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Deutschland braucht neue Wohnungen / Studie zeigt Mangel an familien- und altengerechtem Wohnraum / Jährlich werden 400.000 Wohnungen benötigt - gebaut wird weniger als die Hälfte

Geschrieben am 12-01-2009

Berlin (ots) - Deutschland baut zu wenig Wohnungen für ältere
Menschen, Familien und Singles. Die aktuelle Studie "Wohnungsmangel
in Deutschland?" des Eduard Pestel Instituts kommt zu dem Ergebnis,
dass bis zum Jahr 2025 bundesweit rund 400.000 Wohnungen jährlich neu
erstellt werden müssen. Tatsächlich gebaut wird allerdings viel
weniger: 2008 wurden nicht einmal 200.000 Wohnungen fertig gestellt.
Die Folgen der zunehmenden Wohnraumknappheit bekommen Menschen in
Ballungsräumen wie München, Stuttgart, Köln oder Hamburg bereits zu
spüren: Kaum bezahlbare Mieten, soziale Spannungen und keine
barrierefreien Wohnungen für die zunehmende ältere Bevölkerung.

Der Gesamtbedarf von rund 400.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr
ergibt sich einerseits aus demografischen Entwicklungen wie dem
Bevölkerungswachstum und der Veränderung der Zahl der Haushalte,
andererseits aus dem Umstand, dass nicht sanierungsfähige Wohnungen
komplett neu gebaut werden müssen. Der sich aus der demografischen
Entwicklung ergebende klassische Wohnungsbedarf bis 2025 liegt bei
durchschnittlich 200.000 Wohnungen pro Jahr. Bis zu den Jahren 2011
bis 2013 wird dieser Bedarf sogar auf gut 250.000 Wohnungen steigen.
Hinzu kommt das Problem, dass vor allem viele der in der
Nachkriegszeit errichteten Gebäude als nicht sanierungsfähig
angesehen werden können. Vorstände von Wohnungsunternehmen,
Architekten und Bauingenieure gehen davon aus, dass bei rund 20
Prozent der Wohnungen der 50er, 60er und 70er Jahre eine Sanierung
und Modernisierung nicht sinnvoll erscheint. Wirtschaftlich günstiger
sind hier Abriss und Neubau. Zusammen mit älteren, nicht
sanierungsfähigen Bauten ergibt sich hieraus ein zusätzlicher Bedarf
von 150.000 bis 200.000 Wohnungen pro Jahr.

Der Wohnungsbau bewegt sich seit Jahren unter dem tatsächlich
benötigten Bedarf. Im Jahr 2007 wurden nur 210.700 Wohnungen fertig
gestellt, in 2008 lag diese Zahl sogar unter der Marke von 200.000.
Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB), der BFW
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. und die
Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. (DGfM) sehen die Politik
in der Pflicht, durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen den
Wohnungsbau zu beleben. Die Verbände schlagen vor, die steuerlichen
Abschreibungsbedingungen für Wohngebäude zu verbessern, die
Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen von der Einkommensteuer
auszudehnen und entsprechende KfW-Programme zu erweitern.

"Wenn sich nichts an der aktuellen Wohnungsbaupolitik ändert, ist
das Grundrecht auf Wohnen in Zukunft nicht mehr gesichert", so Dr.
Hans-Georg Leuck, Vorsitzender der DGfM bei der Vorstellung der
Studienergebnisse in München auf der Fachmesse BAU. "Wir fordern die
Politik auf, nicht nur auf die Modernisierung des Wohnungsbestandes
zu setzen. Der Abriss überalterter Bausubstanz und die Bebauung mit
neuen, zukunftsgerechten Wohnungen ist das Lösungskonzept für die
Zukunft. Deshalb ist die Ausweitung der KfW-Förderprogramme für den
Ersatz überalterter Bauten dringend notwendig."

