Erste Afrika-Reise von Papst Benedikt - missio äußert hohe Erwartungen

Aachen, München (ots) - Das Internationale Katholische
Missionswerk missio hat hohe Erwartungen an die erste Reise von Papst
Benedikt Mitte März nach Afrika geäußert. Pater Eric Englert (osa),
Präsident von missio in München, sagte: "Mit der ersten Papstreise
nach Afrika rückt der schwarze Kontinent in den Mittelpunkt des
öffentlichen Interesses. Das ist gerade jetzt wichtig, da sich die
westliche Welt hauptsächlich mit der eigenen Finanz- und
Wirtschaftskrise befasst." Kamerun und Angola, die das Oberhaupt der
katholischen Kirche vom 17. bis zum 23. März 09 bereisen will,
stünden beispielhaft für die Herausforderungen in Afrika, so Englert:
"Staatliche Strukturen fallen weitgehend aus, sei es durch die
Zerstörung im Bürgerkrieg wie in Angola oder durch massive Korruption
wie in Kamerun. Die Kirche ist oft die einzige funktionierende
Institution. Sie setzt sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit
sowie den Aufbau der Zivilgesellschaft ein."

Prälat Klaus Krämer, missio Präsident in Aachen, sagte, dass
Benedikt XVI. die Überwindung der Armut als "eine der wichtigsten
Aufgaben unserer Zeit" bezeichnet hat. Gerade in Afrika sei die Armut
besonders groß, so Krämer: "Afrika ist nach wie vor der ärmste
Kontinent: 300 Millionen Menschen müssen mit weniger als einem Dollar
pro Tag auskommen. Die Kluft zwischen arm und reich wächst bedrohlich
und ungerechte Welthandelsstrukturen werden das Problem verschärfen."
Eine weitere Herausforderung sei die Verbreitung von HIV / Aids.
Allein im südlichen Afrika leben 22 Millionen Menschen mit HIV, das
sind zwei Drittel aller Aids-Infizierten weltweit. Zudem: Ethnische
Konflikte, korrupte Eliten und das Versagen der
Landwirtschaftspolitik, gepaart mit oft extremen klimatischen
Bedingungen, sind Hemmnisse für eine gesunde Entwicklung, so Krämer.

Nach Einschätzung von Pater Eric Englert besucht der Papst zwei
Länder, in denen die Kirche eine große Rolle spielt. "In Angola ist
mehr als die Hälfte der Bevölkerung katholisch, in Kamerun immerhin
noch ein Viertel. Es ist eine junge, lebendige Kirche mit vielen
Kleinen Christlichen Gemeinschaften, die versuchen, Spiritualität,
soziales und kirchliches Engagement miteinander zu verbinden."

Die Reise des Pontifex könne die kirchlichen Kräfte unterstützen,
die sich oftmals gegen starke Widerstände für Gerechtigkeit und den
friedlichen Dialog einsetzten, so Prälat Krämer: "Priester,
Ordensleute und kirchliche Laien stellen sich auf die Seite der Armen
und versuchen mit ihnen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern."

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