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Schwetzinger Festspiele 2009

Geschrieben am 05-12-2008

Stuttgart (ots) - Schwetzingen. Das Schwetzinger Schloss öffnet im
kommenden Jahr zum 58. Mal seine Tore für eine erfolgversprechende
Festivalsaison: vom 29. April bis 13. Juni 2009 werden in rund 50
Veranstaltungen zahlreiche international bekannte Künstler, aber auch
junge hochbegabte Musiker im Rahmen der Schwetzinger Festspiele zu
erleben sein. "Wir wollen lebendiges Forum sein für den Diskurs der
Künstler untereinander, aber auch für den Dialog zwischen dem
Publikum und den Künstlern." - so der Festivalleiter und
SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann.

Auch der neue Opernchef der Festspiele Georges Delnon setzt auf
die Prinzipien der Schwetzinger Dramaturgie. Im Jahr 2009 wird das
Monodram "Proserpina" von Wolfgang Rihm als Uraufführung im
Rokokotheater auf die Bühne gebracht.

Den Gegenpol dazu bildet die selten gespielte Händeloper "Ezio".
Das Werk Wolfgang Rihms basiert auf dem gleichnamigen Gedicht Johann
Wolfgang von Goethes, das vom Schicksal der von Hades geraubten
Proserpina handelt. Rihm führt damit sein Musiktheaterschaffen
konsequent weiter; schon in früheren Bühnenwerken wie "Die Eroberung
von Mexiko", "Ari/Ariadna" und "Penthesilea" setzte sich der
Komponist mit archetypisch weiblichen Schicksalen auseinander. Die
von Rihm beleuchteten Themen sind bezeichnenderweise nie in sich
abgeschlossen, sondern immer Teil eines großen Ganzen, was sich in
der wesentlichen Grundhaltung seines Schaffens widerspiegelt - alles
fügt sich in einen großen Gesamtkontext und muss in diesem Sinne
verstanden werden. Jede Komposition wirkt für sich, aber auch immer
auf und durch alle anderen Werke, sucht den Dialog zu Vorherigem und
Zukünftigem. Die Inszenierung der Uraufführung übernimmt der
Regisseur Hans Neuenfels, Jonathan Stockhammer leitet das
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und die Damen des
Vokalensembles Stuttgart. Einzige Solistin und Akteurin ist die
Sängerin Mojca Erdmann.

Ein typisch weibliches Schicksal hat auch die 1732 in London
uraufgeführte Oper "Ezio" von Georg Friedrich Händel zum Thema. Eine
Frau ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Barockoper, in der es um
klassische Affekte wie Liebe, Hass, Trauer und Machtsucht geht.
Günter Krämer wird in seiner Inszenierung die Geschichte des
Kriegshelden Ezio schildern, der Intrigen und Erniedrigungen erleiden
muss, bevor er endlich seine Geliebte in die Arme schließen kann. Die
Titelpartie bestreitet der Countertenor Yosemeh Adjei. Ihm zur Seite
stehen Netta Or, Hilke Andersen, Rosa Bove, Donát Havár und Marcell
Bakonyi. Das Kammerorchester Basel begleitet die Sänger unter der
Leitung von Attilio Cremonesi.

Der zu den mittlerweile erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart
zählende Jörg Widmann wird in fünf verschiedenen Veranstaltungen
porträtiert: "Im Sog der Klänge" stellt sowohl den Komponisten wie
auch Klarinettisten Widmann vor - denn Komponieren und Spielen
inspirieren und bedingen sich bei ihm gegenseitig. Im Zentrum dieses
Komponistenporträts steht die Aufführung vier seiner fünf
Streichquartette, interpretiert vom Artemis Quartett.

