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Umfrage: Stimmung der Privatanleger drastisch eingetrübt / Nur ein Viertel will Konjunkturpaket-Ersparnis ganz für Konsum ausgeben / Keine Anlageprodukte haben in der Gunst so stark zugelegt wie Zerti

Geschrieben am 03-02-2009

Frankfurt (ots) -

- Querverweis: Die vollständige Presseinformation mit erläuternden
Grafiken liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor
und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Die Stimmung unter den deutschen Privatanlegern hat sich zum
Jahresanfang deutlich eingetrübt. Inzwischen ist sie wieder ähnlich
schlecht wie im Sommer 2008, als sie im Zuge der internationalen
Finanzmarktkrise auf ein neues Tief gefallen war. Dies zeigt eine
repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der DZ BANK. Sie
verdeutlicht auch, dass die Bundesbürger dem Sicherheitsaspekt bei
der Geldanlage ein noch größeres Gewicht beimessen als zuvor. Zudem
wollen über 70 Prozent mögliche Entlastungen durch das
Konjunkturpaket II nicht komplett konsumieren, sondern zusätzlich auf
die hohe Kante legen. Die DZ BANK ermittelt die Stimmung unter den
deutschen Anlegern quartalsweise.

Im Rahmen der aktuellen Erhebung gaben nur noch 28 Prozent aller
privaten Investoren an, sie rechneten innerhalb der nächsten sechs
Monate damit, dass der Deutsche Aktienindex (Dax) steigen wird. Damit
hat sich die Markteinschätzung der Investoren binnen drei Monaten
erheblich verschlechtert. In der Oktober-Umfrage war noch nahezu die
Hälfte aller Anleger optimistisch gestimmt. "Der ungewöhnlich heftige
Stimmungsumschwung ist unserer Meinung nach insbesondere auf die sich
stetig verschlechternden Konjunkturaussichten zurückzuführen.
Inzwischen glauben im Gegensatz zum Oktober offensichtlich nur noch
sehr wenige private Investoren, dass sich die Wirtschaftslage - und
damit auch das Börsenumfeld - schnell verbessert", kommentiert Peter
Schirmbeck, Bereichsleiter Retail der DZ BANK.

Die negative Erwartungshaltung spiegelt sich auch beim Thema
Konjunkturpaket II wider. Danach will lediglich ein Viertel der
Anleger das zusätzliche Geld aus den Steuererleichterungen komplett
für Konsumzwecke ausgeben. Deutlich über die Hälfte plant dagegen,
zumindest einen Teil des Geldes zu sparen, und 17 Prozent der
Befragten erklärten sogar, die gesamte Summe zurücklegen zu wollen.

Generell legen die Anleger bei der Geldanlage mehr denn je Wert
auf die Sicherheit des Investments. Neun von zehn Investoren
erklärten, diese sei für ihre Anlageentscheidung wichtig bzw. sehr
wichtig. Ähnlich viel Relevanz maßen sie dem Vertrauen zur Bank und
der Bonität des Kreditinstituts bei. Zudem gewinnt die finanzielle
Stärke der Bank zunehmend an Gewicht. Die Rendite der Geldanlage
spielte dagegen nur noch für 69 Prozent der Anleger eine wesentliche
Rolle.

Präferenz der Anleger für Zertifikate knüpft wieder an das Niveau
vor der Krise an

Bei den Anlageprodukten gewinnen nur Tages- und Festgeldangebote,
Zertifikate und Geldmarktfonds in der Anlegergunst. So erklärten 76
Prozent der Befragten, dass eine Fest- oder Tagesgeldanlage für sie
in Frage käme, wenn sie in den nächsten Monaten 10.000 Euro
investieren würden (Oktober 2008: 72 Prozent; vor einem Jahr: 63
Prozent). Den größten Sprung nach oben in der Beliebtheitsskala
machten allerdings die Zertifikate. Die Präferenz der Anleger für
diese stieg dabei innerhalb von drei Monaten wieder auf das Niveau
vor Beginn der Finanzkrise. Inzwischen würden immerhin wieder 14
Prozent aller Befragten ein Investment in Zertifikate in Erwägung
ziehen (Oktober 2008: 9 Prozent). Das mit Abstand größte Interesse
haben sie dabei an Garantiezertifikaten und an Zertifikaten mit
Teilabsicherung.

