.
Flowers will es drauf ankommen lassen, das steht fest. Angesichts des
Kursverlaufs befinden sich nur jene Investoren im Geld, die Anfang
März nahe dem Tief bei 0,64 Euro kauften - das werden die wenigsten
sein. Für Privatanleger mag die Offerte eine Gelegenheit darstellen,
ein dunkles Kapitel im Depot zu beenden. Es war ja bereits bei der
T-Aktie zu beobachten, dass Kleinanleger lange an ihrem Investment
festhielten - sei es aus Hoffnung auf Besserung oder aus Resignation.
Institutionelle Investoren stehen vor demselben Dilemma, geht es für
sie, so sie nicht zu den glücklichen Arbitrageuren gehören, doch nur
noch um Schadensbegrenzung.

(Börsen-Zeitung, 7.4.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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