(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Zurück zur Zinsbindung? Kommentar zur Forderung nach Zinsregulierung von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 18-03-2009

Frankfurt (ots) - "Jetzt fette Zinsen kassieren! 6% aufs
Tagesgeld. Mit freundlicher Unterstützung der Steuerzahler." So
könnte innovative Bankenwerbung in der Finanzmarktkrise aussehen, und
so ähnlich sieht sie mitunter auch aus. Taumelnde Banken lassen sich
vom Staat retten, um dann mittels Mondkonditionen der Konkurrenz
Marktanteile abzujagen - so hatten sich namentlich Sparkassen und
Volksbanken den Wettbewerb im Zeichen von "Gewährträgerhaftung 2.0" -
nun auch für Private - nicht vorgestellt.

Da muss selbst Sparkassenpräsident Heinrich Haasis schmunzeln,
wenn er feststellt, wie sich die Welt verändert hat: Jahrzehntelang
hatten sich die Öffentlich-Rechtlichen den Vorwurf der
Wettbewerbsverzerrung durch Staatsgarantien gefallen lassen müssen.
Heute kann man es Commerzbank, Volkswagen Bank & Co. heimzahlen:
Gestützt von Vater Staat, verzerrten diese mit marktfernen
Konditionen ihrerseits den Wettbewerb. Die Kritik ist nicht abwegig.
Insbesondere erscheint es gewöhnungsbedürftig, wenn eine Autobank mit
Staatsgarantie und hohen Zinsen um Einlagen wirbt und mit den
akquirierten Geldern ihren Konzern finanziert.

Haasis redet nun einer "Preisregulierung" für die begünstigten
Institute das Wort. Zurück zur Zinsverordnung? Die staatliche
Zinsbindung war in Deutschland 1931 während der Bankenkrise
eingeführt worden und hatte immerhin bis 1967 Bestand. Ein Ziel war
es, "unangemessenen" Wettbewerb unter den Banken zu verhindern.
Übrigens hatten sich seinerzeit gerade die Sparkassen die Freigabe
der Zinsen aufs Panier geschrieben.

Zur damaligen Reglementierung will Haasis denn auch nicht zurück.
Er wäre schon zufrieden, wenn die Bundesregierung auf Einlagenzinsen
in der Nähe des Marktniveaus hinwirkte. Die Sparkassen tun gut daran,
sich bei diesem Thema nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen.
Überlebt doch auch nach Abschaffung der Gewährträgerhaftung 1.0
manche Landesbank nur dank milliardenschwerer Staatshilfe. Müssten
die Sparkassen alle angeschlagenen Spitzeninstitute proportional zu
ihren Anteilen selbst stützen, könnten sie nicht mal die mickrigen
Sparzinsen zahlen, die in dieser Finanzgruppe Usus sind. Also: Wer
unter Euch ohne wettbewerbsverzerrende Sünde ist,...

Dennoch wären alle Banken, die auf Staatsknete und -garantien
angewiesen sind, gut beraten, auf allzu marktschreierische Auftritte
zu verzichten. Sonst droht wirklich noch eine Neuauflage der
Zinsbindung.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

192637

weitere Artikel:
  • Umfrage von Merrill Lynch unter Fondsmanagern weist auf zunehmenden Optimismus hinsichtlich der globalen Wirtschaftsprognosen hin New York und London (ots/PRNewswire) - - Angst um Banken bremst Erholung des Aktienmarkts Investoren sind der im März durchgeführten Merrill Lynch-Umfrage unter Fondsmanagern zufolge hinsichtlich der Weltwirtschaft so optimistisch wie seit Dezember 2005 nicht mehr. Die anhaltende Bankenkrise scheint sie jedoch daran zu hindern, ihre liquiden Mittel in Aktien anzulegen. (Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20050720/CLW086LOGO-b) Zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren prognostizieren Investoren für die kommenden 12 Monate mehr...

  • InterRail: Mehr als nur Reisen Utrecht, Niederlande (ots/PRNewswire) - InterRailing ist weitaus mehr als nur von A nach B zu reisen, so die Eurail Group G.I.E. Reisen mit dem InterRail Pass bringt Sie wirklich zu allen europäischen Reisezielen, die zu besichtigen wünschen und Reisende geben zu, dass InterRail sehr viel mehr ist als nur eine einfache Transportmethode. Eine Marktforschungsstudie, die im letzten Jahr von der Eurail Group, dem Unternehmen, das für die Verwaltung und das Marketing des InterRail Passes zuständig ist, durchgeführt wurde, hat ergeben, dass mehr...

  • Das eSobi News Center hält Benutzer des Acer Aspire One immer über das Weltgeschehen auf dem Laufenden Taipei, Taiwan (ots/PRNewswire) - esobi Inc., Anbieter eines innovativen Internet-Informationsnavigators, gab eine neue Partnerschaft mit Acer Inc. bekannt, die vorsieht, dass Acer ab 2009 das "eSobi News Center" auf den Netbooks Aspire One von Acer vorinstalliert. Dank dieser weltweiten Kooperation bleiben Anwender online immer über die neuesten Nachrichten auf dem Laufenden. Diese können auf einfache Art und Weise in einem persönlichen Ordner gespeichert und verwaltet werden und stehen so auch unterwegs immer zur Verfügung. Das eSobi mehr...

  • Frühjahr 2009 UNIQLO-Parka-Kampagne, "TOKYO FASHION MAP-1000 Parka Styles of Real Tokyo" (TOKYO FASHION MAP - 1000 Parka-Stilvariationen im Alltag Tokios) auf spezieller Website und in Zeitschriften Tokio (ots/PRNewswire) - In Verbindung mit der Parka-Kampagne für das Frühjahr 2009 stellt UNIQLO seinen Kunden eine betörende Kollektion von 1000 farbenfrohen Parka-Stilvariationen vor. Die neue Kampagne, die den Namen "TOKYO FASHION MAP" trägt, zeigt 1000 Bewohner der Modestadt Tokio, die unsere Parkas in ihrer Alltagsumgebung tragen. Die Bilder dieser Kampagne werden auf einer speziellen Website und in einer Zeitschrift präsentiert, die in den internationalen Verkaufsräumen von UNIQLO erhältlich ist. http://www.uniqlo1000.com mehr...

  • 2008: Überstundenabbau und Kurzarbeit dämpfen Anstieg der Verdienste Wiesbaden (ots) - Nach ersten Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind die durchschnittlichen Bruttoverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2008 um 2,3% auf 27 754 Euro gestiegen. Der Anstieg der Verdienste lag damit leicht unter der Teuerungsrate von 2,6%. Nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank erhöhten sich die Tariflöhne 2008 um 2,8%. Die Lohndrift, die Differenz zwischen der Entwicklung der effektiv gezahlten und den tariflich vereinbarten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht