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Weltaidstag: Patente entscheiden über das Leben zehntausender an Aids erkrankter Kinder / Kindernothilfe fordert Einlenken der Industrie

Geschrieben am 28-11-2008

Duisburg (ots) - Neue Patente werden ab 2009 die Produktion von
bezahlbaren Medikamenten für an Aids erkrankte Kinder gefährden. Die
sogenannten Generika aus Indien, also günstig hergestellte
Nachahmer-Produkte, versorgen jetzt noch große Teile Afrikas. Das
könnte sich dramatisch ändern, wenn die drei Pharma-Unternehmen
Gilead, Abbott sowie Bristol-Myers Squibb 2009 ihre Patentrechte
durchsetzen.

"Das Lebensrecht für Kinder muss aber in jedem Fall über dem
Patentrecht der Unternehmen stehen", so Frank Mischo,
HIV/Aids-Experte der Kindernothilfe. Mischo ist seit Jahren am Dialog
mit der Pharmaindustrie beteiligt. Er schätzt: "Bis zu 250.000
erkrankte Mädchen und Jungen im östlichen und südlichen Afrika
könnten von der medizinischen Versorgung mit Aids-Medikamenten
abgeschnitten werden, wenn die Unternehmen auf ihre Patentrechte
pochen. Ohne die günstigen Generika aus Indien ist die Behandlung in
vielen Teilen Afrikas einfach zu teuer."

Indien liefert bisher mehr als 80 Prozent der Medikamente für an
Aids Erkrankte in den ärmsten Teilen Afrikas. Dazu gehören gerade
erst eingeführte Tabletten und Sirups insbesondere für Kinder. Die
Medikamente enthalten die neuesten Wirkstoffe mit vergleichsweise
geringen Nebenwirkungen. Außerdem müssen sie nicht mehr gekühlt
werden, was für den Einsatz in vielen Entwicklungsländern von großer
Bedeutung ist.

Indien ist seit 1995 Mitglied der Welthandelsorganisation WTO und
musste deshalb 2005 ein Gesetz zum Schutz von Patenten verabschieden.
Spätestens bis 2009 müssen alle Patente internationaler Konzerne
anerkannt werden. Wenn Indien die Vorschrift umsetzt, müssen indische
Generika-Hersteller die Produktion stoppen oder die Schließung durch
den Staat befürchten.

Die Kindernothilfe fordert gemeinsam mit anderen Organisationen,
dass die Pharmaunternehmen die Patente auf die Generika-Hersteller in
Indien übertragen. Dafür sollen sie am Verkauf der Medikamente mit
einem kleinen Betrag pro Patient beteiligt werden.

Die Kindernothilfe sammelt im Rahmen der Kampagne "Leben statt
Pharmaprofit! Patente können tödlich sein" Unterschriften und setzt
sich für die Abschaffung der Patente ein. Die Kampagne ist Teil des
Aktionsbündnisses gegen Aids, in dem deutschlandweit 250
Organisationen zusammengeschlossen sind.

www.kindernothilfe.de

Originaltext: Kindernothilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40844
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40844.rss2

Pressekontakt:
Frank Mischo
frank.mischo@knh.de
Mobil: 0163-234 43 57
Tel.: 0203-7789.129


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