stern: Neuer Datenskandal bei der Telekom
Geschrieben am 26-11-2008 |   
 
    Hamburg (ots) - Die Deutsche Telekom hat erneut mit einem  Datenskandal in erheblichem Ausmaß zu kämpfen. Das berichtet das  Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden  Ausgabe.
     Danach verschafften sich dubiose Adresshändler und Callcenter  offensichtlich Zugriff auf Namen, Adressen, Vertragsdaten und  Bankverbindungen von mehreren tausend Festnetzkunden. Insider  berichten, es würden derzeit viele zehntausend streng vertrauliche  Kundenprofile auf dem Schwarzmarkt angeboten; anders als bei früheren Datenmissbrauchsfällen bei der Telekom beinhalten die Datensätze  diesmal alle Bank- und Geburtsdaten. Einige Kunden  beschweren sich  bereits über illegale Abbuchungen von ihren Konten.
     Der stern hat mehrere tausende Datensätze eingesehen, die in der  Branche kursieren. Betroffen sind ausschließlich Kunden, die ihren  Festnetz- und Internetanschluss bei der Deutschen Telekom haben. Im  Zuge der Recherche wurden der Telekom Datensätze übergeben. Der  Konzern kann sich die Herkunft nicht erklären und will Anzeige  erstatten. Sicherheitschef Volker Wagner meint aber, es handle sich  nicht um Original-Listen aus einem Telekom-System: "Zum einen stimmt  die Form nicht; zum anderen sind Angaben zu Bankverbindungen und  Geburtsdaten teilweise unterschiedlich zu unseren Kundendaten." Die  Vermutung ist, dass Adresshändler oder Callcenter Telekom-Listen mit  Informationen aus anderen Quellen angereichert haben.
     Die Datensätze werden illegal von Vertriebsfirmen genutzt.  Dutzende Telekomkunden, deren Namen auf den Listen stehen,  berichteten dem stern von unangenehmen Erfahrungen: Sie waren  penetranter Werbung ausgesetzt oder erhielten gefälschte Auftragspost von Internet-Firmen, Versicherungen und Glücksspiel-Anbietern. Das  geschah gelegentlich auch zu Lasten der Telekom: Vor allem das  Internet-Unternehmen Freenet trat zeitweise massiv auf. Betroffene  berichteten von unerklärlichen Abbuchungen von ihrem Konto zugunsten  von Freenet. Auf Anfrage teilte Freenet mit: "Wir hatten über eine  geraume Zeit mit unseriösen Praktiken von Vertriebspartnern zu  kämpfen."
     Das neue Datendebakel ist ein weiterer Vorfall in einer Kette von  Verfehlungen, Pannen und Skandalen bei der Telekom. Sieben Anzeigen  erstattete der teilstaatliche Konzern bislang; in 18 Fällen wird  wegen Datenmissbrauchs ermittelt.
     Im jüngsten Fall muss sich die Konzernspitze eine Mitverantwortung ankreiden lassen. Denn die Datensätze sind wohl zu einer Zeit  abhanden gekommen, zu der die Telekom selbst vehement auf Kundenfang  ging: zwischen Jahresbeginn und Spätsommer 2007. Damals warb das  Unternehmen massiv für seine neuen Internet-Tarife. Allerdings lag  der im November 2006 ins Amt gehobene Vorstandschef René Obermann  gleichzeitig im Clinch mit der eigenen Belegschaft; es ging um  Auslagerungen und Lohnkürzungen. Im Mai 2007 kam es sogar zum Streik.
     In dieser Konfliktsituation setzte die Deutsche Telekom verstärkt  externe Vertriebsfirmen ein, sie verlor über die Aktion jedoch  offenbar die Kontrolle. Nur mit der Spitze der Drücker-Unternehmen  unterhielt der Konzern damals direkte Geschäftskontakte: Sie bekamen  Kundenlisten  - ohne Bankkontakte - zum Abtelefonieren. Diese wurden  an ein Heer von tausenden Callcenter-Agenten weitergereicht, die  zunächst unkontrolliert im Namen der Telekom auftraten und im Zuge  der Auftragswerbung bei den Kunden weitere Angaben wie Bankkontakte  abfragten. Ab August 2007 konnten diese Daten von Vertriebsfirmen  zudem in einem Telekom-System abgeglichen werden. Erst zu Anfang  Oktober 2007 beendete die Telekom die Zusammenarbeit mit vielen  kleinen Drückerfirmen, nachdem intern aufgefallen war, dass einige  unseriös arbeiteten.
  Originaltext:         Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
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