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Peter Merseburger erhält "Leuchtturm-Preis"

Geschrieben am 28-11-2008

Mainz (ots) - Der Buchautor und langjährige Fernsehreporter und
TV-Korrespondent Peter Merseburger ist der diesjährige Preisträger
des "Leuchtturms für besondere publizistische Leistungen", den die
Journalistenvereinigung netzwerk recherche e.V. einmal im Jahr
vergibt. Merseburger erhält den Preis für seine Biografie über Rudolf
Augstein, die im Herbst 2007 erschien, und für sein journalistisches
Lebenswerk.
"Peter Merseburger ist ein akribischer Rechercheur und mutiger
Publizist, der sich dem Zeitgeist nicht anpasst, sondern stets mit
klugen Argumenten und interessanten Ideen den öffentlichen Diskurs
belebt," sagte Thomas Leif, 1. Vorsitzender von netzwerk recherche
(nr). "Mit seiner schier unermüdlichen Schaffenskraft und
analytischen Brillianz wirkt Merseburger als Vorbild für unabhängigen
Qualitätsjournalismus."

Merseburger, geboren am 9. Mai 1928, arbeitete ab 1956 für den
Norddeutschen Rundfunk (NDR), wechselte 1960 zum Spiegel, für den er
in Berlin und Brüssel recherchierte. 1965 kehrte er zum NDR zurück,
wo er von 1967 bis 1975 das ARD-Politikmagazin Panorama moderierte
und auch redaktionell leitete. 1969 wurde er im NDR zum Chefredakteur
und Leiter der Hauptabteilung Zeitgeschehen ernannt. Als 1974 ein
Panorama-Beitrag von Alice Schwarzer über das Thema Abtreibung nicht
gezeigt werden durfte, boykottierte er die eigene Sendung und
weigerte sich, sie zu moderieren.

Merseburger arbeitete nach der Devise "wachsam, kritisch - aber
fair", schrieb Franziska Augstein anlässlich seines 80. Geburtstages
2008. So habe er beispielsweise versucht, den Zuschauern zu
vermitteln, dass die protestierenden Studenten der sechziger Jahre
nicht bloß Krawallmacher waren, sondern wichtige Debatten anregten.

Nach seiner langen Karriere als Fernsehautor (neben seiner Arbeit
für Panorama war er NDR-Korrespondent in Washington, Ostberlin und
London) hat Merseburger sich im Ruhestand als Buchautor profiliert.
Er schrieb von allen Seiten gelobte Biografien über die SPD-Politiker
Kurt Schumacher und Willy Brandt sowie zuletzt über Rudolf Augstein,
den Gründer, Verleger und Herausgeber des Spiegel. Merseburger war
der erste Journalist, der Zugang zu Augsteins Nachlass erhielt - eine
wichtige Voraussetzung für Tiefe, Authentizität und Ausgewogenheit,
die sein Buch auszeichnen. "Er war stets Partei, nur nicht immer auf
derselben Seite", schrieb die FAZ über Augstein in einer Besprechung
von Merseburgers Biografie. Ähnlich könnte man Merseburgers Haltung
beschreiben.

Merseburger war in seinen Jahren als Autor und Moderator von
Panorama stets Partei und als Autor links positioniert als
Gegengewicht zum rechten ZDF-Moderator Gerhard Löwenthal. Die CDU
forderte sogar, ihn vom Bildschirm zu nehmen. Er war "vielleicht der
Streitbarste" unter den Panorama-Moderatoren der frühen Jahre,
schrieb Hermann Rudolph, der ehemalige Chefredakteur des Berliner
Tagesspiegel. Als Buchautor sei er kritisch geblieben, aber seine
Kritik habe sich auf ein liberales Koordinatensystem "aus- und
eingependelt".

Merseburger arbeitete vier Jahre an seiner Augstein-Biografie. Er
sprach mit einer Vielzahl von Personen aus Augsteins Verlag,
Freundeskreis und Familie und verbrachte viele Stunden im
Spiegel-Archiv. Dadurch konnte er Darstellungen in bereits
erschienenen Biografien korrigieren. Augsteins Korrespondenz
ermöglicht es Merseburger zudem, Augstein nahe zu kommen, ohne seine
Distanz als Autor einer beschönigenden Darstellung zu opfern.
Merseburger zeigt Augsteins Größe, ohne Fehler und Schwächen zu
verschweigen oder kleinzureden.

Der mit 3000 Euro dotierte Journalistenpreis wird am Dienstag,
2.12.2008 zum Auftakt des Mainzer Medien Disputs in einer
öffentlichen Veranstaltung im Südwestrundfunk in Mainz (Am Fort
Gonsenheim) vergeben. Die Laudatio auf den Preisträger wird Hans
Leyendecker, Leitender Redakteur bei der Süddeutsche Zeitung und 2.
Vorsitzender von netzwerk recherche, halten.
Der "Leuchtturm-Preis" wird in diesem Jahr zum siebten Mal vergeben.
Zuletzt, 2007, wurden mit Andrea Röpke, Anton Maegerle und Thomas
Kuban drei Journalisten mit dem "Leuchtturm" ausgezeichnet, die seit
vielen Jahren in der rechten Szene mit unermüdlichem persönlichen
Einsatz und anerkannter fachlicher Qualifikation recherchieren.
Zum Mainzer Medien Disput am 2. und 3.12.2008 im ZDF-Konferenzzentrum
haben sich bislang mehr als 600 Teilnehmer angemeldet. (aktuelles
Programm: www.mediendisput.de)

Originaltext: netzwerk recherche
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50273
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50273.rss2

Pressekontakt:
Thomas Leif
Walkmühltalanlagen 25, 65195 Wiesbaden
Telefon: 0171/9321891, Fax: 0611/495152
info@netzwerkrecherche.de
www.netzwerkrecherche.de


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