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Rohstoffproduktivität seit 1994 um 35,4% gestiegen

Geschrieben am 14-11-2008

Wiesbaden (ots) - Die gesamtwirtschaftliche Rohstoffproduktivität
in Deutschland war 2007 um 35,4% höher als 1994. Dies ist eines der
Ergebnisse des neuen Indikatorenberichtes zur nachhaltigen
Entwicklung des Statistischen Bundesamtes (Destatis). In der
nationalen Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland ist angestrebt,
dass sich die Rohstoffproduktivität von 1994 bis zum Jahr 2020
verdoppelt. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste sich das
Entwicklungstempo des Rohstoffindikators in Zukunft gegenüber den
letzten Jahren noch deutlich steigern.
Im Jahr 2007 wurden in Deutschland 9,7% weniger Rohstoffe eingesetzt
als noch 1994, während das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in
diesem Zeitraum um 22,3% anstieg. Eine höhere wirtschaftliche
Leistung konnte also mit einem niedrigeren Materialeinsatz erreicht
werden, im Ergebnis stieg die Rohstoffproduktivität. Im Vergleich zum
Jahr 2006 stand 2007 ein leicht verminderter Materialeinsatz (- 1,3%)
einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,5% gegenüber.

Mit der Rohstoffproduktivität wird die Effizienz der
Rohstoffnutzung als Relation zwischen dem Bruttoinlandsprodukt
einerseits und den eingesetzten Rohstoffen aus dem Inland sowie
Importgütern andererseits gemessen. Sie gibt an, welche Menge an
abiotischem Primärmaterial (in Tonnen) eingesetzt wurde, um eine
Einheit Bruttoinlandsprodukt (in Milliarden Euro, preisbereinigt) zu
erwirtschaften. Zum abiotischen Primärmaterial zählen im Inland
entnommene Rohstoffe, ohne land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse
wie Biomasse, sowie alle importierten abiotischen Materialien wie
Rohstoffe, Halb- und Fertigwaren.

Der Anstieg der Rohstoffproduktivität hat zwei wesentliche
Ursachen. Zum einem fand zwischen 1994 und 2007 in Deutschland ein
wirtschaftlicher Strukturwandel statt: Weniger materialintensive
Branchen (insbesondere Dienstleistungsbereiche) sind gewachsen,
während Branchen mit vergleichsweise hohem Materialverbrauch an
Bedeutung verloren haben. Beispielsweise wurden im Baugewerbe im Jahr
2007 26% (211 Millionen Tonnen) weniger Baurohstoffe eingesetzt als
noch 1994; die Menge der genutzten Erze und ihrer Erzeugnisse stieg
allerdings mit 59% (52 Millionen Tonnen) deutlich an, mit 2,5%
geringfügig auch die Menge der genutzten fossilen Energieträger. Der
zweite wesentliche Einflussfaktor ist, dass der Materialeinsatz
zunehmend über Importe gedeckt wurde. Dabei wurde beispielsweise
statt inländischer Braunkohle importiertes Erdgas verwendet oder die
Einfuhr von Erzen durch den Import von Rohstahl oder Maschinen
ersetzt. Der Anteil der importierten Güter am gesamten
Primärmaterialeinsatz stieg zwischen 1994 und 2007 von 26% auf 37%
an. Dadurch wurde zwar die Umwelt im Inland zunehmend geschont, aber
die Belastungen, die mit der Entnahme von Rohstoffen und ihrer
Weiterverarbeitung zu Halb- und Fertigwaren verbunden sind, wurden in
das Ausland verlagert.

Die Entwicklung der Nachhaltigkeitsindikatoren wird vom
Statistischen Bundesamt alle zwei Jahre dokumentiert und analysiert.
Der aktuelle Indikatorenbericht 2008 kann unter www.destatis.de,
Pfad: Indikatoren --> Nachhaltigkeitsindikatoren online abgerufen
werden und ist auch als handliches Heft in gedruckter Fassung
lieferbar (per Mail kostenlos zu bestellen unter der unten
angegebenen E-Mail-Adresse). Neben der Rohstoffproduktivität
beschreibt der Bericht die Situation für alle weiteren
Schlüsselindikatoren der Nachhaltigkeitsstrategie zu 21 Themen aus
Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Indikatorenbericht ist
darüber hinaus Teil des Fortschrittsberichts der Bundesregierung zur
nationalen Nachhaltigkeitsstrategie (abrufbar unter
www.dialog-nachhaltigkeit.de).

Weitere Auskünfte gibt:
Ursula Lauber,
Telefon: (0611) 75-2737,
E-Mail: ugr@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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