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Zur Pressekonferenz auf der Internationalen Grünen Woche: / Auch in Zeiten der Finanzkrise: Bioland sieht gute Entwicklungschancen für heimische Bioerzeugung

Geschrieben am 14-01-2009

Berlin, Mainz (ots) - "Die Finanzkrise hat nur wenig direkte
Auswirkungen auf die Biobranche. Der Biomarkt entwickelt sich weiter
positiv und das Umstellungsinteresse der Landwirte wächst", zog
Thomas Dosch, Präsident von Bioland anlässlich einer Pressekonferenz
auf der Internationalen Grünen Woche eine positive Jahresbilanz 2008.
Nach den schwachen Betriebszuwächsen der letzten Jahre hat das
Umstellungsinteresse 2008 wieder zugenommen. Insgesamt erhöhte sich
die Zahl der verbandsgebundenen Biobetriebe um 504 auf 9.906 und die
ökologisch bewirtschaftete Fläche um 31.175 auf 621.038 Hektar.
Bioland konnte dabei seine Stellung als größter Bioanbauverband
ausbauen und 50 Prozent der neuen verbandsgebundenen Betriebe und 71
Prozent der Flächenzuwächse für sich gewinnen. Während das gesamte
Flächenwachstum der verbandsgebundenen Biobetriebe 2008 in
Deutschland bei fünf Prozent lag, konnte Bioland ein Flächenwachstum
von 10 Prozent verbuchen. Trotzdem konnte die seit fünf Jahren
aufgehende Schere zwischen sehr gutem Biomarktwachstum und zu
geringem Flächenwachstum in Deutschland nicht geschlossen werden.
Denn nach ersten Schätzungen der Zentralen Markt- und
Preisberichtsstelle (ZMP) liegt die Zuwachsrate der Umsätze mit
Biolebensmitteln wieder zweistellig bei rund 10 Prozent.

Die aktuelle Marktentwicklung ist damit weiterhin positiv - wenn
auch etwas schwächer als 2007. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Ulrich
Hamm, Fachgebietsleiter Agrar- und Lebensmittelmarketing an der
Universität Kassel-Witzenhausen, kann das etwas verlangsamte Wachstum
nur bedingt auf Faktoren wie Konsumzurückhaltung oder
Preissteigerungen zurückgeführt werden: "Das schwächere Wachstum
beruht zu einem erheblichen Teil auf Rohstoffengpässen, die vor allem
in der ersten Jahreshälfte 2008 zu merklich schwächeren
Umsatzsteigerungen bei verschiedenen Milchprodukten, Brot, Gemüse und
sogar Kartoffeln geführt haben. Die Wachstumszahlen für 2008 sind
weiterhin beachtlich - hätten aber noch höher ausfallen können". Auch
für die Zukunft sieht Hamm ein großes und weiter wachsendes Interesse
der Verbraucher an Biolebensmitteln, wobei die Ansprüche in Bezug auf
Qualität, transparente und regionale Herkunft sowie ethische Werte
steigen. Aus der positiven Marktausdehnung und der zu beobachtenden
Weiterentwicklung der Kundenbedürfnisse ergeben sich für die
heimische Biobranche neue Chancen durch Marktdifferenzierung.

Die heimische Bioerzeugung ist aber wie die konventionelle
Landwirtschaft einem zunehmenden Konkurrenzdruck in globalen
Bio-Märkten ausgesetzt. Bioland steuert dem mit einer gezielten
Stärkung der heimischen Erzeugerbetriebe entgegen. "Durch die
Gründung von Biomilcherzeugergemeinschaften und eine transparente
monatliche Berichterstattung zum Biomilchpreis konnte die Entkopplung
des Biomilchpreises vom sinkenden Preis für konventionelle Milch
unterstützt werden", so Heinz-Josef Thuneke, Mitglied im
Bioland-Präsidium. In der Getreidevermarktung setzen die
mittelständisch geprägten Bioland-Vermarktungsorganisationen auf
Qualitätsmärkte, kalkulierbare Preise für die Lebensmittelverarbeiter
und stabile Erzeugerpreise. So betrugen die Preisausschläge bei
konventionellem Getreide in 2008 bis zu 80 Prozent, während bei
Bioland-Getreide Ausschläge von 10 Prozent zu verzeichnen waren.

"Angesichts der guten Marktchancen sollten noch mehr Landwirte in
Deutschland den Schritt zur Umstellung ihrer Betriebe auf
Bio-Erzeugung gehen. Für diesen Prozess braucht es aber eine
verlässliche Unterstützung von Seiten der Politik", so Thomas Dosch.
Es ist bedauerlich, dass die Agrarumweltförderung und die
Unterstützung des ländlichen Raumes beim aktuellen Reformschritt der
EU-Agrarpolitik, dem sogenannten Health Check, nicht wie von der
EU-Kommission vorgeschlagen, gestärkt wurde. Nun kommt es darauf an,
die zur Verfügung stehenden Finanzmittel zur Bewältigung der von der
EU-Kommission benannten Herauforderungen Klimaschutz, Wasserschutz
und Erhalt der Biodiversität einzusetzen. Bioland fordert von den
Bundesländern eine deutliche Anhebung der Ökoprämien, die Biobetriebe
als Honorierung von besonderen Umweltleistungen erhalten. "Selbst
wenn keine Märkte für Biolebensmittel vorhanden wären, wären die
ökologischen und gesellschaftlichen Leistungen des Biolandbaus
unverzichtbar", ist Dosch überzeugt.

Der von der Bundesregierung durchgesetzte Milchfond, der ebenfalls
aus diesen Finanzmitteln finanziert werden soll, ist nicht geeignet,
die Existenz von Milchviehbetrieben auf Grünlandstandorten und damit
Kulturlandschaftspflege, nachhaltig zu sichern.

Originaltext: Bioland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58356
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58356.rss2

Pressekontakt:
Bioland e.V.
Kaiserstr. 18
55116 Mainz

Präsident, Thomas Dosch,
Tel: 06131/2397914, E-Mail: praesidium@bioland.de

Pressestelle, Gerald Wehde,
Tel: 06131/2397920, E-Mail: presse@bioland.de


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