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Jahr 2008: 1,5% mehr Erwerbstätige als ein Jahr zuvor

Geschrieben am 02-01-2009

Wiesbaden (ots) - Nach ersten vorläufigen Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) hatten im Durchschnitt des
Jahres 2008 rund 40,35 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in
Deutschland. Das waren 582 000 Personen oder 1,5% mehr als ein Jahr
zuvor. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit im Jahr 2008 einen
neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung. Allerdings fiel der
Anstieg der Erwerbstätigkeit im Berichtsjahr etwas schwächer aus als
im Jahr 2007, in dem die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem
Vorjahr um 671 000 Personen oder 1,7% zugenommen hatte.

Wie schon in den beiden Jahren zuvor wurde der Anstieg der
Erwerbstätigkeit auch im Jahr 2008 vom konjunkturellen Aufschwung,
der bis weit in die erste Jahreshälfte anhielt, getragen. Die
inzwischen eingetretene konjunkturelle Eintrübung wirkte sich nicht
wesentlich auf das Jahresergebnis zur Erwerbstätigkeit aus, da der
Arbeitsmarkt auf Veränderungen im Konjunkturverlauf erst mit
zeitlicher Verzögerung reagiert. Zudem wurde im Jahr 2008 die
Förderung abhängiger Beschäftigung (zum Beispiel
Eingliederungszuschüsse) mehr in Anspruch genommen als ein Jahr
zuvor. Auch das Ende 2006 eingeführte Saison-Kurzarbeitergeld trug zu
Beginn des Jahres 2008 zur positiven Beschäftigungsentwicklung bei.
Dagegen war die Zahl der in Arbeitsgelegenheiten geförderten Personen
weiter rückläufig ebenso die Inanspruchnahme von Förderung der
Selbstständigkeit.

Demzufolge resultierte der Anstieg der Erwerbstätigkeit im
Jahresdurchschnitt 2008 zum größten Teil aus der Zunahme der
Arbeitnehmerzahl: sie erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um
568 000 Personen (+ 1,6%) auf knapp 35,9 Millionen Beschäftigte. Die
Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender
Familienangehöriger nahm im Vergleich zum Vorjahr nur leicht um
14 000 Personen (+ 0,3%) auf rund 4,5 Millionen zu. Die günstige
Entwicklung der Arbeitnehmerzahlen im Jahr 2008 ging fast vollständig
auf den Aufbau voll sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung
zurück, während der Anstieg der in Haupterwerbstätigkeit ausgeübten
geringfügigen Beschäftigung (Minijobs) im abgelaufenen Jahr annähernd
zum Stillstand kam.

In der Mehrzahl der Wirtschaftsbereiche gab es im Jahr 2008
Beschäftigungsgewinne gegenüber dem Vorjahr. Dabei konnten in den
Dienstleistungsbereichen insgesamt die größten Zuwächse erzielt
werden. Hier nahm im Vorjahresvergleich die Zahl der Erwerbstätigen
um 471 000 Personen (+ 1,6%) zu. Ein großer Wachstumsbeitrag kam
erneut auch aus dem Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe). Hier
stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 118 000 Personen (+ 1,5%).
Dagegen sank die Zahl der Erwerbstätigen im Baugewerbe um 18 000
Personen (- 0,8%), nachdem im Jahr 2007 erstmals seit elf Jahren per
Saldo Arbeitsplatzgewinne realisiert werden konnten. Im Bereich der
Land-, Forstwirtschaft und Fischerei waren im Durchschnitt des Jahres
2008 11 000 Personen (+ 1,3%) mehr erwerbstätig als vor einem Jahr.

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit nach Wirtschaftsbereichen ist
von einem Strukturwandel begleitet, der sich auch im Jahr 2008
fortsetzte: Der Anteil der in den Dienstleistungsbereichen
Beschäftigten in Relation zur gesamten Erwerbstätigkeit erhöhte sich
von 59,5% im Jahr 1991 auf 72,5% im Jahr 2008. Im primären und
sekundären Sektor hat sich der Erwerbstätigenanteil entsprechend
kontinuierlich verringert: Waren in der Land- und Forstwirtschaft
1991 noch 3,9% aller Erwerbstätigen beschäftigt, lag der Anteil im
Jahr 2008 nur bei 2,1%. Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe
sank im gleichen Zeitraum der Beschäftigtenanteil um 9,4
Prozentpunkte und zwar von 29,3% auf 19,9%. Im Baugewerbe hat sich
der Anteil der Erwerbstätigen nach seinem höchsten
Beschäftigungsstand im Jahr 1995 (8,6% der Erwerbstätigen)
kontinuierlich verringert und lag 2008 mit 5,4% um 1,9 Prozentpunkte
niedriger als im Jahr 1991.

Die aktuellen Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können auf der Homepage
des Statistischen Bundesamt unter www.destatis.de, Pfad: Arbeitsmarkt
--> Erwerbstätige --> Tabellen abgerufen werden.

Methodische Kurzbeschreibungen zur Berechnung der Erwerbstätigkeit
und des Arbeitsvolumens sowie eine Tabelle bietet die Online-Fassung
dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail: arbeitsmarkt@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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