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Finanzkrise führt zu Spendeneinbrüchen bei den SOS-Kinderdörfern

Geschrieben am 04-12-2008

München (ots) - Pressesprecherin Ingrid Famula im Interview: "Die
Finanzkrise ist ein leiser Tsunami!"

Für Interviews ab Donnerstag, 5.30 Uhr unter der Telefonnummer
0175/40 40 136 zu erreichen.

Frau Famula, die Welt erlebt zurzeit die größte Finanzkrise seit
80 Jahren. Welche Auswirkungen hat das für die SOS-Kinderdörfer
weltweit? Wir haben zum Glück treue Spender, von denen uns sehr, sehr
viele seit Generationen verbunden sind. Sie haben uns schon durch
viele Krisen geholfen, das ist beispiellos! Dennoch machen wir uns
große Sorgen: Es ist momentan sehr schwer, neue Spender zu gewinnen
und auch Firmen sind zurückhaltender. So haben wir bis Anfang
Dezember deutlich weniger Spenden eingenommen als zum
Vergleichszeitpunkt im Vorjahr.

Was bedeutet das konkret?

Wir liegen derzeit 10 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück,
das ergibt ein Minus von vier Millionen Euro. Für uns ist es eine
Frage von Transparenz, nicht so zu tun, als sei alles in bester
Ordnung, sondern offen und ehrlich auf diese Entwicklung hinzuweisen.

Weltweit gibt es aktuell 473 SOS-Kinderdörfer. Kann es passieren,
dass Dörfer geschlossen werden müssen?

Nein! So weit sind wir noch nicht. Aber wir sparen, wo wir können:
Wir überprüfen den ohnehin knapp bemessenen Etat in den Kinderdörfern
noch einmal sehr sorgfältig, stellen keine neuen Mitarbeiter ein,
frieren Gehälter ein.

Außerhalb der Kinderdörfer unterstützt die Organisation zurzeit
160.000 Kinder und ihre Familien mit der SOS-Familienhilfe, damit
diese sich möglichst bald selbst finanzieren können. Was ist mit
ihnen?

Auch diese Programme werden weiterlaufen. Der Verantwortung, die
wir für die Menschen übernommen haben, müssen wir unter allen
Umständen gerecht werden. Aber wir werden zunächst keine neuen
Programme starten, was sehr bitter ist: Wie sagt man einer Mutter,
die in Indien mit ihren vier Kindern unter einer alten Plane lebt,
dass sie nun doch noch nicht die erhoffte Hilfe bekommt?

Viele Menschen in Deutschland sind selbst von der Finanzkrise
gebeutelt.

Das ist uns sehr bewusst, und ich habe großes Mitgefühl mit jedem,
der betroffen ist! Die Zeiten sind für viele Menschen wirklich hart.
Wir haben in Deutschland wenigstens noch eine Grundabsicherung - am
Allerschlimmsten trifft es diejenigen, die ohnehin schon ums
Überleben kämpfen. Ein Beispiel aus Mosambik: Dort liegt das
durchschnittliche Tageseinkommen bei 70 Cent. Nun kostet aber ein
Liter Speiseöl 1,35 Euro, also fast doppelt so viel. Umgerechnet auf
unsere Verhältnisse wären das 60 Euro - und sie haben noch kein
Gemüse, keinen Reis dazu. Diese Menschen brauchen dringend Hilfe, um
zu überleben!

Was wollen die SOS-Kinderdörfer unternehmen, um doch noch die
benötigten Spenden zu bekommen?

Wir müssen noch vehementer auf die Not der Kinder und ihrer
Familien aufmerksam machen. Häufig ist im Zusammenhang mit der
weltweiten Hungerkatastrophe von einem stillen Tsunami die Rede. Es
ist unsere Aufgabe, diesen Tsunami laut zu machen.

Welche Botschaft haben Sie für die Menschen in Deutschland? Bitte
unterstützen Sie uns! Es ist Weihnachtszeit, die Zeit der Liebe und
des Gebens - geben Sie den Kindern in Not! Jedes Geschenk, jeder
Blumenstrauß, jede Kleinigkeit, auf die Sie zugunsten der Kinder
verzichten, rettet ganz konkret Leben!

Fakten zu SOS-Kinderdörfer weltweit

1949 (2009: 60 Jahre SOS-Kinderdörfer!) gründete Hermann Gmeiner
das erste SOS-Kinderdorf der Welt in Imst in Tirol. Seine Idee: Jedes
verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister,
ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in
Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine
weltweite Organisation entstanden, die sich hauptsächlich über
private Spenden finanziert. In derzeit 473 SOS-Kinderdörfern in 132
Ländern finden die Kinder ein neues, sicheres Zuhause. Neben den
SOS-Kinderdörfern gibt es zudem über 1.400 SOS-Zusatzeinrichtungen,
wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und
Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und
SOS-Familienhilfe, die auch der armen Nachbarschaft der
SOS-Kinderdörfer offen stehen. München, den 4.12.2008

Originaltext: SOS-Kinderdörfer/Hermann-Gmeiner-Fonds
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/1658
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_1658.rss2

Bei Rückfragen:

SOS-Kinderdörfer weltweit
Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Kommunikation
Tel.: 089/179 14-261 bis -264, Fax: 089/179 14-260
E-Mail: kommunikation@sos-kinderdoerfer.de
Homepage: http://www.sos-kinderdoerfer.de


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