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Umfrage Versicherungen: Chancen der Krise werden noch nicht ausreichend erkannt

Geschrieben am 15-01-2009

Stuttgart (ots) - Die großen deutschen Versicherer rechnen
übereinstimmend damit, dass sich die Finanzkrise und die Rezession
auf die eigene Branche auswirken werden. Aber nur wenige Unternehmen
definieren Maßnahmen, um Wettbewerbsvorteile aus der Krise zu
erzielen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Umfrage der
Managementberatung Horváth & Partners im Dezember 2008. Die
Versicherungen sollten sich nicht auf Maßnahmen zur kurzfristigen
Bewältigung der Krise beschränken, sondern bereits jetzt ihr
Geschäftsmodell nachhaltig schärfen, um gestärkt aus der Krise
hervorzugehen, so die Empfehlung der Berater.

Bei den Einschätzungen zu den Auswirkungen der Rezession zeigt
sich folgendes Bild: Die meisten der befragten Versicherer erwarten
einen Rückgang des Neugeschäfts in den Sparten "Komposit" und
"Finanzierungen" sowie, wegen der sinkenden Zulassungszahlen, bei den
Kfz-Versicherungen. Die Auswirkungen auf das Bestandsgeschäft glaubt
die Hälfte der befragten Versicherer noch nicht abschätzen zu können,
die andere Hälfte erwartet kein erhöhtes Bestandsstorno. Im Bereich
der Personenversicherungen gehen die Meinungen dagegen auseinander.
Einige der Befragten erwarten einen Rückgang in den Sparten Lebens-
sowie Krankenversicherung. Mehr als die Hälfte rechnet dagegen mit
einer Renaissance der klassischen Lebens- und Rentenversicherung
sowie einer Zunahme bei fondsgebundenen Produkten mit
Garantiezusagen. Im Gegensatz dazu werden renditeabhängige Produkte
voraussichtlich deutlich an Bedeutung verlieren.

Auf diese Entwicklung reagieren die meisten Studienteilnehmer mit
geplanten Maßnahmen zur Senkung der Personal- und Sachkosten. Ein
Viertel der befragten Unternehmen wird auch die Anlagestrategie
anpassen und die Aktienanteile reduzieren. "Über mögliche Senkungen
der Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung schweigen sich
dagegen die meisten Unternehmen bisher aus", so Claus-Jürgen
Leitzmann, Versicherungsexperte bei Horváth & Partners.

Knapp die Hälfte der befragten Versicherer haben bereits einzelne
Maßnahmen definiert und eingeleitet, mit deren Hilfe sie
Wettbewerbsvorteile erzielen wollen, um damit am Ende als Gewinner
aus der konjunkturellen Talsohle hervorzugehen. Zu diesen Maßnahmen
zählen zum Beispiel Verbesserungen im Kundenservice oder die Stärkung
der Vertriebswege. Denn die Vorsicht bei den Kunden ist nach Meinung
der Befragten gewachsen und das Vertrauen sinkt. "Die Herausforderung
liegt klar im Bereich der Kundenansprache und -bindung, aber die
sinnvolle Fokussierung auf profitable Kunden in Vertrieb,
Annahmepolitik oder Betrieb wird derzeit von keinem der befragten
Versicherer geplant. In vielen Produktportfolios fehlen auch
geeignete modulare und mit den Kundenbedürfnissen 'mitwachsende'
Produkte", so der Versicherungsexperte weiter.

Knapp die Hälfte der Befragten hat noch überhaupt keine Maßnahmen
mit Blick auf die mittelfristigen Chancen entwickelt. Dies sei ein
Fehler, so Leitzmann. Denn: "Gerade in Krisenzeiten können
Versicherungsunternehmen nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielen.
Mit einem stringenten Geschäftsmodell und sauber verzahnten
Maßnahmenpaketen auf operativer Ebene können sich die Versicherungen
Marktanteile erarbeiten. Das unterscheidet die künftigen Gewinner von
den Verlierern der Finanzkrise."

Die Umfrage ist Teil einer umfangreichen Benchmarking-Studie von
Horváth & Partners. Sie soll Unternehmen Hilfestellung geben, um
einen erfolgreichen Weg durch das konjunkturelle Tief zu nehmen.
Befragt wurden im Dezember 2008 in einem ersten Schritt 15 der
größten deutschen Versicherungen.

Originaltext: Horváth AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44095
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44095.rss2

Pressekontakt:
Oliver Weber, Horváth AG, Phoenixbau, Königstr. 5, 70173 Stuttgart,
Tel. +49 711 66919-71, presse@horvath-partners.com


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