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Westdeutsche Zeitung: Drastischer Schnitt - Zum Stellenabbau bei Allianz = Von Annette Ludwig

Geschrieben am 22-06-2006

Düsseldorf (ots) - "Hoffentlich Allianz" - dieser Werbespruch
dürfte den Mitarbeitern des Versicherungskonzerns gestern wie pure
Ironie vorgekommen sein. Ein neues Betriebsmodell wird eingeführt;
7500 Arbeitsplätze sollen in Deutschland wegfallen. Und das, obwohl
die Allianz für 2005 einen Gewinn von 4,5 Milliarden Euro verbuchen
konnte. Für dieses Jahr wird sogar die Fünf-Milliarden-Euro-Marke
angepeilt. Das erinnert an die Deutsche Bank, wo Vorstandschef Josef
Ackermann in einem Atemzug Milliardengewinne und Stellenstreichungen
ankündigte.

Nun auch die Allianz? Die Gewerkschaften hätten ihren Job
verfehlt, würden sie nicht auf das Missverhältnis Gewinn/Stellenabbau
hinweisen. Doch der Gewinn sagt nichts über den Zustand des Konzerns
in Deutschland aus. Der Allianz geht es da wie vielen anderen
Unternehmen auch: Große Erfolge im Ausland, Probleme im Inland. Dass
hier Handlungsbedarf besteht, das räumen selbst Gewerkschafter ein.
Im Stammland verliert die Allianz seit Jahren Kunden. Mit den
Preisen der kostengünstigen Direktversicherer kann der Platzhirsch
nicht mithalten. Zudem verschwendet der Konzern Ressourcen mit einer
historisch gewachsenen, aber überkommenen Firmenstruktur. Während
andere Versicherer ihre Policen zentral aus einer Hand anbieten,
hatte es der Allianz-Kunde bei Kranken-, Sach- und Lebensversicherung
immer gleich mit drei Gesellschaften zu tun. Damit macht
Vorstandschef Michael Diekmann nun Schluss.

Vorzuwerfen ist der Allianz, dass sie viel zu lange gezögert hat
und die Einschnitte daher jetzt so drastisch ausfallen. Sie holt in
Deutschland nach, was international längst üblich ist. Vorzuwerfen
ist dem Konzern aber auch das Tempo des Personalabbaus. Die
Mitarbeiter hätten hier sozialverträglichere Lösungen verdient.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

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Telefon: 0211/ 8382-2358
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