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Marsh-Analyse "Supply Chain Risks in Asia" / Asiengeschäft mit zahlreichen Risiken verbunden

Geschrieben am 22-06-2006

Frankfurt/Main (ots) -

- Asiatische Standorte besitzen ein sehr spezielles Risikoprofil
- Vor allem Elementarrisiken nehmen stark zu
- Unternehmen sollten ihre Risikoexposition überprüfen

Deutsche und europäische Unternehmen engagieren sich zunehmend in
Asien und sind immer stärker von Lieferungen aus Asien abhängig. Doch
die wenigsten Firmen haben sich ausreichend mit den Risiken ihrer
Asien-Aktivitäten auseinander gesetzt. Eine aktuelle Marsh-Analyse
zeigt, dass Asien ein deutlich von Europa und Nordamerika
abweichendes Risikoprofil besitzt. Neben gesellschaftlich bedingten
Risiken wie dem vielerorts mangelnden Rechtsschutz und knappen
Ressourcen auf dem Arbeitsmarkt nennt die Marsh-Analyse auch
asienspezifische Elementarrisiken wie Taifune, Tsunamis oder
großflächige Flutkatastrophen. Noch steckt das Risikomanagement in
Asien in den Kinderschuhen, so dass quantitative Daten Mangelware
sind.

Bis 2008 soll die Wirtschaft in Asien um 30 Prozent schneller
wachsen als in allen anderen Regionen der Welt. Die Länder mit den
besten Wachstumschancen sind China, Indien und Südkorea - in China
betrifft das Wachstum vor allem herstellende Unternehmen, in Indien
die Branchen Software, IT-Services sowie Pharma und in Südkorea die
Hightech-Industrie. Da die Gehälter durchschnittlich nur drei bis
sechs Prozent der in Deutschland gezahlten Lohn- und Lohnnebenkosten
betragen, werden asiatische Herstellungskosten zunehmend zum
Benchmark für den Rest der Welt. Kaum ein Unternehmen kommt heute
noch ohne Zulieferung aus Asien aus.

Doch mit den neuen Chancen der Wachstumsländer sind auch
zusätzliche Risiken verbunden. So begeben sich Unternehmen, die in
China produzieren, auch in einen völlig neuen Wirtschafts- und
Kulturraum mit anderen Bedingungen. Viele Unternehmen, die schon
lange in Asien produzieren, haben selbst ethische Standards zu
Arbeitssicherheit, Arbeitszeiten, Umweltstandards, Bestechung und
anderen Aspekten gesetzt - auch, um auf ihrem Heimatmarkt weniger
angreifbar zu sein.

Das rechtliche und regulatorische Umfeld einer Asien-Investition
unterliegt in vielen asiatischen Ländern ganz anderen Bedingungen als
in den westlichen Industrienationen. Einer Umfrage der American
Chamber of Commerce in Schanghai aus dem Jahr 2004 zufolge fühlen
sich 90 Prozent der ausländischen Unternehmen von schwammigen
Gesetzen, mangelnder Transparenz und Bürokratie behindert. 75 Prozent
gaben an, negativ vom unzureichenden Schutz des geistigen Eigentums
in China betroffen zu sein. Jeweils etwa 70 Prozent der befragten
Unternehmen haben außerdem Schwierigkeiten bei der Durchsetzung
vertraglicher Vereinbarungen und mit der Korruption im Lande. Aber
auch in Indien muss mit Problemen beim Schutz geistigen Eigentums
gerechnet werden - so schätzt die Alliance against Intellectual
Property Theft, dass 20 bis 30 Prozent der in Indien gefertigten
Autoteile illegale Nachahmungen sind. "Derartige Risiken müssen
unbedingt von jedem Unternehmen identifiziert und auf ihre möglichen
Auswirkungen hin untersucht werden", rät Marsh-Geschäftsführer Dr.
Rolf Cyrus. "Nur wer Risiken wie den möglichen Diebstahl geistigen
Eigentums oder potenzielle Verluste durch Behördenwillkür kennt, kann
sich auch dagegen absichern."


Naturkatastrophen sind das am schnellsten wachsende Risiko in
Asien

Risiken entstehen auch aus der in vielen Ländern sehr schlechten
Infrastruktur, vor allem auf den Philippinen, in Indonesien und
China. Die Weltbank schätzt, dass es in Asien einen
Investitionsrückstand bei Infrastruktureinrichtungen von 1.000
Milliarden US-Dollar gibt. Dieser Rückstand bedeutet, dass der
Ausfall der wenigen bestehenden und überlasteten
Infrastruktureinrichtungen im Katastrophenfall nicht kompensiert
werden kann. Und Naturkatastrophen sind das am schnellsten wachsende
Risiko in Asien: Taifune, Erdbeben, Tsunamis und Überflutungen suchen
den Kontinent mit großer Regelmäßigkeit heim. Im letzten Jahr
entfielen laut Statistik der Münchner Rück 40 Prozent der 648
weltweiten Schadenereignisse durch Naturkatastrophen auf Asien.
Gleichzeitig hatte der Kontinent aber 96 Prozent der dadurch
verursachten Todesopfer zu beklagen - dieser extrem hohe Anteil ist
vor allem dem Erdbeben in Pakistan mit allein 88.000 Toten
zuzuschreiben; aber auch Stürme und Überflutungen forderten 2005 in
Asien weit mehr Opfer als auf anderen Kontinenten.

