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Capgemini Energie-Studie: Finanzkrise kann zur europäischen Energiekrise führen / Rückläufige Investitionen in die Energie-Infrastruktur gefährden die Energieversorgung beim kommenden Wiederaufschwung

Geschrieben am 24-11-2008

Berlin (ots) - Die Finanzkrise wird deutliche Auswirkungen auf die
Investmentzyklen der Energieindustrie haben und somit die notwendigen
Investitionen in Höhe von einer Billion Euro in den Ausbau der
europäischen Energie-Infrastruktur negativ beeinflussen. Betroffen
ist vor allem der Ausbau der Stromerzeugung sowie der Strom- und
Gasnetze, so dass nach dem Ende der Wirtschaftkrise mit dem dann
kommenden Aufschwung eine Energiekrise droht. So das Kernergebnis des
zehnten europäischen Energiereports des Beratungsunternehmens
Capgemini.

Versorgungssicherheit ist gefährdet

In den Jahren 2007 und 2008 war Europa nicht in der Lage, die
Themen Versorgungssicherheit wie auch CO2 Emissionsreduzierung
entsprechend anzugehen. So stieg im Jahr 2007 - wenn auch langsamer
als zuvor - die Nachfrage nach Strom um 0,9 Prozent und auch die
Kohlendioxid-Emissionen sanken nicht wie geplant, sondern blieben auf
Vorjahresniveau. Die Versorgungssicherheit nahm somit zwischen 2006
und 2007 trotz relativ mildem Wetter ab: Gemessen an der tatsächlich
zur Verfügung stehenden Kapazität nach UCTE (Union for the
Coordination of Transmission of Electricity)-Zahlen reduzierte sich
die "Stromreserve" in Europa in diesem Zeitraum von 7,6 Prozent auf
5,3 Prozent. "Ohne ein deutliches Investitionsprogramm für die Strom-
wie auch Gas-Infrastruktur ist damit die Versorgung deutlich
gefährdet. Der bevorstehende wirtschaftliche Abschwung wird zwar
zunächst das Problem der drohenden Energieversorgungslücke zeitlich
verschieben. Aber umso härter wird dann der Schock mit dem
hoffentlich bald wieder startenden Aufschwung kommen", so Bernd
Wöllner, Leiter Energy & Utilities bei Capgemini Consulting, der
Strategie- und Transformationsberatungs-Einheit von Capgemini. Das
Beratungsunternehmen schätzt die notwendigen Investitionen in die
Strom- und Gas-Infrastruktur auf rund eine Billion Euro verteilt über
die nächsten 25 Jahre.

Klimaschutz noch zu sehr Lippenbekenntnis

Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2005 haben die Versorgungsunternehmen
zwar ihre Investitionen wieder gesteigert. Da jedoch etwa 58 Prozent
der geplanten neuen Erzeugungskapazität auf fossilen Brennstoffen
beruht, ist dies keine klare Entscheidung in Richtung weniger CO2
Emissionen. Im Jahr 2007 stiegen die Investitionen in erneuerbare
Energien, vor allem Windenergie, so dass 8,3 Gigawatt an Kapazität in
Europa neu entstanden. Allerdings ist Windenergie keine planbare
Größe und steht speziell zu den Peak-Zeiten nicht immer zur
Verfügung. Unter anderem dies erklärt die schlechtere Lage bei der
Versorgungssicherheit.

Marktkonsolidierung schreitet voran

Auf europäischer Ebene haben mit GDF-Suez und Endesa-Enel/Acciona
in der ersten Jahreshälfte 2008 einige Großfusionen stattgefunden,
die ihrerseits aufgrund von Vorgaben der Regulierungsbehörden weitere
Käufe und Verkäufe nach sich ziehen. Die bevorstehende
Wirtschaftskrise wird gerade für Unternehmen mit einer gesunden
Bilanz und hohen Barvermögen in nächster Zeit weitere Anlässe für
Zukäufe schaffen - auch wenn die Finanzierung sicher schwieriger sein
wird. Auf der Seite der potenziellen Übernahmekandidaten stehen unter
anderem junge Firmen sowie Marktneulinge mit schwächeren Bilanzen.
Gleich ist allen Firmen in der derzeitigen Situation, dass sie ihre
operative Kraft stärken müssen. Dies gilt vor allem für die internen
Prozesse, ihre Organisation und die Reaktionsfähigkeit auf
Marktveränderungen.

"Es ist klar, dass die Themen Versorgungssicherheit und
Klimaschutz spätestens zu Beginn des neuen Aufschwungs wieder auf den
Tisch kommen. Und dann vehementer als je zuvor. Daher sollten
Unternehmen wie auch Regierungen besser jetzt an ihren
Investitionsplänen für Null-CO2 Erzeugungskapazitäten festhalten",
bilanziert Bernd Wöllner.

Hinweis an die Redaktion:

Eine Kurzfassung der Studie sowie ein Foto von Bernd Wöllner
stehen unter http://www.de.capgemini.com/presse zur Verfügung.

Über Capgemini und Capgemini Consulting

Capgemini ist einer der weltweit führenden Dienstleister für
Managementberatung, Technologie-Services sowie Outsourcing. Capgemini
beschäftigt in 36 Ländern rund 86.000 Mitarbeiter und erzielte 2007
einen Umsatz von über 8,7 Milliarden Euro. Mehr Informationen finden
Sie unter http://www.de.capgemini.com

Capgemini Consulting ist die globale Strategie und
Transformationsberatungs-Einheit von Capgemini. Über 4.000 Strategie-
und Managementberater begleitet seit Jahrzehnten Unternehmen mit
ihrem mehrdimensionalen Business Transformation Framework zu
messbaren und nachhaltigen Erfolgen.

Originaltext: Capgemini
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16952
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16952.rss2

Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin
030 88703-731
achim.schreiber@capgemini.com


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