(Registrieren)

Billiges Spielzeug birgt hohes Sicherheitsrisiko / TÜV Rheinland testet Spielzeuge unter 10 Euro / Toxisch und gefährlich: Ein Drittel enthalten verbotene Weichmacher und verschluckbare Kleinteile

Geschrieben am 19-11-2008

Köln (ots) - In den Wochen vor Weihnachten macht die
Spielzeugbranche rund ein Drittel ihres Jahresumsatzes. Doch auf der
Suche nach dem geeigneten Geschenk ist Vorsicht geraten, denn viele
billige Spielzeuge entsprechen bei der Sicherheit nicht einmal den
gesetzlichen Mindestanforderungen. Das haben die unabhängigen
Produktprüfer des TÜV Rheinland in Köln und von TÜV Rheinland LGA in
Nürnberg bei einem Test von 50 verschiedenen Billig-Spielzeugen
festgestellt. Nur rund jedes zweite (27 von 50) Produkt ist ohne
Mängel durch die Tests gekommen. Und das, obwohl die Experten
lediglich die Einhaltung der Mindeststandards kontrolliert haben,
beispielsweise nach den Vorgaben der europäischen Norm EN 71 für die
Sicherheit von Spielzeugen und nach der europäischen Richtlinie
2005/84/EG über das Verbot von bestimmten Phthalat-Weichmachern. Das
heißt: 23 der 50 Produkte dürften in der EU gar nicht verkauft
werden. Im Test waren Spielzeuge bis zu einem Preis von maximal 10
Euro. Die Prüfer von TÜV Rheinland haben die Spielzeuge im normalen
Handel in Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen gekauft. Kauf und
Prüfungen fanden im November 2008 statt.

Verbotene Weichmacher sind das größte Problem für die Sicherheit:
"Das strikte Verbot von Weichmachern in Spielzeugen wird nicht
eingehalten. Bei sieben geprüften Spielzeugen lösten sich zudem
verschluckbare Kleinteile. Das kann besonders für Kinder unter drei
Jahren sehr gefährlich sein", so Karlheinz Hieronymus, Experte des
Fachzentrums für Spielzeug bei TÜV Rheinland LGA in Nürnberg. Die
verbotenen Weichmacher wurden in 20 Prozent der getesteten Spielzeuge
gefunden. Weichmacher in Kunststoff - die so genannten Phthalate -
stehen im Verdacht, krebserregend sowie hormonell und toxisch zu
wirken. In einer repräsentativen Studie bei Kindern hat das
Umweltbundesamt festgestellt, dass im Urin aller Kinder Weichmacher
nachweisbar waren und für zwei Weichmacher die Werte bei bis zu 37
Prozent der Kinder bedenklich sind. Um Spielzeug als Quelle für die
Belastung von Kindern auszuschließen, sind bestimmte Weichmacher in
Spielzeug, das innerhalb der Europäischen Union verkauft werden soll,
generell verboten.

Bei 17 Spielzeugen im Test von TÜV Rheinland waren die
Kennzeichnungen, Warnhinweise oder Anschriften der In-Verkehrbringer
nicht korrekt und vollständig. Auch wenn das nicht immer unmittelbar
sicherheitsrelevant ist, lässt dies nach Ansicht der Experten
Rückschlüsse auf die mangelnde Sorgfaltspflicht der Hersteller oder
Importeure insgesamt schließen. Gleiches gilt für ein weiteres
Problem, das bei zwölf Produkten aufgetreten ist: Manche billigen
Kunststoff-Spielzeuge haben einen extrem unangenehmen Geruch. Es ist
nicht auszuschließen, dass zum Beispiel flüchtige Lösemittel eine
Gesundheitsgefährdung bedeuten. Dies entspricht nicht dem Stand der
Technik und lässt einen Rückschluss auf minderwertige Materialien zu.
Zudem wird die Freude am Spielen durch derartige Ausdünstungen
erheblich beeinträchtigt. Bei einem Spielzeug war darüber hinaus
sogar das Batteriefach ungesichert. Kleinkinder können so leicht an
die Batterien gelangen und diese womöglich verschlucken. Dann besteht
höchste Verätzungsgefahr!

Die Tests von TÜV Rheinland geben zwar keine Auskunft über
Qualität, Haltbarkeit, Gebrauchstauglichkeit oder die
Produktionsbedingungen, unter denen die Spielzeuge gefertigt wurden.
Allerdings appellieren die Experten an die Verantwortung der
Verbraucher, besser ein gutes Spielzeug als mehrere billige zu
kaufen. Karlheinz Hieronymus: "Bei einem Puppenset, das aus Asien
stammt und für 1 Euro in Deutschland verkauft wird, ist davon
auszugehen, dass in der Produktion weder bei den Sozial- und
Umweltstandards noch bei der Qualität ein vertretbares Niveau
erreicht wird." Deshalb gilt: bewusst einkaufen und sich beraten
lassen. Orientierung beim Kauf bietet ferner ein unabhängiges
Prüfzeichen wie beispielsweise das GS-Zeichen für geprüfte
Sicherheit.

