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Zur Advents- und Weihnachtszeit: So bunt nascht die Welt in Deutschland

Geschrieben am 02-12-2008

Bonn (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass zur Advents- und Weihnachtszeit
bei Gebäck und anderen süßen Naschereien kulinarische Traditionen
besonders gepflegt werden. Die Kreativität verschiedener Kulturen
zeigt sich in der Vielfalt der jeweils bevorzugten Plätzchen,
Marzipankreationen, Küchlein und Kuchen. Die in Deutschland lebende
multikulturelle Gemeinschaft backt, kocht, nascht und genießt gerade
zu den bevorstehenden Adventswochenenden und Festtagen besonders
bunt. Und auch wenn die Geschmäcker und Weihnachtsnaschereien
vielfältig sind, so sind doch Zutaten wie Schokolade, Honig, Nüsse,
Mandeln oder Nougat besonders typisch für weihnachtliches Backwerk,
egal welcher Herkunft.

Pünktlich zur bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit wurden
1.000 in Deutschland lebende Frauen und Männer im Alter zwischen 16
und 65 Jahren gefragt: "Was naschen oder knabbern Sie in der Advents-
und Weihnachtszeit am liebsten?" Die Teilnehmer repräsentieren die
zehn in Deutschland am häufigsten vertretenen Nationen. Durchgeführt
wurde die Studie in der Kalenderwoche 47 (vom 17. bis 23. November
2008) von der Gesellschaft für Erfahrungswissenschaftliche
Sozialforschung GEWIS. Die Antwortmöglichkeiten waren nicht
vorgegeben, und es konnten bis zu jeweils fünf Süßwaren und
Knabberartikel genannt und mit Platzierungen versehen werden. Diese
aktuelle Umfrage wurde im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen
Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) in Bonn durchgeführt.

Das Ergebnis zeigt klar, dass gerade das bevorstehende Fest die
große Vielfalt kultureller Identitäten in Deutschland besonders
deutlich zutage treten lässt, die einem sensorisch prachtvollen und
bunten Feuerwerk gleichkommt. Parallel zeigen sich zumindest bei der
Zutatenauswahl auch viele Gemeinsamkeiten.

Deutsche mögen es traditionell

Auf die Frage: "Was naschen und knabbern Sie in der Advents- und
Weihnachtszeit am liebsten?", nennen die Bundesbürger zunächst den
Christstollen. Mehr als ein Dutzend Stollensorten sind heute
gleichermaßen bekannt und beliebt. An zweiter Stelle steht
Schokolade: Trotz aller Trends hin zu dunklen Varianten greifen
deutsche Frauen und Männer nach wie vor mehrheitlich zu
Vollmilchsorten. Auf Platz 3 folgt Marzipan - das aus Lübeck ist
weltberühmt. An Weihnachten sind neben dem Klassiker Marzipanbrot
auch Marzipankartoffeln angesagt. Der äußere Kartoffeleindruck
entsteht durch ein Kakao-Zimt-Gemisch, in dem die Marzipankugeln
gewendet werden. Lebkuchen (auch Pfeffer-, Honig- oder Gewürzkuchen
genannt) erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit. Es gibt sie in
Deutschland in vielen Variationen. Orientalische Gewürze wie Zimt,
Nelken und Anis geben dem Lebkuchen seinen charakteristischen
Geschmack. Variiert wird der Teig gern mit Mandeln, Nüssen oder
Schokolade, aber auch mit Zitronat und Orangeat. Spekulatius sind der
Deutschen fünftliebstes Weihnachtsnaschwerk, das man zunächst im
Rheinland und in Westfalen kannte. Im benachbarten Belgien und in den
Niederlanden wird er ganzjährig genossen. Bei uns hat er sich als
Advents- und Weihnachtsplätzchen in drei Hauptvarianten durchgesetzt:
Kardamom, Gewürznelken und Zimt verleihen dem Gewürzspekulatius sein
Profil. In Mandelspekulatius wird verstärkt Mandelmehl verarbeitet
und die Unterseite der Plätzchen mit Mandelsplittern oder -plättchen
beschichtet. Der Butterspekulatius verrät es schon mit seinem Namen:
In ihm ist ein höherer Anteil an Butter enthalten.

Auch Türken naschen in der Weihnachtszeit

Die Türken bilden die größte Ausländergruppe in Deutschland. Auch
wenn viele von ihnen dem muslimischen Glauben angehören und somit
Advent und Weihnachten nicht auf ihrem Festkalender stehen, steigt
auch bei Frauen und Männern türkischer Herkunft die Lust auf Süßes -
quasi parallel zu uns. Besonders hoch im Kurs steht Baklava. Das sind
Blätter- oder Filoteigteilchen gefüllt mit Pistazien, Mandeln oder
Walnüssen und mit Zuckersirup verfeinert. Auf Platz 2 rangiert die
Süßwarenspezialität Halva, die mit dem weißen Nougat verwandt ist.
Ihre Grundzutaten sind Sesam, Zucker, Honig und Pflanzenöl. Halva
wird gern auch mit Erdnüssen, Walnüssen oder Kakao variiert. Lukum
(auch Lokum), Platz 3, ist eine Süßigkeit auf Basis von gelierter
Stärke und Zucker, die oft mit Rosenwasser verfeinert wird. Eine
große Fangemeinde hat auch Tulumba (Platz 4). Dabei handelt es sich
um einen in Zuckersirup getränkten Spritzkuchen. Beliebt sind weiters
Lokma, kleine frittierte und ebenfalls in Sirup getränkte Krapfen aus
Hefeteig.

Italiener stehen auf Mandelgeschmack

Wer hätte es nicht erwartet? Die Mailänder Kuchenspezialität
Panettone, oft bereichert um kandierte Früchte, erfreut sich bei in
Deutschland lebenden Italienern größter Beliebtheit. An zweiter
Stelle naschen die südländischen Genießer Amaretti (auch Amerettini),
also kleine Makronen aus Eischnee, Zucker, gemahlenen Mandeln und
Amaretto. Ihnen folgen Cantuccini, die als zweifach gebackenes
Mandelgebäck auch in Deutschland immer mehr Anhänger finden. Kein
Wunder also, wenn sie längst auch Einzug in die weihnachtlichen
Rezeptstrecken vieler Medien gehalten haben. Auf Platz 4 setzen die
Italiener Copeta, eine Spezialität aus Kalabrien, bei der Mandeln
oder Nüsse und Honig zu je gleichen Teilen zu einer Masse
verarbeitet, dünn ausgerollt, in Streifen geschnitten und dann
gebacken werden. Auf dem fünften Platz: Biscotti di mandorle -
Florentiner Makronen mit Mandeln.

Lecker naschen auf polnisch

Bürger polnischer Herkunft definieren ihre ganz eigene Hitparade
der beliebtesten fünf Weihnachtsschleckereien. Favorit ist der
Nusskuchen, gefolgt von Mohnkränzen und Schokoladen-Mazurek.
Letzteres ist ein Biskuitkuchen mit Schokolade. Auf Platz 4 reiht
sich Makowki ein. Dahinter verbergen sich Klöße aus Mohn, Milch und
süßen Brötchen, die mit Korinthen oder Mandeln und gesüßt mit Honig
oder Zucker genossen werden. Den fünften Platz nehmen dann
Marzipanherzen ein; den Deutschen ist geformtes Marzipan eher als
Brot, Kartoffeln oder Sternen vertraut.

Orientalisches bevorzugen Bürger aus Serbien und Montenegro

Serben und Montenegriner zeigen orientalischen Geschmack. Sie
naschen Baklava (Platz 1, siehe Türkei) oder Tulumbe (Platz 3, siehe
Tulumba, Türkei). Gefragt sind aber auch Sape (Platz 2) -
Mürbeteigplätzchen mit Honig und Nüssen - oder schlicht Schokolade
(auf Platz 4). An fünfter Stelle nennen Serben und Montenegriner
übrigens Slatko, eine Süßspeise, die aus vielen Fruchtsorten
hergestellt wird, ähnlich wie Fruchtaufstriche. Sie wird
typischerweise zur Begrüßung zum Kaffee serviert.

Griechen treten mit eigenem Profil auf - und zeigen
Gemeinsamkeiten mit Deutschen

Während Griechen und Türken im Rahmen der letzten BDSI-Befragung
anlässlich der Fußball-EM im Sommer 2008 sehr ähnliche Knabber- und
Naschgewohnheiten offenbarten, lassen griechische Frauen und Männer
bei vorweihnachtlichen Leckereien einen ganz eigenen Mix erkennen.
Die Helenen naschen vor allem Melomakarouna (Melomakarona) - das sind
Makronen, die in flüssigem Honig getränkt sind und mit
Walnussstückchen bestreut werden. Kourabiedes - Mandelhörnchen -
landen auf dem zweiten Platz. Dahinter rangiert ganz klassisch
Schokolade, gefolgt von Methysmena, einer dunklen Teigspezialität,
die normalerweise mit Honig und Sesam zubereitet und an Weihnachten
mit viel Wein abgerundet wird. An fünfter Stelle - so die befragten
Griechen - folgen Lebkuchen. Es gibt also durchaus Parallelen zu den
"Hits" der Deutschen.

Auch Kroaten haben ihre ganz eigenen Vorlieben

Bürger aus Kroatien bevorzugen Breskvice: runde, karamellisierte
Plätzchen mit Aprikosen- und Pfirsichmarmelade gefüllt. Zweitliebste
Weihnachtsnascherei - so die Angaben der Befragten - sind
Kokoswürfel, die Cupavci heißen. Hinter Vanilin Kiflice verbergen
sich Vanillekipferl, und die stehen in der Gunst der Kroaten auf
Platz 3. Fritule (Platz 4) sind kleine Krapfen aus einem Teig mit
Rosinen und Likör, die in heißem Öl gebacken werden. Ustipci -
frittierte Krapfen - folgen auf dem fünften Platz.

Die russische Seele favorisiert Naschwerk aus der Heimat

Die befragten Russen favorisieren Piroggen (Pieroggi), gefüllte
Teigtaschen aus Hefe- oder Blätterteig, gefolgt von Watruschka,
Quarkteilchen. Die übrigen Nennungen sind den Deutschen bekannt:
Schokolade, Marzipan (jedoch in Herzform wie bei den Polen) und
Lebkuchen.

Österreicher sind Liebhaber mundgerechter Leckereien

Was den Deutschen ihr Christstollen, ist den Österreichern das
Vanillekipferl. Es führt die Liste der beliebtesten Advents- und
Weihnachtsnaschereien an. Auf dem zweiten Platz finden sich
Rumkugeln, vor den berühmten Zimtsternen. Mandeltaler landen auf dem
vierten Platz und die auch bei uns grundsätzlich beliebte
Schwarz-Weiß-Bäckerei kommt bei den Österreichern immerhin unter die
Top 5.

Eher orientalisch fällt der Geschmack auch bei Bosniern aus

Mitbürger aus Bosnien wählen im Vergleich zu den befragten Türken
ganz ähnliches Naschwerk unter ihre favorisierten fünf. Den ersten
Platz nehmen Tulumbe ein (siehe Türkei und Serbien/Montenegro). An
zweiter Stelle rangiert Ormasice, ein in Sirup getränktes
Biskuitgebäck, dessen Form an kleine Brötchen erinnert. Die Plätze 3
bis 5: Baklava, Halva und Lokum (siehe Türkei).

Alle ausländischen Teilnehmer an der Studie wurden von GEWIS zudem
befragt, von wo sie denn ihre liebsten Naschereien für die Advents-
und Weihnachtszeit beziehen, wenn die Produkte in Deutschland nicht
erhältlich sind. Über 90 Prozent der Türken, Polen, Serben und
Montenegriner, Russen, Österreicher und Bosnier gaben Freunde und
Familie als Bezugsquelle an. Immerhin 13 Prozent der Italiener, 12
Prozent der Kroaten und 10 Prozent der Griechen verwiesen auf das
Internet oder den Versandhandel, um an ihre bevorzugte
Weihnachtsnascherei zu kommen.

Die in der Studie abgebildeten Nationalitäten spiegeln die zehn am
häufigsten in Deutschland vorkommenden Ethnien wider. Grundlage sind
Angaben des Statistischen Bundesamts.

Originaltext: Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35730.rss2

Pressekontakt:
Dr. Torben Erbrath, Telefon: 02 28/2 60 07-82, torben.erbrath@bdsi.de
Iris Löhlein/Sascha Tischer, Telefon: 069/96 36 52-11,
info@relations.de


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