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MAXIM, das internationale Männermagazin, im Interview mit Nationaltorhüter Robert Enke

Geschrieben am 07-11-2008

Berlin (ots) - Deutschlands bester Torhüter heißt Robert Enke
(31). Im Interview mit MAXIM, dem internationalen Männermagazin,
spricht er über unfähige Kritiker, Oliver Kahn und Arbeitslosigkeit.
In letzter Zeit wird von Experten gern vom modernen Torwart
gesprochen. Was ist das, ein moderner Torwart? "Ach, letztendlich
kommt es noch immer darauf an, den Ball festzuhalten. Ehrlich gesagt,
geht mir das Gerede vom modernen Torwart ein wenig auf die Nerven.
Das Problem ist, dass jeder glaubt, mitreden zu können. 95 Prozent
der Journalisten, die über mich berichten, haben kein spezielles
Fachwissen zum Torwartspiel. Das ist, als würde ich über Maschinenbau
oder Brötchenbacken reden." Worin unterscheidet er sich im Vergleich
zu früheren Nationaltorhütern wie Oliver Kahn und Jens Lehmann? "Ich
weiß, dass ich kein Einzelkämpfer bin, der Spiele allein gewinnen
kann. Ich brauche das Team. Verstehen Sie mich nicht falsch: Kahn war
zwar nie mein Vorbild. Aber er hat mich als Torwart schon
beeindruckt. Ich denke, die Torhüter, die jetzt in der Nationalelf
spielen, haben eine andere Art der Kommunikation. Sowohl nach außen
als auch untereinander." Fand er die Art, wie Kahn und Lehmann
miteinander umgegangen sind, okay? "Nein. Mehr geärgert hat mich
allerdings, dass die Meldung, Jens Lehmann sei die Nummer eins, in
der Tagesschau gesendet wurde. An dem Tag ist Wichtigeres in der Welt
passiert, es sind Leute gestorben..." Was geht ihm durch den Kopf,
wenn er bei einem Länderspiel auf dem Platz steht und die
Nationalhymne läuft? "Ich singe mit und ich bin stolz. Die Bedeutung
des Spiels wird dir noch einmal klar - und ich denke manchmal daran,
dass mir fast ganz Deutschland auf die Finger schaut. Das macht mich
nicht verrückt. Aber ich weiß eben, dass ein Fehler in einem
WM-Qualifikationsspiel ganz andere Auswirkungen hat als ein Patzer
bei einem Bundesligaspiel. Manchmal schaue ich ins Publikum, ob ich
dort jemanden erkenne. Passiert aber fast nie." Gegen Finnland hat er
drei Gegentore kassiert. Was war sein erster Gedanke nach dem letzten
Tor? "Scheiße! (lacht) Sekunden vorher hatte ich einen sehr
schwierigen Ball zur Ecke abgewehrt, der erste wichtige Ball, den ich
im Spiel halten konnte. Die anderen davor waren ja alle drin. Ich
dachte: Der war jetzt wichtig - für dich, für die Mannschaft. Und
dann kommt die Ecke und das nächste Tor..." Da möchte man sicher...
"...ausflippen. Genau. Aber das darf dir als Torwart nie passieren.
Das Wichtigste ist, dass du souverän bleibst, nicht unsicher wirst,
nicht nervös. Abhaken, weiterspielen. In der nächsten Situation
wieder da sein: Das ist das Entscheidende." Er war vor seiner Zeit in
Hannover unter anderem bei Klubs in Portugal, Spanien und der Türkei.
Bei Fenerbahce Istanbul hat er nach nur einem Spiel gekündigt...
"Nein, ich habe zwei Spiele gemacht. Vor dem ersten hat das
gegnerische Team auf dem Feld ein Schaf geschächtet. Und die Spieler
haben sich mit dem Blut des Tieres bemalt. Ein Ritual zur
Saisoneröffnung. Ich war erst drei Tage in der Türkei. Und dann so
was. Gut, dass meine Frau nicht dabei war, die wäre Amok gelaufen."
Und nach der nächsten Partie war Schluss. "Genau. Das erste
Punktspiel war mein letztes. Beim ersten Gegentor sah ich nicht gut
aus. Danach habe ich dann sehr, sehr nervös gespielt. Die Stimmung
war total aggressiv gegen mich. Feuerzeuge und Flaschen flogen. Noch
während des Spiels habe ich entschieden, dass es mir das nicht wert
ist." Sofort gehen, wenn es schwierig wird - ist das nicht
unprofessionell? "Es mag Leute geben, die das so sehen. Aber ich
konnte nicht anders handeln und ich habe die Konsequenzen getragen.
Von der Uefa wurde ich deswegen für ein halbes Jahr gesperrt und war
arbeitslos." Erinnert er sich noch, wie sich das anfühlt, keinen Job
zu haben? "Wie fühlt sich das an, wenn vom Konto immer nur etwas
abgeht, aber nichts mehr drauf? Blöd. Einige Leute werden jetzt
sagen, was will der Enke denn, der hatte doch damals bereits genug
verdient. Aber darum geht es nicht. Das Gefühl, nicht gebraucht zu
werden, war bei mir genauso da wie bei jedem anderen, der keine
Arbeit mehr hat. Und ich wusste zu der Zeit nicht mehr, wie es
weitergeht. Ob ich noch einmal einen Vertrag bekomme." Bayern hat
noch nicht angeklopft? "Nein, die gehen einen anderen Weg, mit einem
jungen Torwart. Man wird sehen, wie das klappt. Vielleicht ändern sie
ihre Meinung, vielleicht nicht. Ob ich Hannover nach der Saison
verlasse? Hängt davon ab, was wir für eine Saison spielen, was für
Angebote da sind. Vielleicht habe ich im Sommer gar keins."
Unwahrscheinlich. Er ist ja trotz des Handbruchs nicht schlechter
geworden. "Sehe ich auch so. Die Verletzung ist schon extrem
ärgerlich, gerade jetzt. Aber ich werde hart arbeiten, um so schnell
wie möglich wieder zwischen den Pfosten zu stehen. Ich denke, dass
meine beste Zeit erst jetzt kommt. Mein Alter sehe ich da absolut als
Vorteil, auch in der Nationalelf. Und ich will noch acht Jahre
spielen."

Das ausführliche Interview mit Robert Enke lesen Sie im aktuellen
MAXIM (ET 06.11.2008).

Originaltext: MAXIM
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40665
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40665.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Sigrid Weiske
Tel.: 089 / 9234-308
E-Mail: sigrid.weiske@mvg.de


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