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Menschen helfen heilen - 25 Jahre ZNS - Hannelore Kohl Stiftung

Geschrieben am 08-12-2008

Bonn (ots) - 1983. Eine neue schwarz-gelbe Regierung hat mit
überzeugender Mehrheit die Bundestagswahl für sich entschieden und
Helmut Kohl wird als Bundeskanzler bestätigt. Beim Neurologen Prof.
Dr. Dr. Klaus Mayer klingelt das Telefon, doch die Dame, die sich mit
"Frau Kohl" vorstellt, erlangt nicht sofort Mayers Gehör. "Ich bin
die Frau des Bundeskanzlers", fügt sie hinzu, doch Mayer glaubt es
noch nicht recht: "das ist ja schön für Sie!" entfährt es ihm. Aber
das nachfolgende Gespräch ist der Beginn einer jahrzehntelangen,
fruchtbaren Zusammenarbeit - und führt letztlich zur Gründung der ZNS
- Hannelore Kohl Stiftung, die sich seit nunmehr 25 Jahren für
Verletzte mit Schäden des zentralen Nervensystems einsetzt.

Die Stiftung nimmt ihre Arbeit an der Stelle auf, wo sie am
nötigsten scheint: als Vermittlung zwischen Krankenhäusern,
Rehabilitationseinrichtungen, Ärzten und Patienten. Sie schafft ein
einmaliges Informations- und Kommunikationsnetzwerk. Nach der
Erstversorgung im Krankenhaus stehen für den Schädelhirnverletzten
und seine Angehörigen viele Entscheidungen an, doch oft wissen die
Betroffenen gar nicht, welche Möglichkeiten in Frage kommen. Die
Stiftung sorgt erstmals für eine Vernetzung aller Institutionen.
Hatte bisher jede Einrichtung einzeln gewirkt, so brachte die
Stiftung alle an einen Tisch - und machte so eine lückenlose
Frührehabilitation der Patienten mit Schädelhirntrauma möglich. Heute
kann jede deutsche Klinik, die einen Hirnverletzten aufnimmt, den
Patienten anschließend weitervermitteln - ein Verdienst der ZNS -
Hannelore Kohl Stiftung. Die Gründerin selbst wusste ihre Kontakte
immer sinnvoll einzusetzen: aus einer zufälligen Begegnung mit einem
Computerhersteller erwuchs die Kampagne "Computer helfen heilen und
leben". So setzte die Stiftung bereits Mitte der 80er Jahre
Trainingsmethoden anhand von Computern durch - zu einer Zeit, als
Computer noch längst nicht zum Alltag gehörten.

Schwere Schädigungen des Gehirns sind bis heute nicht vollkommen
heilbar. Deshalb setzt die Stiftung verstärkt auf
Präventionsmaßnahmen. Aber sie trägt auch dazu bei, die
Lebensbedingungen jener Patienten, die ein Schädelhirntrauma erlitten
haben, kontinuierlich zu verbessern.

Die Stiftung fördert viel versprechende Forschungsvorhaben in der
Neurorehabilitation. Dazu gehört auch der seit 1993 alle zwei Jahre
verliehene Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler. Eine
Auszeichnung, die für viele Preisträger ein Sprungbrett für ihre
Karriere gewesen ist. Die Neuropsychologin und klinische Linguistin
Dr. Renate Drechsler, die 1997 den Förderpreis für ihre Doktorarbeit
über Sprachstörungen nach Schädelhirntrauma bekam: "Der Preis war für
mich ein absoluter Wendepunkt. Er ermöglichte mir einen achtmonatigen
Forschungsaufenthalt in den USA, der mir neue Perspektiven und neue
Kontakte für meine wissenschaftliche Arbeit eröffnet hat. Die
Auszeichnung gab mir die Möglichkeit, meinen Weg weiter zu gehen -
und bestärkte mich in meiner Arbeit."

Auch Prof. Dr. Christian Gerloff, Preisträger des Jahres 2001,
fühlte sich von der Auszeichnung für seine Arbeit motiviert. Er hat
vor allem zur Plastizität des Gehirns gearbeitet und konnte
nachweisen, dass gesunde Teile des Gehirns Funktionen des
geschädigten Teils übernehmen. Der Stiftung, so Gerloff, kommt eine
herausragende Bedeutung zu: "Die Stiftung hat sich über die Jahre den
Ruf erarbeitet, ausgezeichnete Forschung zu fördern. Sie ist
sachorientiert, eher still als zu laut, und trotzdem ganz klar
sichtbar in der immer unübersichtlicher werdenden
Stiftungslandschaft".

Heute, 25 Jahre nach Gründung der Stiftung, hat der Förderpreis
nichts an Bedeutung eingebüßt. Dr. Peter Riess, der diesjährige
Preisträger, bekommt den Preis für einen neuen Therapieansatz des
Schädelhirntraumas, den er zusammen mit seiner Forschungsgruppe
entwickelt hat. Der wissenschaftliche Nachwuchs, so der Chirurg, hat
es in Deutschland besonders schwer. Ihnen fehlen Kontakte und damit
auch potentielle Geldgeber für Forschungsprojekte. "Daher ist der
Preis gerade für Nachwuchswissenschaftler wichtig. Der Status als
Preisträger verschafft schon Gewicht. Wenn das Experten-Gremium der
ZNS - Hannelore Kohl Stiftung eine Arbeit würdigt, wird man beim
nächsten Projektantrag gleich ernster genommen."

Die Stiftung hat in den vergangenen 25 Jahren viel erreicht - aber
ein Ende ist lange nicht in Sicht. Denn solange sich die Situation
der Patienten noch verbessern lässt, hat die Stiftung noch alle Hände
voll zu tun.

Die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung vergibt im Jahr 2010 den
nächsten Hannelore Kohl Förderpreis.

Der Preis ist mit Euro 10.000 dotiert. Der Förderpreis ist eine
Auszeichnung für hervorragende Leistungen des wissenschaftlichen
Nachwuchses auf den Gebieten der Erforschung, Entwicklung und
Erprobung von diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der
Neurorehabilitation Schädelhirnverletzter sowie der Prävention von
Schädelhirnverletzungen.

Besonders willkommen sind für den Förderpreis 2010 Arbeiten zu
neuropsychologischen bzw. verhaltensneurologischen Untersuchungen
nach Schädelhirntraumen bei Kindern und Erwachsenen

Mit der Bewerbung und dem Lebenslauf sind 8 Exemplare der Arbeit
in deutscher Sprache (wenn englisch, dann mit deutscher Kurzfassung)
als Publikation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift, als
Dissertation- oder Habilitationsschrift, als Buch oder als noch nicht
veröffentlichtes Manuskript einzureichen. Die Arbeiten dürfen bei
Einreichung nicht älter als zwei Jahre sein. Sie sollen nicht
anderweitig ausgezeichnet oder für Preisvergabe eingereicht sein.

Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2009.

Originaltext: ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54792
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54792.rss2

Kontakt für Rückfragen:
ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
Helga Lüngen / Nicola Jung
Rochusstraße 24
53123 Bonn
Telefon: 02 28/9 78 45-0
Telefax: 02 28/9 78 45-55
E-Mail: presse@hannelore-kohl-stiftung.de


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