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Mittelstand in der Klemme: Folgen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise schwer zu bewältigen

Geschrieben am 06-04-2009

Hamburg/Marburg (ots) - Die Sorgen der Mittelständler sind zurzeit
so groß wie schon lange nicht mehr. Die Bereitschaft zur Schaffung
neuer Arbeitsplätze ist drastisch gesunken. Die Geschäftslage wird
nur noch moderat bewertet und hohe Steuern und Abgaben sowie eine
schwierige Finanzierungssituation belasten den Mittelstand zusätzlich
in der ohnehin schon schweren Lage.

Die Weltfinanzkrise und ihre negativen Auswirkungen auf die
Wirtschaft schlagen nun auch voll auf den deutschen Mittelstand
durch, so die aktuellen Ergebnisse der Expertenbefragung des
Deutschen Mittelstands-Barometers (DMB). Das Kooperationsprojekt der
Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft der Philipps-Universität
Marburg, der BDO Deutsche Warentreuhand AG und dem Bundesverband
mittelständische Wirtschaft (BVMW) ermittelt zwei Mal jährlich im
Rahmen von bundesweiten Expertenbefragungen die aktuelle Stimmungs-
und Geschäftslage im Mittelstand. Für die Studie wurden in diesem
Frühjahr über 130 Mittelstandsexperten befragt.

Arbeitsmarktsituation im Mittelstand spitzt sich zu

Die Bereitschaft zur Schaffung neuer Arbeitsplätze sinkt
drastisch: Nahezu keiner der befragten Experten erwartet noch einen
Jobaufbau im Mittelstand. Dagegen rechnen 74,1 Prozent mit einem
Abbau von Arbeitsplätzen. Immerhin 24,4 Prozent der Befragten
vermuten zumindest keine Veränderungen im Personalbestand. Überdies
wird sowohl die Geschäftslage der Unternehmer als auch das
Gründungsklima negativer eingestuft als noch im Herbst und Frühjahr
letzten Jahres. Einziger Lichtblick: Die Freude am Unternehmertum hat
sich nach Expertenmeinung nur marginal verschlechtert und das
wahrgenommene Unternehmerbild in der Öffentlichkeit wird sogar etwas
besser beurteilt als in der Vergangenheit.

Rahmenbedingungen erschweren die Krise

Neben der ohnehin schlechten allgemeinen Lage der Wirtschaft
erschweren insbesondere störende Rahmenbedingungen und
Überregulierung das Unternehmerdasein. Ganz besonders sticht die
drastische Verschlechterung des derzeitigen Konjunkturklimas heraus.
Diesem haben die Experten bereits im Herbst 2008 einen deutlichen
Abwärtstrend attestiert - nun hat sich die Lage noch einmal in
erheblichem Ausmaß verschärft. Ganz besonders prangern die Befragten
die Steuer- und Abgabenlast an; zumal den Unternehmern regelmäßig
zusätzliche Kosten zugemutet werden, wie beispielsweise durch die
Anhebung der Pflege- und Krankenversicherungsbeiträge. Hinzu kommen
die Verteuerung und Verknappung der Fremdfinanzierung, wodurch dem
deutschen Mittelstand vollends der Wind aus den Segeln genommen wird.

Den Mittelstand stärken

Um den Mittelstand in der Krise nicht allein zu lassen, bedarf es
gezielter Maßnahmen seitens der Politik. Dies beinhaltet vor allem,
alternative Finanzierungsinstrumente zu gestalten und gleichzeitig
die bestehenden zu erweitern. Um dem Mittelstand entschlossen den
Rücken zu stärken, muss - mindestens für die Dauer der Krise - eine
wirkungsvolle Steuer- und Abgabensenkung durchgesetzt werden: Die zu
hohen Sozialabgaben sowie die Mehrwertsteuer müssen gesenkt und der
Solidaritätszuschlag abgeschafft werden. Nur so ließe sich der
erforderliche nachhaltige Impuls auslösen, der zur Stabilisierung
aller mittelständischen Wirtschaftsbereiche beitragen könnte.

Zum Studiendesign

Für die Frühjahrsbefragung des DMB wurden über 130
Mittelstandsexperten aus ganz Deutschland befragt. Die
Expertenbefragung erfolgt zwei Mal jährlich im Frühjahr und Herbst
jeden Jahres. Wie bei der Unternehmerbefragung des DMB - der größten
repräsentativen Unternehmerbefragung ihrer Art in Deutschland -
bildet auch hier die Einschätzung der Experten hinsichtlich der
psychologischen Stimmungs- und der wirtschaftlichen Geschäftslage
mittelständischer Unternehmer den Kern der Studie.

Das Deutsche Mittelstands-Barometer

Die Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft der
Philipps-Universität Marburg (FMW) erhebt branchenübergreifend,
regional und überregional wichtige Themen- und Problemfelder des
deutschen Mittelstands. Das Deutsche Mittelstands-Barometer ist ein
Kooperationsprojekt zwischen der FMW, dem Bundesverband
mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der BDO Deutsche Warentreuhand
AG. Die ursprünglich als Marburger Mittelstands-Barometer initiierte
Untersuchung startete 2004 in Zusammenarbeit mit dem BVMW und hat in
den letzten drei Jahren in Medien, Politik und der Wirtschaftspraxis
deutliche Akzente gesetzt.

Einmal jährlich werden in einer umfangreichen Studie Unternehmer
u.a. zu ihrer Einschätzung des Geschäftsklimas und ihrer
Stimmungslage befragt. Zwei flankierende Untersuchungen im Frühjahr
und Herbst geben Einblicke in die wirtschaftliche Situation der
Unternehmen und Rahmenbedingungen für erfolgreiches Unternehmertum
aus Sicht von Mittelstandsexperten. Die insgesamt drei Erhebungen des
Barometers ermöglichen damit valide Aussagen zur faktischen und
gefühlten Lage der Mittelständler im Jahresverlauf. Kurzum: Das
Psychogramm des deutschen Mittelstands.

Das DMB bündelt die Perspektiven und Expertisen von
Wissenschafts-, Verbands-, Unternehmens- und Medienseite: Mit der
Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft (FMW), dem Bundesverband
mittelständische Wirtschaft (BVMW), BDO Deutsche Warentreuhand AG und
dem Wirtschaftsmagazin Markt und Mittelstand schließen sich vier
Kompetenzpartner im Bereich mittelständische Wirtschaft zusammen.

Originaltext: BDO Deutsche Warentreuhand AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44014
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44014.rss2

Pressekontakt:
Andrea Katzmarczyk
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 040 - 30 29 3-619
Fax: 040 - 30 29 3-388
Email: Andrea.Katzmarczyk@bdo.de

BDO Deutsche Warentreuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Ferdinandstraße 59
20095 Hamburg
Internet: www.bdo.de


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