Raum für Reflektion und Diskurs schaffen die Schwetzinger
Festspiele immer wieder aufs Neue, denn im Zusammentreffen
verschiedener Stile und Epochen entsteht oft eine andere Wahrnehmung
von Altbekanntem und Neuem. Das spürte auch schon der junge Felix
Mendelssohn Bartholdy, als er sich entgegen damaliger Trends mit dem
Werk Johann Sebastian Bachs beschäftigte. Bei den Schwetzinger
Matineen werden nun beide Komponisten von jungen "Rising Stars" in
Beziehung gesetzt - ein musikalisch langer Weg von Köthen bis
Leipzig. In Haydn-Kontraste stellen, passend zum Haydn-Jahr, sechs
verschiedene, und sehr renommierte Klaviertrio-Formationen dem Vater
dieser musikalischen Gattung prominente Werke des 19. und 20.
Jahrhunderts gegenüber. Und auch das Emerson String Quartet steigt in
den Diskurs der Stile ein, wenn es an drei Abenden der Wiener Klassik
die Klassische Moderne zur Seite stellt. In drei
"Grenzgänge"-Konzerten begeben sich Musiker unterschiedlicher
Ensembles auf die spannende Gratwanderung zwischen Jazz, Weltmusik
und Klassik.

Alljährlich wird Schwetzingen ein Mekka der Vokalmusik. Die
vielfältigen Gattungen dieses Genres sind im Rahmen von
"SchwetzingenVokal" zu hören, wobei Namen wie The Hilliard Ensemble,
Christian Gerhaher oder Matthias Goerne für sich sprechen.

In der Reihe "Orchestermusik der Jahrhunderte" musizieren
renommierte Kammerensembles wie das Stuttgarter Kammerorchester unter
Michael Hofstetter und die Kammerakademie Potsdam unter Andrea Marcon
neben den besten Kammerorchestern aus Finnland und Dänemark.

Zwei junge "Geigen-Wunder" stellen sich 2009 dem Schwetzinger
Publikum vor: Baiba Skride und Leila Josefowicz repräsentieren
angesichts der Fülle an fulminant begabtem Geigennachwuchs
gewissermaßen die Spitze eines Eisbergs. Beiden Musikerinnen ist der
Sprung vom Wunderkind in die erste Liga eindrucksvoll gelungen.

In "Klavierissimo" geben sich in der kommenden Saison Größen wie
András Schiff, Grigory Sokolov, Radu Lupu, Elisabeth Leonskaja oder
Arcadi Volodos die Tasten in die Hand. Sieben Konzerte lassen die
Herzen aller Klaviermusikliebhaber höher schlagen.

Und auch 2009 wird in der 20. "Woche der Begegnung junger Musiker"
wieder der interkulturelle Austausch gepflegt: Österreichische und
deutsche Stipendiaten werden ein anspruchsvolles und breitgefächertes
Programm erarbeiten und dieses in der "Langen Nacht im Rokokotheater"
dem Schwetzinger Publikum präsentieren.

Den krönenden Abschluss, die "Cena Ultima", gestalten musikalisch
die King's Singers. Der alteingesessene englische Vokalhochadel
erlaubt sich gerne so manchen Crossover, und so sind neben Madrigalen
der Renaissance und Liedgut der Romantik auch der eine oder andere
Hit aus der Popmusik zu hören.

Sämtliche Konzerte der Schwetzinger Festspiele werden von SWR2
aufgezeichnet. Vom 19. bis 27. Mai 2009 wird SWR2 live aus
Schwetzingen senden. Außerdem wird SWR2 zusätzlich acht
Radiosendungen zum Thema Schwetzinger Festspiele vor Ort mit Publikum
produzieren.

Der Kartenvorverkauf für die Schwetzinger Festspiele 2009 startet
am 8. Dezember 2008. Tickets gibt es an allen bekannten
Vorverkaufsstellen oder über den SWR Ticketservice unter der
Rufnummer 07221 / 300-500.

Das vollständige Programm der Schwetzinger Festspiele 2009 finden
Sie im Festspiel-Leporello und in unserem Programmbuch; beide
Publikationen liegen an den bekannten Vorverkaufsstellen aus.
Ausführliche Informationen erhalten Sie zusätzlich über das
Festspielbüro (Telefon: 07221 / 929-4990, Fax: 07221 / 929-4995,
e-mail: schwetzinger-festspiele@swr.de) oder Internet
(www.schwetzinger-festspiele.de).

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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