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WWF: Algen-Großversuch dauerhaft stoppen. Meeres-Düngung verletzt internationale Beschlüsse

Geschrieben am 14-01-2009

Hamburg (ots) - Der WWF begrüßt den vorläufigen Stopp des
geplanten Algen-Großversuchs deutscher und indischer Forscher in
Südatlantik durch das Bundesforschungsministerium. Zugleich fordern
die Umweltschützer, das Projekt komplett abzusagen, weil es gegen
einen Beschluss des UN-Übereinkommens über die biologischen Vielfalt
(CBD) verstößt. "Deutschlands Glaubwürdigkeit als Klima- und
Meersschützer steht auf dem Spiel. Das Verbot riskanter Experimente
auf hoher See ist unter Federführung der Bundesregierung beschlossen
worden", so WWF-Meeresexperte Stephan Lutter.

Unter Beteiligung des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und
Meeresforschung (AWI) sollen in einem Großversuch 20 Tonnen
Eisensulfat im Südatlantik ausgebracht und so die Algenblüte
angekurbelt werden. Auf diese Weise hoffen die Forscher, mehr
klimaschädliches CO2 im Ozean binden zu können. Dieses Vorhaben ist
nun vorerst gestoppt.

"Es darf keinen Klimaschutz um jeden Preis geben. Die Ozeandüngung
ist ein erheblicher Eingriff in die Meeresökologie", kritisiert
Lutter. Der WWF fürchtet, derartige Experimente könnten den Weg für
großflächige Düngeprojekte ebnen. Dann seien erhebliche
Nebenwirkungen zu befürchten. Typische Arten könnten verdrängt und
die Nahrungsketten im Ozean verändert werden. Das chemische
Gleichgewicht mancher Meeresregionen könnte kippen.

Aus genau diesen Gründen habe die CBD-Konferenz im Mai 2008 in
Bonn ein Moratorium für die kommerzielle Ozeandüngung beschlossen und
zusätzlich wissenschaftliche Experimente auf hoher See untersagt. Der
WWF zeigt sich irritiert darüber, dass das AWI und das
Forschungsministerium nun behaupten, die geplante Düngung werde nahe
den Küstengewässern stattfinden und sei deshalb nicht an das
CBD-Moratorium gebunden. "Das ist Nonsens. Die vorgesehene
Versuchsfläche liegt mehr als 200 Seemeilen vor der Küste der
Südgeorgischen Inseln und gilt damit eindeutig als hohe See", so
Lutter.

Auch die internationale Vereinbarung über die Verhütung der
Meeresverschmutzung durch das Einbringen von Abfällen und anderen
Stoffen (London-Abkommen) müsse berücksichtigt werden, so der WWF.
Die Staaten des London-Abkommens wollen noch in diesem Jahr
verbindliche Regeln für wissenschaftliche Experimente auf See
verabschieden. Bis dahin, so eine Resolution vom Oktober 2008,
sollten solche Versuche nur unter strengsten Auflagen genehmigt
werden.

"Bevor es keine klaren internationalen Regeln für
Algen-Großversuche und andere Formen des sogenannten
'Geo-Engineering' gibt, müssen alle Staaten auf Großversuche auf See
verzichten", fordert WWF-Experte Lutter.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Stephan Lutter, WWF-Meeresexperte, Tel. 040-530200-122;
Ralph Kampwirth, WWF-Pressestelle, Tel. 040-530200-118


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