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BGA: Außenhandel als Garant für den nächsten Aufschwung Sendesperrfrist: 24. März 2009, 10:30 Uhr

Geschrieben am 24-03-2009

Berlin (ots) - "Nach einem fünfjährigen ungebremsten Aufschwung
hat die globale Wirtschafts- und Vertrauenskrise jetzt auch den
deutschen Außenhandel erfasst. Der jähe Einbruch zum Jahresende 2008
wird noch länger andauern. Der Schlüssel zur Lösung der Krise liegt
in der Wiederbelebung der Weltfinanzmärkte." Dies erklärte Anton F.
Börner, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel,
Dienstleistungen (BGA), in Berlin anlässlich der heutigen
BGA-Pressekonferenz zur Außenhandelskonjunktur.

Deutschland ist im vergangenen Jahr 2008 zum sechsten Mal in Folge
Exportweltmeister geworden und dies trotz einer Jahresbilanz, die am
Ende durch die Finanzkrise verhagelt wurde. Das Jahr 2008 war nach
2007 das zweiterfolgreichste Jahr für den deutschen Außenhandel seit
Bestehen der Bundesrepublik. Mit einem Überschuss von gut 176,2
Milliarden Euro erwies sich der Außenhandel einmal mehr als
Konjunktur-Lokomotive. Die Warenexporte wuchsen insgesamt um 3,1
Prozent auf knapp unter 1 Billion Euro und die Importe um 6,3 Prozent
auf 819 Milliarden Euro. Die Dienstleistungsexporte beliefen sich auf
161 Milliarden Euro und die Dienstleistungsimporte auf 191 Milliarden
Euro.

Im Jahr 2009 wird der globale Handel erstmals seit 1982
zurückgehen. Deutschland mit seinem hohen Grad an
außenwirtschaftlicher Verflechtung ist von diesem Trend besonders
hart getroffen. Für 2009 rechnet der BGA mit einen Rückgang bei den
Exporten um bis zu 15 Prozent und bei den Importen um acht Prozent.
Damit wird ein deutlicher Rückgang der Exporte auf 846 Milliarden
Euro und der Importe auf 753 Milliarden Euro erwartet. Der
Außenhandelsüberschuss wird somit auf 93 Milliarden Euro
zurückgehen. Durch die große Bedeutung des Außenhandels für die
gesamte deutsche Wirtschaft wird diese Entwicklung den Rückgang der
gesamtwirtschaftlichen Leistung weiter verstärken. Der BGA erwartet
daher eine Abnahme des BIP in Höhe von 3,5 - vier Prozent.

"Dennoch hat Deutschland gute Chancen, den Titel des
Exportweltmeisters weiter zu verteidigen, da die chinesischen - wie
auch die japanischen - Exporte ebenfalls stark eingebrochen sind und
unten bleiben. Damit jedoch die Weltwirtschaft wieder anspringt, muss
zuallererst die Finanz- und Vertrauenskrise gelöst werden", so
Börner. Dazu sei die Bereinigung der Bankbilanzen von den schlechten,
'giftigen' Wertpapieren unumgänglich.

"Hierzu halte ich ein Modell, das ähnlich einer Kreditversicherung
durch den Staat funktioniert, für machbar - also anstelle einer
möglichen "Bad Bank" eine 'Good Insurance'. Dieses Modell erspart dem
Haushalt weitere unmittelbare Belastungen und wirkt dadurch auch
nicht inflationär", so der BGA-Präsident.

Unter dieses Modell müssten auch Staatsanleihen aus dem Euro-Raum
fallen. "Wir brauchen ein klares Signal an die Märkte, dass keine
Zahlungsunfähigkeit eines Eurolandes geduldet wird, weil sonst die
Märkte ein schwaches Land nach dem anderen aufs Korn nehmen und
versuchen würden, sie in die Zahlungsunfähigkeit zu treiben. Das
würde den Euro sprengen", so Börner weiter. Trotz der
Non-Bail-Out-Klausel im EU-Vertrag, nach der die Gemeinschaft nicht
für die Verbindlichkeiten irgendwelcher öffentlicher Stellen in den
Mitgliedsländern haftet, müsse hierfür eine Lösung gefunden werden,
etwa vergleichbar den Instrumenten des Internationalen Währungsfonds
unter Führung des EU-Ministerates.

"Wenn die hierfür notwendigen Maßnahmen zügig umgesetzt werden,
gibt es eine echte Chance, am Ende des dritten Quartals das Ende der
Krise zu sehen. Deshalb fordert der BGA die Bundesregierung ganz
entschieden auf, auf dem kommenden G-20-Gipfel hierzu klare Signale
zu setzen. Sollte dies unterbleiben, wird das dazu führen, dass
alleine in Erwartung einer Kreditklemme und vor dem Hintergrund der
Mechanismen von Basel II sich die Situation massiv verschärfen wird",
warnt Börner.

"Außerdem erwarten wir von dem G-20-Gipfel eine konzertierte
Absage an Protektionismus, weil der Weg aus der Krise nur über freien
Welthandel führt. Deshalb fordern wir entschieden eine Wiederaufnahme
der Doha-Welthandelsrunde. Ein zügiger Abschluss wäre mit einer
Entlastung des Welthandels um ca. 300 Milliarden Dollar jährlich ein
willkommener Impuls für die Weltwirtschaft, von dem alle profitieren
würden. Wenn neues Vertrauen in die Weltwirtschaft zurückkehrt, ist
die deutsche Wirtschaft mit ihrer Qualität und ihrer einzigartigen
Problemlösungskapazität bestens gerüstet, von dem dann wieder
stattfindenden globalen Aufschwung überproportional zu profitieren",
so der BGA-Präsident abschließend.

16, Berlin, 24. März 2009

Originaltext: BGA Bundesverb. Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6564.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529


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