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Steigender Krankenstand: Psychische Erkrankungen weiterhin auf dem Vormarsch

Geschrieben am 25-02-2009

Berlin (ots) - Krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen
Wirtschaft haben erneut leicht zugenommen, wie das Wissenschaftliche
Institut der AOK (WIdO) heute mitteilt.

Bei den 9,7 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern stieg der
Krankenstand im Jahr 2008 von 4,5 auf 4,6 Prozent. Die AOK-Mitglieder
waren durchschnittlich 17,0 Kalendertage krankgeschrieben. Im Jahr
zuvor waren es noch 16,3 Tage. Damit stieg die Zahl der
krankheitsbedingten Ausfalltage um 3,2 Prozent. Für die Zunahme der
Krankheitstage sind neben einem Anstieg von Krankheiten des
Atmungssystems die seit Jahren steigenden Fehlzeiten aufgrund von
psychischen Erkrankungen verantwortlich.

In den vergangenen Jahren ist der Krankenstand stetig
zurückgegangen und erreichte 2006 einen historischen Tiefstand. In
den letzten zwei Jahren war wieder ein leichter Anstieg der
Ausfalltage zu verzeichnen. So stieg der Krankenstand im Jahr 2008
auf 4,6 %. Mehr als die Hälfte der 9,7 Millionen AOK-versicherten
Arbeitnehmer waren 2008 mindestens einmal krankgeschrieben (52,9 %
aller AOK-Mitglieder). Im Durchschnitt dauerte eine
Arbeitsunfähigkeit 17 Tage (2007: 16,3 Tage).

In den einzelnen Branchen zeigen sich jedoch erhebliche
Unterschiede bei den Fehlzeiten: Branchen wie Abwasser- und
Abfallbeseitigung (23,8 Tage je AOK-Mitglied), Metallerzeugung und
-verarbeitung (21 Tage) und Autoindustrie (19,1 Tage) verzeichnen
hohe Ausfallzeiten. Andere Bereiche wie die Datenverarbeitung (9,5
Tage), das Kreditgewerbe (11,6 Tage), der Bereich Forschung und
Entwicklung (12,5 Tage) und das Versicherungsgewerbe (12,7 Tage)
hingegen weisen niedrige Fehlzeiten auf.

Wie bereits im vergangenen Jahr waren die meisten Ausfalltage auf
Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 %), Verletzungen (12,6 %),
Atemwegs- (12,5 %) und psychische Erkrankungen (8,3 %)
zurückzuführen.

Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen haben in den letzten
Jahren stark zugenommen: Während andere Erkrankungsarten in den
letzten zehn Jahren stetig abgenommen haben, sind die Fehlzeiten
aufgrund psychischer Erkrankungen seit 1995 um 80 % gestiegen. Im
Vergleich zu anderen Erkrankungen sind psychische Erkrankungen häufig
mit langen Ausfalltagen verbunden. Durchschnittlich fehlt ein
Arbeitnehmer aufgrund einer Erkrankung der Atemwege 6,4 Tage, bei
einer psychischen Erkrankung 22,5 Tage.

Die Gesetzlichen Krankenkassen engagieren sich seit Jahren auch im
Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements: Arbeitsbedingte
Erkrankungen zu vermeiden lohnt sich dabei sowohl für den Mitarbeiter
wie auch den Betrieb. So unterstützen die Krankenkassen Unternehmen
bei der Umsetzung von Maßnahmen, die die gesundheitliche Situation
der Arbeitnehmer verbessern. Im Jahr 2007 konnten insgesamt 627
Tausend Beschäftigte im betrieblichen Kontext erreicht werden. Am
häufigsten nehmen die Arbeitnehmer Angebote zum Erkennen und
Vermeiden körperlicher Belastungen wahr; auf dem zweiten Rang liegt
das Thema Stressmanagement mit mehr als einem Drittel der
durchgeführten Maßnahmen.

So werden in Nordrhein-Westfalen Maßnahmen der AOK zum Stress- und
Ressourcenmanagement bei un- und angelernten Beschäftigten angeboten.
Dabei bietet das betriebliche Umfeld idealen Zugang zu Menschen mit
zumeist hohen Mehrfachbelastungen aufgrund ihrer Arbeits- und
Lebensbedingungen: Eine Stärkung der Mitarbeiter beim Umgang mit
psychischen Belastungen wie zum Beispiel Stress ist eine Investition
in die Zukunft eines jeden Einzelnen wie auch des Betriebes.

Weitere Analysen und Statistiken zur Krankenstandsentwicklung,
insbesondere auch zu den einzelnen Wirtschaftszweigen und
Krankheitsarten, bietet der Fehlzeiten-Report 2009, der Ende des
Jahres 2009 erscheinen wird.

Weitere Informationen auf www.wido.de

Originaltext: Wissenschaftliches Institut der AOK
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32063
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32063.rss2

Pressekontakt:
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Helmut Schröder
Tel.: 030/34646-2115
Fax.: 030/34646-2144
helmut.schroeder@wido.bv.aok.de


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