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Rätselhafter Urzeit-Räuber aus dem Hunsrück

Geschrieben am 05-02-2009

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 05.02.2009 20:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Sie waren die größten Räuber der Weltmeere: Mit einer Länge von
bis zu zwei Metern, riesigen Augen, zwei großen, mit Stacheln
bewehrten Greifarmen und einer runden, mit Platten umsäumten
Mundöffnung boten die sogenannten Anomalocariden einen
furchterregenden Anblick. Vor 500 Millionen Jahren verliert sich die
fossile Spur dieser ungewöhnlichen Jäger. Seitdem galten sie als
ausgestorben. Forscher der Universität Bonn und der US-amerikanischen
Yale University sind nun unter Fossilien aus dem Hunsrück auf einen
nahe verwandten Urzeit-Jäger gestoßen. Erstaunlich daran ist das
geringe Alter des Fundes von etwa 400 Millionen Jahren. Die
Wissenschaftler berichten in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift
Science über ihre Ergebnisse.

Schinderhannes bartelsi heißt der neu entdeckte Urzeit-Räuber - so
benannt nach dem berühmten Banditen, der im 18. Jahrhundert im
Hunsrück sein Unwesen trieb. Das zehn Zentimeter lange Tier lebte im
Wasser. Seine Beute spürte es mit seinen großen Augen auf und packte
sie mit seinen Greifarmen. Einzigartig ist das große Paar
flügelähnlicher Anhänge.

Die Bonner Doktorandin Gabriele Kühl hatte das Fossil im Rahmen
eines Forschungsprojekts zur Entwicklungsgeschichte der Gliederfüßer
bearbeitet. Sie analysierte Röntgenaufnahmen, fertigte Zeichnungen
von dem Fund an und rekonstruierte das Tier in einem Wachsmodell.
Ihre Ergebnisse diskutierte sie unter anderem mit dem
Anomalocariden-Experten Derek E. G. Briggs. Der Professor aus Yale
verbrachte gerade ein Humboldt-Forschungstipendium bei den Bonner
Paläontologen. Briggs erkannte sofort, wie sehr Schinderhannes den
anderen Anomalocariden ähnelte. In EDV-gestützten Stammbaumanalysen
bestätigte sich das.

Die Entdeckung wirft einige Fragen auf. So nahm man bislang an,
dass die Urzeit-Jäger zum Ende des Kambriums vor 500 Millionen Jahren
ausgestorben seien. Doch nun ist klar, dass ähnliche Organismen auch
in den 100 Millionen Jahren zwischen dem Kambrium und dem
Schinderhannes-Fund existiert haben müssen.

Originaltext: Universität Bonn
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52098
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52098.rss2

Pressekontakt:
Gabriele Kühl
Telefon: 0228/73-4843
E-Mail: goltmann@uni-bonn.de

Prof. Dr. Jes Rust
Telefon: 0228/73-4842
E-Mail: jrust@uni-bonn.de


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