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Statistisches Jahrbuch: Deutschland im internationalen Vergleich

Geschrieben am 07-10-2008

Wiesbaden (ots) - Das heute im Rahmen einer Pressekonferenz vom
Präsidenten des Statistischen Bundesamtes (Destatis), Roderich
Egeler, vorgestellte Statistische Jahrbuch für die Bundesrepublik
Deutschland 2008 bietet neben wichtigen Fakten über die sozialen und
wirtschaftlichen Verhältnisse in unserem Land viele interessante
Ergebnisse über Deutschland im internationalen Vergleich. Hierzu
einige Beispiele:

- Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird ein heute geborenes
Mädchen in Japan im Durchschnitt 86,1 Jahre alt werden. Für
Deutschland geben die Vereinten Nationen eine Lebenserwartung für
Frauen von 82,1 Jahren an. Deutlich unter 50 Jahre beträgt dagegen
gegenwärtig die Lebenserwartung für Mädchen in afrikanischen Ländern
wie Nigeria (47,3 Jahre) und der Demokratischen Republik Kongo (47,7
Jahre). Für Männer liegt die Lebenserwartung in den meisten Staaten
der Erde fast durchweg um mehrere Jahre niedriger. Am ältesten werden
die Männer in Hongkong mit 79,4 Jahren, gefolgt von Japan und der
Schweiz mit jeweils 79,0 Jahren (Deutschland: 76,5 Jahre).

Gegen den in den meisten Ländern feststellbaren Trend einer
kräftig steigenden Lebenserwartung seit Mitte der 1980er Jahre sank
die Lebenserwartung unter anderem in der Russischen Förderation.
Zwischen 1985/90 und 2005/10 nahm dort die Lebenserwartung für Männer
von 63,8 auf 59,0 Jahre ab, für Frauen von 73,6 auf 72,6 Jahre.

- Der Gesamtausstoß an CO2-Emissionen betrug 2005 weltweit 27,1
Milliarden Tonnen. Deutschland steuerte dazu 813,5 Millionen Tonnen
beziehungsweise 3% bei. Um ein Vielfaches höher waren die
CO2-Emissionen der Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China,
die 5,8 beziehungsweise 5,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die
Atmosphäre abgaben. Damit verursachten diese beiden Staaten 40% des
globalen CO2-Ausstoßes. Während in Deutschland 2005 je Einwohner im
Durchschnitt 9,9 Tonnen CO2 emittiert wurden, war es in den
Vereinigten Staaten (19,6 Tonnen) fast die doppelte Menge. In China
lag die CO2-Belastung mit 3,9 Tonnen pro Kopf noch geringer als im
Weltdurchschnitt (4,2 Tonnen).

- Das Niveau der CO2-Emissionen korrespondiert in den meisten
Ländern mit der jeweiligen Höhe des Primärenergieverbrauchs. Größter
Energiekonsument waren 2006 die Vereinigten Staaten mit 2,3
Milliarden Tonnen Rohöleinheiten, gefolgt von China mit knapp 1,7
Milliarden Tonnen. In Deutschland lag der Primärenergieverbauch bei
328,5 Millionen Tonnen Rohöleinheiten und damit weniger als halb so
hoch wie in der Russischen Föderation (704,9 Millionen Tonnen). Je
Einwohner betrug der Primärenergieverbrauch in Deutschland 2006 knapp
vier Tonnen Rohöleinheiten, in den Vereinigten Staaten dagegen 7,8
Tonnen, in der Russischen Föderation rund fünf Tonnen und in China
1,3 Tonnen.

- Deutschland erwirtschaftete 2006 im Nachweis der Weltbank ein
Bruttonationaleinkommen von 3,03 Billionen US-Dollar. Das waren 6,2%
des globalen Bruttonationaleinkommen in Höhe von 48,7 Billionen
US-Dollar. Damit war Deutschland hinter den Vereinigten Staaten mit
13,39 Billionen US-Dollar (Weltanteil: 27,5%) und Japan mit 4,93
Billionen US-Dollar (10,1%) weiterhin die drittgrößte Volkswirtschaft
der Erde. An vierter Stelle lag China mit 2,62 Billionen US-Dollar,
das damit in die Phalanx der acht größten Volkswirtschaften vorstoßen
konnte. Mit Spanien fand sich ein weiterer Neuling unter den TOP 8
der wirtschaftsstärksten Nationen, dessen Bruttonationaleinkommen
2006 mit 1,21 Billionen US-Dollar das der G8-Nation Kanada (1,20
Billionen US-Dollar) leicht übertraf.

- Deutschland leistete 2007 öffentliche Entwicklungshilfe in einer
Größenordnung von 12,3 Milliarden US-Dollar (netto) und war damit
hinter den Vereinigten Staaten (21,8 Milliarden US-Dollar) und
deutlich vor Frankreich (9,94 Milliarden US-Dollar) und dem
Vereinigten Königreich (9,92 Milliarden US-Dollar) der
zweitwichtigste Entwicklungshilfegeber. Gemessen am
Bruttonationaleinkommen leisteten jedoch die skandinavischen Länder
die umfangreichste Entwicklungshilfe. In Norwegen und Schweden wurden
2007 0,95% beziehungsweise 0,93% des Bruttonationaleinkommens für
Entwicklungshilfe ausgegeben. In Deutschland waren es 0,37%. Die
Vereinigten Staaten lagen gleichauf mit Griechenland an letzter
Stelle aller bedeutender Geberländer mit einem Anteil von 0,16% des
Bruttonationaleinkommens.

Weitere Informationen über Deutschlands internationale Position
können Sie dem Abschnitt "Internationale Übersichten" der aktuellen
Jahrbuchausgabe 2008 entnehmen, der als PDF-Download im
Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de kostenlos abrufbar ist.

Weitere Auskünfte erteilt:
Infoservice International,
Telefon: 030/18 644-9494,
E-mail: info-international@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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