(Registrieren)

Zahl des Monats: 1 Milliarde / AOK-Rabattvertrag: Sparen am falschen Ende

Geschrieben am 15-10-2008

Berlin (ots) - 1 Milliarde Euro will die AOK mit den jetzt
ausgeschriebenen Rabattverträgen über 64 Wirkstoffe in den Jahren
2009 und 2010 einsparen. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 erzielten alle
Generikahersteller zusammen mit diesen Substanzen im AOK-Markt einen
Umsatz von 1,2 Milliarden Euro.

Die AOK erwartet von den Generikaherstellern also Preisnachlässe
von durchschnittlich knapp 42 Prozent auf den Herstellerabgabepreis.
Ein Umsatzrückgang in dieser Größenordnung hätte indes verheerende
Auswirkungen auf die Ertragslage und damit die Leistungsfähigkeit der
Unternehmen. Die Folgen hätten mittel- und langfristig sowohl die
Patienten als auch die Krankenkassen auszubaden.

Investitionen in die Optimierung patentfreier Arzneimittel (z.B.
Verbesserung der Galenik oder Entwicklung neuer Darreichungsformen)
zahlten sich für die Hersteller nämlich deshalb kaum noch aus, weil
ihre Refinanzierung nicht mehr gesichert wäre. Zudem wäre sehr
fraglich, ob die Generikaindustrie auch in Zukunft den finanziellen
Kraftakt stemmen könnte, Biosimilars auf den Markt zu bringen. Die
Forschungs- und Entwicklungskosten dieser Biopharmazeutika können
immerhin die Größenordnung von 100 Millionen Euro erreichen; hinzu
kommen die Kosten für die Produktionsanlage, die bis zu 50 Millionen
Euro betragen können.

Diese Investitionen müssen die Hersteller zuvor im "klassischen"
Geschäft mit chemisch synthetisierten Generika verdienen. Und zwar
nicht zuletzt mit den generischen Blockbustern, die Gegenstand der
aktuellen AOK-Ausschreibung sind. Kassen, die per Rabattvertrag den
letzten Cent aus diesen Wirkstoffen herausquetschen, bringen sich
letztlich selbst um Millioneneinsparungen durch Biosimilars.

Die AOK ist auf dem besten Weg, genau das zu tun. Mit ihrer
Strategie, heute um jeden Preis Einsparungen bei den ohnehin schon
preisgünstigen Generika zu generieren, verschenkt sie die weitaus
höheren Entlastungen, die sie morgen bei den extrem teuren
Biopharmazeutika erzielen könnte. Die Zeche für diese verfehlte
Rabattvertragspolitik müssen alle gesetzlich Krankenversicherten in
Deutschland zahlen.

Derzeit handelt die AOK nach der fatalen Devise, "wir müssen
sparen, koste es, was es wolle". Noch kann sie sich eines Besseren
besinnen und ihre Ausschreibung zurückziehen.

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Peter Schmidt, Geschäftsführer
Tel: 030-81616090
E-Mail: peter.schmidt@progenerika.de
www.progenerika.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

164342

weitere Artikel:
  • VDIK: Nach dem Banken-Rettungspaket muss die Bundesregierung jetzt handeln und Anreize zum Kauf emissionsärmerer Fahrzeuge geben Bad Homburg (ots) - Nach dem Banken-Rettungspaket muss auch die Automobilkonjunktur durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden. Eine konjunkturelle Förderung leistet darüber hinaus einen entscheidenden Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit und zum besseren Umweltschutz. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) hat die Zeichen der Zeit früh erkannt und bereits im Oktober 2005 mit seiner Initiative 'Pro saubere Luft' begonnen. Die Initiative 'Pro saubere Luft' fördert den Austausch alter gegen mehr...

  • CeMAT MIDDLE EAST - Internationale Messe für Intralogistik vom 19. bis 21. Januar 2010 in Dubai Dubai/Hannover (ots) - - Logistikdrehscheibe Dubai ideale Plattform für die Deutsche Messe Hannover Die Deutsche Messe Hannover veranstaltet vom 19. bis 21. Januar 2010 die CeMAT MIDDLE EAST im "International Airport Expo Centre" in Dubai und setzt damit konsequent die Expansion in die Wachstumsmärkte dieser Welt fort. Die Golfregion entwickelt sich derzeit zur internationalen Logistikdrehscheibe und bietet der gesamten Intralogistik hervorragende Chancen. Vor allem Dubai baut seine Marktposition aus, aber auch die kleineren mehr...

  • Einladung zum Pressegespräch und Vorstellung der Ergebnisse der Expertenbefragung zur Studie "Zukunft und Zukunftsfähigkeit der deutschen IKT" München (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, die Studie "Zukunft und Zukunftsfähigkeit der deutschen IKT" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Münchner Kreis, EICT, Deutsche Telekom, TNS Infratest, Siemens, VDE, SAP und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als offizielles Projekt des Nationalen IT-Gipfel-Prozesses unterstützt. Darüberhinaus unterstützt auch BITKOM dieses Vorhaben. 540 Entscheider und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft wurden im Rahmen dieser Studie in einer Onlinebefragung mehr...

  • Milberg fordert mehr Engagement für Nachwuchsförderung Hamburg (ots) - Staat und Wirtschaft dürfen nach Ansicht des Präsidenten der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Joachim Milberg, auch angesichts der weltweiten Finanzkrise nicht Investitionen in Bildung und Nachwuchsförderung vernachlässigen. "Gerade in Zeiten der Krise müssen wir den Nachwuchs fördern. Wenn sich die wirtschaftliche Lage beruhigt hat, müssen wir wieder durchstarten. Und das Wachstum der Zukunft kann sich nur aus Forschung und Entwicklung speisen." Den Industrieunternehmen in Deutschland fehle schon jetzt mehr...

  • Genossenschaftliche Milchwirtschaft: Wettbewerbsfähige Strukturen in der gesamten Wertschöpfungskette schaffen Berlin (ots) - Als Vermarktungseinrichtungen ihrer Mitglieder ist es primäre Aufgabe der Molkereigenossenschaften, einen dauerhaft stabilen, wettbewerbsfähigen Erzeugermilchpreis zu erwirtschaften. Entscheidend für eine nachhaltig erfolgreiche Milchwirtschaft und stabile Einkommen der Milcherzeuger sind wettbewerbsfähige Strukturen in der gesamten Wertschöpfungskette von der Milcherzeugung über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung. Mit Blick auf die Strukturen der genossenschaftlichen Milchwirtschaft betont Manfred Nüssel, Präsident mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht