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Zahl der Grundsicherungsempfänger steigt weiter

Geschrieben am 31-10-2008

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, erhielten am Jahresende 2007 in Deutschland rund 733 000
Personen Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung. Insgesamt bezogen damit 1,1% der Bevölkerung ab 18
Jahren diese Sozialleistung. Gegenüber 2006 wuchs die Zahl der
Hilfebezieher um rund 51 000 Personen (+ 7,4%). Seit dem ersten
Erhebungsstichtag am Jahresende 2003, als rund 439 000
Grundsicherungsempfänger gemeldet wurden, hat sich die Zahl um rund
67% erhöht.

Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist eine seit
dem 1. Januar 2003 bestehende Sozialleistung, die den grundlegenden
Bedarf für den Lebensunterhalt sicherstellt. Seit dem 1. Januar 2005
werden diese Leistungen nach dem 4. Kapitel des Zwölften Buches
Sozialgesetzbuch (SGB XII "Sozialhilfe") gewährt. Sie können bei
Bedürftigkeit von 18- bis 64-jährigen Personen, wenn diese dauerhaft
voll erwerbsgemindert sind, sowie von Personen ab 65 Jahren in
Anspruch genommen werden.

Ende 2007 waren etwa 340 000 Personen (+ 9,2% gegenüber dem
Vorjahr) oder 46% der Grundsicherungsempfänger zwischen 18 und 64
Jahren alt und erhielten Leistungen der Grundsicherung aufgrund ihrer
dauerhaft vollen Erwerbsminderung. Damit bezogen 0,7% der Personen
dieser Altersgruppe Grundsicherungsleistungen. Diese Menschen werden
auch künftig dem allgemeinen Arbeitsmarkt voraussichtlich nicht mehr
zur Verfügung stehen.

392 000 Personen (+ 5,9% gegenüber dem Vorjahr) oder 54% der
Grundsicherungsempfänger waren 65 Jahre und älter. Somit bezogen 2,4%
aller Personen dieser Altersgruppe Grundsicherungsleistungen, die den
Lebensunterhalt der Empfänger sichern.

Frauen stellten mit rund 414 000 Personen oder einem Anteil von
56% die Mehrzahl der Leistungsempfänger. Allerdings stieg im
Vergleich zum Jahr 2006 die Zahl der männlichen Hilfebezieher mit
einem Plus von 8,5% etwas stärker als die der Frauen (+ 6,6%).
Insgesamt bezogen bundesweit 1,2% der Frauen und 1,0% der Männer ab
18 Jahren Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung.

Mit 185 000 Personen war ein Viertel der rund 733 000 Empfänger in
stationären Einrichtungen untergebracht, zum Beispiel in Pflege- oder
Altenheimen; drei Viertel (548 000 Personen) lebten außerhalb solcher
Einrichtungen.

Wie in den Vorjahren zeigte sich auch 2007 eine höhere
Inanspruchnahme dieser Sozialleistung im früheren Bundesgebiet (ohne
Berlin): Hier lag die Quote der Grundsicherungsempfänger bei 1,1%,
während sie in den neuen Ländern 0,8% betrug. Die höchsten
Bezugsquoten wiesen die Stadtstaaten Bremen, Berlin (je 1,8%) und
Hamburg (1,7%) auf. Die niedrigsten Bezugsquoten verzeichneten
Thüringen und Sachsen (je 0,6%).

Im Durchschnitt errechnete sich für einen Grundsicherungsempfänger
zum Jahresende 2007 in Deutschland ein monatlicher Bruttobedarf von
625 Euro, wovon im Schnitt allein 276 Euro auf Unterkunft und Heizung
entfielen. Unter Berücksichtigung des angerechneten Einkommens von
durchschnittlich 240 Euro (bezogen auf alle Hilfeempfänger) wurden
netto monatlich durchschnittlich 385 Euro an
Grundsicherungsleistungen ausgezahlt. Dabei ist festzustellen, dass
gut zwei Drittel (71%) der Grundsicherungsempfänger über
angerechnetes Einkommen (zum Beispiel Alters-, Hinterbliebenen- oder
Erwerbsminderungsrenten) verfügen; in diesen Fällen liegt das
angerechnete Einkommen bei durchschnittlich 337 Euro.

Insgesamt wandten die Kommunen und die überörtlichen Träger für
Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung im
Jahr 2007 brutto rund 3,6 Milliarden Euro auf. Netto - nach Abzug
insbesondere von Erstattungen anderer Sozialleistungsträger -
verblieben rund 3,5 Milliarden Euro, dies entspricht einem Anstieg um
12,7% gegenüber dem Vorjahr. Die Nettoausgaben haben sich seit
Einführung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung damit
nahezu verdreifacht (2003: 1,3 Milliarden Euro). Rein rechnerisch
wurden im gesamten Jahr 2007 pro Einwohner rund 42 Euro für diese
Hilfeart ausgegeben.

Eine methodische Kurzbeschreibung und weitere Daten und
Informationen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt: Zweigstelle Bonn,
Markus Dorn,
Telefon: (0611) 75-8534,
E-Mail: sozialhilfe@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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