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Westdeutsche Zeitung: Die VW-Aktie steigt an der Börse unaufhaltsam weiter - Harte Lehrstunden für Hedgefonds = Von Ingo Faust

Geschrieben am 28-10-2008

Düsseldorf (ots) - Die VW-Aktie, bislang eigentlich ein normaler
Autowert, hat gestern erneut an der Börse verrücktgespielt.
Eigentlich war es Börsenpanik verkehrt herum, denn die Anleger
stiegen nicht in Scharen aus, sondern wollten um jeden Preis den
Autowert haben. Sie zahlten teilweise über 1000 Euro pro
Anteilsschein. Der Höhenflug der VW-Aktie, deren Wert sich innerhalb
von zwei Tagen verfünffacht hat, hat dabei den Börsenindex Dax derart
beflügelt, dass er gegen den Trend zweistellig zulegen konnte.

Was sich auf den ersten Blick wie eine gute Nachricht ausnimmt,
zeigt jedoch eine derzeit ungesunde Verfassung der deutschen Börse.
Sie hat zwar den meist ausländischen Hedgefonds, die mit der VW-Aktie
Milliarden verloren haben, eine harte Lehrstunde gegeben. Der bislang
international angesehene Index Dax ist aber total verfälscht worden
und bildet statt der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nur die
bisher einzigartigen Kapriolen der VW-Aktie ab. Eine hohe Zahl von
Investoren hatte auf einen fallenden VW-Kurs gewettet und geliehene
Aktien leer verkauft. Da Porsche und Niedersachsen VW aber bereits zu
rund 95 Prozent im Besitz haben können Leerverkäufer an der Börse
nicht mehr genügend Aktien auftreiben, um ihre geliehenen Papiere
zurückzugeben. Weil sie das aber müssen, zahlen sie jeden Preis.

An der Börse werden deshalb Schuldige für das Desaster gesucht.
Ins Visier genommen wird auch Porsche. Die Stuttgarter könnten in
Sachen VW die Karten zu lange verdeckt gehalten haben. Die Börsianer
fühlen sich überrumpelt, dass Porsche einschließlich Optionen bereits
rund ein Viertel am Wolfsburger Konzern hält. Hätten sie das, was
erst am vergangenen Wochenende bekannt gemacht wurde, gewusst, hätten
sie sich wohl kaum auf Kurswetten eingelassen.

Unmut herrscht auch über die Deutsche Börse, die wie die
Börsenaufsicht nichts tun will, um die Lage zu entspannen. Dabei sind
sich Fachleute einig, dass die VW-Aktie derzeit nicht mehr in den Dax
gehört und kurzfristig entfernt werden müsste. Zum einen dürfte es
bereits weniger als fünf Prozent frei verfügbare VW-Aktien geben, was
einen Rauswurf rechtfertigen würde. Zum anderen ist das Gewicht von
VW im Dax viel zu hoch geworden. Es muss also etwas geschehen - und
zwar so bald wie möglich.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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