Mittlerweile votieren erstmals mehr Anleger für Investment in
Zertifikate als in Aktien

Das Interesse an einem Direktinvestment in Aktien ist dagegen auf
nur noch 13 Prozent gefallen. Das ist der niedrigste Wert aller
bisherigen Erhebungen im Rahmen des Anlegerindikators. "Nach den
Verwerfungen im Herbst vergangenen Jahres haben die Anleger wieder
Vertrauen in den Zertifikatemarkt gefasst. Das zeigt sich auch im
täglichen Geschäft", fasst Peter Schirmbeck zusammen.
"Garantiezertifikate, die wir in den vergangenen zwei Monaten
emittiert haben, waren innerhalb kurzer Zeit überzeichnet. Deshalb
haben wir die Zeichnungsfrist vorzeitig beenden müssen und ein
Folgeprodukt aufgelegt."

Überraschend: Trotz des sehr hohen Sicherheitsbedürfnisses sind
Bundesschatzbriefe in der Gunst der Anleger gegen den Trend erheblich
gefallen. Für sie interessieren sich aktuell noch 38 Prozent der
Befragten nach 44 Prozent im Oktober 2008.

Abgeltungssteuer: Nur jeder Vierte hat sein Depot umstrukturiert

Steuerliche Aspekte spielen für die Anleger bei der Geldanlage
inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle. Sie waren für
lediglich 48 Prozent wichtig. Und sogar nur 27 Prozent der Befragten
erklärten, sie hätten im vergangenen Jahr ihr Depot wegen der zum 1.
Januar 2009 erfolgten Einführung der Abgeltungssteuer angepasst.
Unter diesen wiederum hatte nur rund die Hälfte gezielt Wertpapiere
gekauft bzw. war auf Wertpapiere gewechselt, die von der
Abgeltungssteuer begünstigt werden.

Ökologie bleibt trotz Finanzmarktkrise Trend-Thema

Dagegen ist das Interesse der Investoren an ökologischen
Geldanlagen trotz der Rezession ungebrochen. Für rund die Hälfte
aller Anleger kommen Geldanlagen nach ökologischen Kriterien infrage,
und rund ein Viertel sagte das gleiche für ethische Investments.
Damit hat sich die Zahl der Investoren, die sich für diese beiden
Aspekte interessieren, im Vergleich zum Frühjahr 2008 leicht erhöht.
Auf stabilem Niveau blieb zudem die Zahl der Bundesbürger, die
bereits Geld in diese alternativen Anlageformen investiert haben. Bei
Investments nach ökologischen Kriterien trifft dies für nahezu jeden
vierten Befragten zu. Jeder Zehnte verfügt über Investments, die
unter ethischen Erwägungen ausgewählt werden.

"Die Zahlen belegen, dass Ökoinvestments alles andere als ein
Luxusthema sind. Stattdessen sind sie ein nachhaltiger Anlagetrend,
der nicht nur die Finanzkrise überdauern, sondern künftig weiter in
den Fokus rücken wird", kommentiert Peter Schirmbeck. Bei den
Rohstoffinvestments gilt dies aktuell nicht unbedingt. Denn für diese
interessieren sich nach den starken Preisrückgängen nur noch 26
Prozent der Anleger - und damit sechs Prozent weniger als noch im
Oktober 2008. Auf vergleichsweise niedrigem Niveau blieben zudem zwei
andere Geldanlage-Alternativen: Investments in den Bereich
Infrastruktur und in Emerging Markets. Diese sind nur für 20 bzw. 12
Prozent der Befragten von Interesse.

Die Daten wurden in der Zeit vom 13. Januar bis 21. Januar 2009 im
Rahmen einer telefonischen Umfrage erhoben. Die Stichprobe von 1.179
ist repräsentativ für anlage-affine Personen in der deutschen
Bevölkerung ab 18 Jahren.

Originaltext: DZ Bank AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61278
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61278.rss2

Pressekontakt:
Silvia Conesa, Pressesprecherin der DZ BANK AG
Telefon: +49 (0)69 7447-90568


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