Diese hohe Schadenhäufigkeit auf dem asiatischen Kontinent ist
eher die Regel als die Ausnahme: 2004 forderte der Tsunami 175.000
Menschenleben. 1991 kam es zu einem ernsthaften Halbleiter-Engpass,
der von einem Taifun auf Taiwan hervorgerufen worden war. 1976
kostete ein Erdbeben in China mehr als einer Viertelmillion Menschen
das Leben und zerstörte neun Millionen Gebäude. Fast alle bewohnbaren
Flächen Chinas und speziell viele der neu industrialisierten Gebiete
sind flutgefährdet.

Um die Risken beim Zukauf aus Asien oder bei der Produktion vor
Ort in den Griff zu bekommen, empfiehlt Marsh, zunächst die
finanzielle Abhängigkeit von Lieferausfällen zu quantifizieren. Dann
sollte eine akzeptable Risikotoleranz-Schwelle festgelegt werden. Mit
öffentlich zugänglichen Daten lassen sich Risiken, etwa für
Naturkatastrophen, quantifizieren. Regelmäßige, durch einen
Fragebogen gestützte Werksbesuche helfen, die lokalen Risiken besser
einschätzen zu können. Wo kritische Risiken erkannt wurden, müssen
diese detailliert untersucht und risikomindernde Maßnahmen
eingeleitet werden.

Gemeinsam mit anderen MMC-Unternehmen bietet Marsh eine Reihe von
Beratungsleistungen rund um die Erkennung und das Management von
Risikoexpositionen in Asien:

Naturkatastrophen:

- Marsh-Risikomodellierung und Analyse der Risikoexposition, um
die Schadenwahrscheinlichkeit zu ermitteln
- Marsh Property Risk Services, um Gebäude und Anlagen abzusichern
- Marsh Business Continuity Management, um Notfallpläne für den
Schadeneintritt auszuarbeiten

Sicherheitsrisiken:

- Kroll Security Services, um geeignete Sicherheitsprogramme zu
erarbeiten und Unterstützung vor Ort zu gewährleisten
- Kroll Business Intelligence, um Verdachtsfälle zu prüfen


Behördliche Auflagen:

- Marsh Risk Strategies Services, um die Erfüllung lokaler Gesetze
und Bestimmungen zu gewährleisten
- Mercer Human Capital Risk Management, um Best-Practice-Methoden
im Sicherheitsmanagement einzuführen


Wirtschaftliche und politische Risiken:

- Marsh Political Risk Practice, um nationale und lokale
Wirtschaftsrisiken zu modellieren und zu analysieren,
einschließlich Währungsrisiken


Haftungsrisiken:

- Marsh-Umweltaudit, um mögliche Umweltschäden zu identifizieren
und zu managen
- Marsh-Produktrückruf, um eine effektive Rückholung
sicherzustellen



Firmeninformation Marsh

Marsh, ein Unternehmen der Marsh & McLennan Companies (MMC), ist
das weltweit führende Unternehmen im Risiko- und
Versicherungsmanagement. Die Aktivitäten von Marsh umfassen das
gesamte Spektrum an Makler-Dienstleistungen, um Risiken von
Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Privatpersonen zu
erkennen, zu bewerten und zu bewältigen. Marsh beschäftigt etwa
30.000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern und erwirtschaftete im
Jahr 2005 einen Umsatz von annähernd 5 Milliarden US-Dollar. Für die
Marsh GmbH, ehemals Gradmann & Holler, sind 650 Mitarbeiter an den
Hauptstandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig,
München, Stuttgart und Wien tätig.

Marsh & McLennan Companies (MMC) ist eines der führenden
Beratungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen der Welt. Zum MMC
Konzern gehören neben Marsh auch die Mercer Consulting
Gesellschaften, Guy Carpenter, Kroll und Putnam Investments. Etwa
55.000 Mitarbeiter bieten den Kunden Analyse-, Beratungs-,
Durchführungs- und Platzierungskapazitäten in über 100 Ländern mit
einem Jahresumsatz von rund 12 Milliarden US-Dollar. Die Aktie von
MMC (Börsenkürzel: MMC) wird an den Börsen von New York, Chicago,
Pacific und London gehandelt.

Weitere Informationen unter www.mmc.com, www.marsh.com und
www.marsh.de


Originaltext: Marsh GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16703
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16703.rss2

Ihre Presse-Ansprechpartnerin:

Katja Kamphans
Leiterin Unternehmenskommunikation

Marsh GmbH
Herriotstraße 3
60528 Frankfurt
Telefon: 069/6676-624
Telefax: 069/6676-625
Katja.Kamphans@marsh.com


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