"Um dem Wohnungsmangel zu begegnen und Senioren und Familien ein
bezahlbares, selbstständiges und den Bedürfnissen entsprechendes
Wohnen zu ermöglichen, müssen private Investitionen in den
Wohnungsbau gefördert werden", fordert Walter Rasch, Präsident des
BFW. "Die Attraktivität von Wohnraum als Anlageform muss gestärkt
werden. Im Rahmen des Konjunkturpakets II der Bundesregierung fordern
wir die Wiedereinführung einer degressiven AfA für energieeffiziente
und altersgerechte Gebäude. Darüber hinaus wäre eine Zuschusslösung
in Höhe von 4.500 Euro, befristet bis 2010, für jeden der ein
Eigenheim neu errichtet oder anschafft ein wichtiger Beitrag, um die
Menschen beim Erwerb von Wohneigentum zu unterstützen."

"Die notwendigen Investitionen in den Wohnungsbau setzen
gleichzeitig wichtige Impulse für die Konjunktur", sagt Stefan Thurn,
Präsident des BDB. "In der aktuellen wirtschaftlichen Schwächephase
kann der Wohnungsbau als nach wie vor größte Bausparte stimulierende
Effekte auf die gesamte Wirtschaft ausüben. Seit jeher ist die
Bauwirtschaft ein Motor, der die Konjunktur zum Laufen bringt und
ihre Entwicklung stabilisiert."

Beauftragt wurde die Studie von drei Verbänden der Bau- und
Immobilienwirtschaft: dem Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel
e.V. (BDB), dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen e.V. und der Deutschen Gesellschaft für
Mauerwerksbau e.V. (DGfM). Basis der Auswertung ist die Datenbank
Genesis der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie
Experteninterviews mit Architekten, Bauingenieuren sowie
Geschäftsführern und Vorständen von Wohnungsunternehmen.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: www.dgfm.de
www.bdb-bfh.de www.bfw-bund.de

Die ausführliche Studie mit Kommentaren und regionalisierten Daten
wird im Februar 2009 veröffentlicht.

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Über den Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB)
Der BDB vertritt die Interessen von über 900 Mitgliedsfirmen, die im
vergangenen Jahr an 2.200 Standorten mit über 41.000 Beschäftigten
einen Umsatz von 13,3 Milliarden Euro erzielten. Der Verband hat am
1.1.2009 seinen Sitz von München nach Berlin verlegt, um dort die
Interessen gegenüber den Zielgruppen Politik, Industriepartner,
Planer und Handwerker zentral zu positionieren. Zu den Kunden des
Baustoff-Fachhandels zählen Profikunden wie Bauunternehmen und
Handwerker ebenso wie private Bauherren.

Über den BFW Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen e.V. Dem Bundesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen als Spitzenverband der unter¬nehmerischen
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600
Mitglieder und verbundene Unternehmen an. Sie verwalten momentan
einen Wohnungsbestand von rund 3,2 Millionen Wohnungen sowie
Gewerberäume von insgesamt 10,4 Millionen Quadratmeter Nutzfläche.

Über die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. (DGfM) Die
DGfM ist der Dachverband der Mauerstein erzeugenden Industrien. Die
Gesellschaft vertritt die gemeinschaftlichen Interessen des
Mauerwerksbaus. Rund 80 Prozent aller Wandkonstruktionen im deutschen
Wohnungsbau werden im Mauerwerk errichtet. Als Wirtschaftsverband
wahrt die DGfM die Interessen ihrer Mitglieder etwa gegenüber
Bauordnungsbehörden und nimmt technisch wissenschaftliche Aufgaben
sowie die technische Interessenvertretung im Bereich der nationalen
und europäischen Normung wahr. Derzeit repräsentiert die DGfM 225
Firmen mit einem Jahresumsatz von über 1,1 Milliarden Euro.

Originaltext: Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau / Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73975
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73975.rss2

Pressekontakt:
Christof Fischoeder
Weber Shandwick
Tel: 030-20351-10
Fax: 030-20351-29
E-Mail: cfischoeder@webershandwick.com


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