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ZDF-Magazin "Frontal 21": Neuer digitaler Polizei- und Rettungsfunk schon heute "völlig veraltet"

Geschrieben am 14-10-2008

Mainz (ots) - Schon vor der bundesweiten Einführung des digitalen
Behördenfunks für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte üben Experten
heftige Kritik. Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen
Polizeigewerkschaft, spricht im ZDF-Magazin "Frontal 21" am Dienstag,
14. Oktober 2008, 21.00 Uhr von einem "Rumpfnetz", mit dem "auf Jahre
hinaus keine professionelle Polizeiarbeit geleistet werden kann".
Konrad Freiberg, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei
(GdP), spricht sogar von einem "föderalen Flickenteppich" mit
"katastrophalen Auswirkungen für den Polizeiapparat".

Statt der vom Gesetzgeber geforderten Verbesserung der
Funkversorgung durch den Wechsel zum Digitalfunk wird es in
ländlichen Bereichen auch in Zukunft, so wie beim bisherigen
Analogfunk, großflächige Funklöcher geben - vor allem für
Einsatzkräfte, die ohne Fahrzeug unterwegs sind. Nur im Zentrum von
Großstädten und im Umfeld schutzbedürftiger Einrichtungen soll der
Digitalfunkempfang auch innerhalb von Gebäuden gewährleistet sein. In
allen übrigen Gebieten wird der Empfang der so genannten
"Tetra"-Funktechnik abhängig sein von der Besiedlungsdichte. Das
bestätigt auch eine Umfrage von "Frontal 21" bei den Innenministern
der Länder. Danach wird die Funkversorgung in Deutschland nicht
einheitlich sein.

Grund sei die viel zu geringe Finanzausstattung durch Bund und
Länder, kritisiert der Telekommunikationsexperte Professor Torsten
Gerpott, von der Universität Duisburg-Essen: "Zu den fünf Milliarden
Euro, die heute als Größenordnung genannt werden, muss man sicher
noch mal zwei bis drei Milliarden Euro draufsetzen, um eine
flächendeckende Versorgung innerhalb von Gebäuden hinzubekommen."
Gerpott fürchtet eine Kostenexplosion.

Bei der Funktechnik zählt Deutschland zu den rückständigsten
Ländern Europas. So hatte Bundesinnenminister Schäuble noch im
vergangenen Jahr den neuen Digitalfunk als den "weltweit
anspruchsvollsten" angekündigt. Die "Bundesanstalt für den
Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben"
(BDBOS) bekräftigt gegenüber "Frontal 21", "die Fotoübertragung durch
Webcams oder durch ein Funkgerät mit Kamerafunktion oder die
allgemeine Übertragung von Daten wie zum Beispiel Fingerabdrücke oder
Ermittlungsakten" sei nunmehr möglich.

Experten bezweifeln jedoch, dass die zwischen Bund und Ländern
vereinbarte Technik solche Datenmengen überhaupt verarbeiten kann.
Denn die BDBOS hat gegenüber "Frontal 21" die
Übertragungsgeschwindigkeit der neuen bundeseinheitlichen
Tetra-Behördenfunktechnik mit drei Kilobit pro Sekunde angegeben.
"Mit dieser geringen Geschwindigkeit kann man allenfalls
telefonieren, größere Datenmengen können damit aber nicht zeitnah
verschickt werden", sagt Professor Torsten Gerpott und fügt hinzu:
"Moderne Mobilfunkhandys sind tausendmal schneller."

Bis Ende 2010 soll das digitale Behördenfunknetz bundesweit
fertiggestellt sein. Die Technik, die dann für die nächsten 15 Jahre
zur Verfügung steht, sei schon heute "völlig veraltet", kritisieren
die Experten gegenüber "Frontal 21".

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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