Westdeutsche Zeitung: Ackermann backt kleinere Brötchen = von Ingo Faust
Geschrieben am 14-01-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Seit gestern backt auch Deutsche-Bank-Chef  Josef Ackermann kleinere Brötchen. Die globale Finanzkrise ist auch  beim Branchenprimus angekommen, und zwar mir Wucht. Fast fünf  Milliarden Euro Verlust innerhalb von drei Monaten sind kein  Pappenstil. Auch wenn der Banker sofort den Schuldigen präsentiert:  die Pleite der Lehman-Bank Mitte September 2008, mit der niemand in  Amerika und auch in Deutschland gerechnet hatte. Das habe zu  Verwerfungen im Wertpapiergeschäft geführt. Von dem Milliardenverlust sei er "sehr enttäuscht", muss der  Schweizer zugeben. Und in den vergangenen Monaten hätten sich "einige Schwächen in der Bank" gezeigt, kommentierte Ackermann, der sonst  immer vollmundig die Deutsche Bank als Vorbild herausstellte. Er ist  sich bewusst, dass er nicht mehr nur - wie früher - sich mit der  höchsten Rendite von 25 Prozent schmücken kann. Er hat seinem  Geldinstitut auch den schlimmsten Jahresverlust der Firmengeschichte  beschert und übt sich deswegen etwas in Demut. Seinen Kampf für den reinen Kapitalismus, in der die Wirtschaft alles untereinander regelt, der Staat außen vor bleibt und nur den Rahmen  setzt, hat der Topbanker trotzdem noch nicht aufgegeben. Auch an  diesem schwarzen Tag weist er daraufhin, dass er nicht die Absicht  habe, Geld vom Staat anzunehmen. Dafür würde er sich schämen, hatte  er früher gesagt. Mit der Finanzspritze, die ihm die Post für den  Kauf der Postbank gewährt, bekommt er dennoch indirekt eine  "Mini-Hilfe" von Bund und Ländern. Der Staat hält künftig 2,5 Prozent der Anteile an der Deutschen Bank - das ist aber noch keine  Verstaatlichung wie bei anderen Banken. Wie lange Ackermann seinen Kurs noch durchhält, ist offen. Auch als  Branchenprimus müsste man erkennen, dass die Staatshilfen ein  Wettbewerbsvorteil für die anderen Institute, die sich stützen  lassen, bedeutet. Auch sieht es so aus, genaue Zahlen werden erst am  5. Februar vorgelegt, als ob die Deutsche Bank die letzten Reserven  mobilisiert hat. Ein neuerliches Verlustloch, das sich in  Milliardenhöhe angeblich auch bei der neuen Beteiligung Postbank  auftun könnte, wäre kaum noch zu stopfen. Dann spätestens wird sich  Ackermann vor den Gremien der Bank für seine Sturheit verantworten  müssen.
  Originaltext:         Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
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