TÜV Rheinland gehört mit über 100.000 Prüfungen und Tests an
Spielzeugen jährlich zu den führenden Prüfhäusern für Spielzeug
weltweit. Die Spielzeugprüfung findet nicht nur in den deutschen
Laboratorien statt, sondern auch an 20 Standorten in Hongkong und
China. Rund 75 Prozent aller Spielzeuge für den Weltmarkt werden in
China produziert werden. Dort ist TÜV Rheinland seit 20 Jahren tätig
und hat 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Prüfungen von TÜV
Rheinland umfassen sowohl chemische - zum Beispiel mit Blick auf
Schadstoffe - als auch physikalisch-mechanische Untersuchungen.

Immer häufiger lassen Hersteller und Handelsketten auch die
gesamte Produktions- und Lieferantenkette prüfen, unter anderem mit
Blick auf nachhaltige Ressourcenverwendung, Arbeitsbedingungen und
Umwelt- sowie Sozialstandards.

Alle Testergebnisse, Tipps zum Spielzeugkauf und Informationen zu
Prüfzeichen abrufbar unter www.tuv.com/presse ; Fotos zum Download
unter www.tuv.com/presse in der Rubrik Bildmaterial/Produkte.

Originaltext: TÜV Rheinland Group
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/31385
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_31385.rss2

Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:
Ralf Diekmann, Pressesprecher Produkte, Tel.: 02 21/8 06-19 72
Rainer Weiskirchen, Pressesprecher Produkte, Tel.: 09 11/6 55-42 30
Die aktuellen Presseinformationen erhalten Sie auch per E-Mail über
presse@de.tuv.com sowie im Internet: www.tuv.com/presse


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

171591

weitere Artikel:
  • Das CEWE FOTOBUCH als professionelles Marketingtool für Fotografen / Wer es in Händen hält, der will es haben und zeigen Oldenburg (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - "Das ist eine echte Revolution in der professionellen Auftragsfotografie, das gab es früher nicht", schwärmt Robert Geipel, Fotostudioleiter aus Oldenburg. Was er meint, hält er in den Händen: das CEWE FOTOBUCH. "Bücher in Einzelauflage in hervorragender Bildqualität eröffnen uns Fotografen ganz neue Möglichkeiten der Geschäftsentwicklung und der perfekten Inszenierung unserer Kunden". mehr...

  • Weihnachten bei N24: Dokumentationen in deutscher Erstausstrahlung / "Das Jesus-Grab" / "Der Mann, der Christus tötete" / Das Geheimnis der Tempelritter Berlin (ots) - Zu Weihnachten zeigt der Nachrichtensender N24 hochwertige Dokumentationen in deutscher Erstausstrahlung: "Das Jesus-Grab", 24.12.08, 18:05 Am 28. März 1980 soll ein israelisches Archäologenteam den Inhalt eines scheinbar unbedeutenden antiken Grabes in einem Vorort von Jerusalem ausgraben. Doch birgt diese Grabstätte ein Geheimnis, das die Grundfesten der Christenheit erschüttern könnte. Die N24-Dokumentation "Das Jesus-Grab" geht der Frage nach: Handelt es sich bei den in Talpiot entdeckten Gebeinen etwa mehr...

  • Drehstart der märchenhaften Sat.1-Komödie "Tatsächlich Weihnachten" (AT) mit Yvonne Catterfeld, Max von Thun und Anja Kling in den Hauptrollen Berlin (ots) - Alle Jahre wieder mischt sich der Weihnachtsengel Uriel (Max von Thun) ins irdische Geschehen ein, um verzagten Menschen kurz vor dem Fest wieder Lebensmut einzuhauchen - und das nun schon seit 3000 Jahren. Auch bei himmlischen Abgesandten bleibt da Verschleiß nicht aus - Uriel ist ziemlich desillusioniert und hat eine durchweg negative Weltsicht. Er hat halt schon einiges erlebt! In diesem Jahr taucht er im vorweihnachtlichen Großstadttreiben von Berlin auf - und macht eine vollkommen neue Erfahrung, die alles auf den mehr...

  • Kommissarin Lund trifft den wahren Täter: Finale der erfolgreichen Krimiserie am Sonntagabend im ZDF Mainz (ots) - Am Sonntag, 23. November 2008, 22.00 Uhr im ZDF bahnt sich die Aufklärung des Verbrechens an, das im Schnitt 2,74 Millionen Zuschauer seit dem 14. September und in bisher neun Folgen am späten Sonntagabend in Atem gehalten hat: Kommissarin Lund trifft in einem packenden Finale auf den wahren Täter und kann dabei nicht verhindern, dass eine weitere Bluttat geschieht. Mit im Schnitt 15,1 Prozent Marktanteil ist die deutsch-dänische Koproduktion, in der es in zehn Folgen um die Aufklärung eines einzigen Verbrechens geht, mehr...

  • Red-Bull-Eigner Mateschitz startet Rennsportzeitschrift / "Speedweek" soll wöchentlich erscheinen München (ots) - Der österreichische Milliardär Dietrich Mateschitz startet eine neue Zeitschrift. Das berichtet das Wochenmagazin W&V Werben & Verkaufen in seiner am morgigen Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Danach bringt der Red-Bull-Eigner am 13. Januar in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Motorsportmagazin "Speedweek" auf den Markt. Es soll wöchentlich in einer Auflage von 85.000 Exemplaren erscheinen und zwei Euro kosten. Mit dem neuen Blatt, das über alle großen Rennserien wie Formel 1 oder DTM berichtet, greift Mateschitz mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht